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2007/02/23

"Ich sehe, was du hörst" (Only available in german)

ein multisensorischer Workshop zur Vermittlung von Interface-Technologien

Ziel der Workshops war es, durch multisensorische Konzepte für die Kunst- und Medienpädagogik neue Formen kreativer Bildungsarbeit zu erproben. SchülerInnen und StudentInnen sollten in gemeinsamer Gruppenarbeit an spielerische Interface-Technologien herangeführt werden, um mediale und soziale Kompetenzen zu erlernen. Die heterogene Gruppe bestand aus Kunst- und KunsttherapiestudentInnen und hochbegabten Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren.
Grundprämisse des Workshops war, dass alle Teilnehmer auf Grundlage ein und derselben Technologie arbeiten, der sog. Elektro-Field-Sensor-Methodik, wie sie beispielsweise im Theremin angewendet wird. › Definition Theremin
Schaltpläne zum Bau einfacher und kostengünstiger Elektro Feld Sensoren sind im Internet zu finden. Sie können für die verschiedensten Anwendungen benutzt werden.
Der Workshop erstreckte sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Die Gruppe der SchülerInnen und die der StudentInnen wurden zunächst getrennt voneinander, "ungestört" von sozialen Parametern, in das Thema eingeführt.

Arbeitsprozesse

Der Workshop setzte sich aus sechs Bausteinen zusammen:



--1. Einführung in das Thema der intuitiven Interfaces und Mixed Reality-Konzepte durch Videomaterial, Texte, Recherchearbeit, Museumsbesuch und Experimente
Die TeilnehmerInnen erhalten anschauliche Präsentationen von › Mixed Reality-Projekten mit interessanten Interfaces, in denen mit › Thereminen gearbeitet wird. Damit eröffnet sich ein Spektrum von alternativen Schnittstellen zu Maus und Tastatur.

--2. Aktionsspiele zur Vermittlung zwischen komplexen Interface- bzw. Mixed Reality-Konzepten und eigenen, sinnlichen Wahrnehmungsstrukturen und Erfahrungen.
Die Spiele finden bei jedem Treffen mit allen TeilnehmerInnen zum Aufwärmen und zur Sensibilisierung der Sinne statt.

--3. Theoretisches Kompaktseminar für die Kunst- und KunsttherapiestudentInnen zum Thema Interfaces
Um die › theoretischen Hintergründe, auf denen der Workshop aufbaut, zu verstehen und um zu einem besseren medienpädagogischen Verständnis zu gelangen, erhalten die KunststudentInnen eine Literaturliste und müssen bis zum nächsten Treffen Kurzreferate erarbeiten. Die theoretischen Ansätze und die Kurzreferate werden bei einem Extra-Treffen mit den KunststudentInnen besprochen.

--4. Diskussionen und Entwicklung von Ideen, die über die Interface-Gestaltung hinaus gehen (Objekte, Film, Rauminstallationen, Theaterstücke etc.).
Die StundentInnen und Jugendlichen erkunden die Ausstellungsstücke der Multimedia-Agentur » Büro Hellblau und lassen sich zu verschiedenen Installationen inspirieren.
Danach erhalten die Gruppen drei Wochen Zeit, um in Ruhe zu Hause eigene Projekte auf der Grundlage der Theremenin-Technik zu planen.

--5. Löten der Theremine
Die StudentInnen erlernen noch beim ersten Treffen › das Löten von Theremin-Schaltungen, damit sie es den Kindern später weitervermitteln können. Auch die Kinder sehen viele Projektbeispiele, allerdings löten sie nicht.
Die Kinder erfahren von den StudentInnen, wie man Theremine baut, so dass am Ende alle ihr selbst gestaltetes Theremin in der Hand halten.

--6. Ausstellung
Beim nächsten Treffen bringen alle ihre Materialien mit, die Ideen werden nochmals besprochen und einzelne Projektvorhaben in Angriff genommen. Die Arbeitsgruppen für die einzelnen Projekte bestehen aus je einem Studenten mit einem Jugendlichen.
Nach drei Tagen intensiver Arbeit in der Schule, wo ein ganzes Stockwerk zur Verfügung steht, findet eine Ausstellung der erarbeiteten › Projekte statt.

Eine kurze Zusammenfassung des Workshops als
» Video [RealMedia | 2 Min.]
» Video [Windows Media | 2 Min.]

Projektdaten:

Das Konzept zu der Workshopreihe wurde 1999 von Christoph Liesendahl im Rahmen seiner kunstpädagogischen Doktorarbeit am » MARS- Exploratory Media Lab erarbeitet und von » Monika Fleischmann betreut. Werner Magar, Christoph und Rainer Liesendahl führten den Workshop im Team durch.
Geleitet wird die Forschungsabteilung am Institut für Medienkommunikation der Fraunhofer Gesellschaft Sankt Augustin von » Monika Fleischmann und » Wolfgang Strauss.
Das Projekt wurde mit dem Förderpreis der GMK - Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (2. Platz Dieter-Baacke-Preis 2002) ausgezeichnet. Ein zweiter Workshop fand im April 2002 anlässlich des Maquin@rte Medienfestivals in Cáceres, Spanien statt.

Kooperationspartner:

FKN - Freie Kunsthochschule Nürtingen; Fachhochschule für Kunsttherapie Nürtingen; Freie Hochschule Metzingen; Musik- und Jugendkunstschule der Stadt Nürtingen; Arbeitsgruppe hochbegabter Kinder und Jugendlicher Stuttgart; "Büro Hellblau", Mensch-Maschine-Kommunikation GmbH, Weilheim-Stuttgart; Björn Schülke und Ralf Schreiber (Künstler).
Kooperationspartner in Spanien waren: Organisation Maquin@rte; Christina Jurcic, DAAD-Lektorin.

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