---------

\\ netzspannung.org\ Streaming

-netzspannung.org

Statistik-Tool

-

08.03.2007

Streaming Media

Streaming Tools und Anwendungen im Kontext von netzspannung.org


Im Rahmen von netzspannung.org wird Streaming-Technologie vornehmlich eingesetzt, um ein Videoarchiv aufzubauen und online zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Seit 2001 werden ausgewählte Veranstaltungs- und Vortragsreihen aufgezeichnet und archiviert. Voraussetzungen für ein qualitativ hochwertiges Streaming-Angebot sind professionelle Bild- und Tonaufzeichnung sowie Encodierung, Verschlagwortung, die Eingabe von Metadaten sowie die Archivierung. In der Rubrik „Tele-Lectures” steht umfangreiches Material aufgezeichneter Vorträge von verschiedenen Veranstaltungen in mehreren Streamingformaten zur Verfügung. Streaming-Media wird auf netzspannung.org darüber hinaus im Bereich „Lernen” genutzt.
› Tele-Lectures  
› Hypermedia Tele-Lectures  
› Lernen  

Über Streaming


Der Begriff Streaming bezeichnet die paketweise Netzwerkübertragung von sequentiell organisierten, multimedialen Inhalten über das Internet und ihre unmittelbare Darstellung auf dem Display eines Benutzers. Die herkömmliche Form des Datentransfers ist der „Download”, wobei eine Datei komplett auf den Empfängerrechner kopiert wird. Erst nach vollständiger Übertragung kann die Datei genutzt werden. Für die Übertragung zeitbasierter Medien ist der komplette Download jedoch ineffizient und aufgrund der hohen Datenmengen mit längeren Wartezeiten verbunden.
Die Streaming-Media-Technologie ermöglicht, Video- und Audiodateien bereits während des Übertragungsvorgangs darzustellen. Ein Datenstrom kann mit einer geringen Zeitverzögerung direkt abgespielt werden, ohne die Datei herunter laden und speichern zu müssen. Die Datenpakete werden in einem kontinuierlichen Datenstrom zum Empfänger gesendet und dort in „relativer” Echtzeit wieder gegeben.
Für die Streaming-Übertragung, egal ob Live-Webcast, on-demand oder near-on-demand, wird das Video/Audio-Signal (analog oder digital) erst in ein komprimiertes und für Streaming geeignetes digitales Signal umgewandelt (encodiert) und von einem speziellen Server (dem Streamingserver) übertragen. Bei einem Webcast wird der encodierte Datenstrom normalerweise nicht als Datei gespeichert, sondern direkt vom Server im Unicast- bzw. Multicast-Verfahren verteilt. Dabei wird Unicast häufiger eingesetzt, da Multicast-Pakete oft von Firewalls wegen deren Sicherheitseinstellungen nicht durchgelassen werden. Auf der Empfängerseite wird ein Player benötigt, das heißt ein Programm, das die Datenpakete empfängt, decodiert und auf dem Display darstellt.

Links zu Streaming:

» http://www.realnetworks.com/  
» http://developer.apple.com/darwin/projects/streaming/  
» http://www.videolan.org/  

Streaming als Publikationsmöglichkeit


Bisher wird der medientheoretische Diskurs hauptsächlich textbasiert vermittelt. Obwohl bei der Online-Publikation von Texten die Druckkosten entfallen, ist auch sie aufwendig und kostenintensiv. Daher können auch wichtige Vorträge und Workshops häufig nicht oder nur begrenzt publiziert werden und sind damit nur dem kleinen Kreis des vor Ort anwesenden Publikums zugänglich.
Hier eröffnet die Streaming-Technologie einen neuen, kostengünstigen Weg. Denn aufgezeichnete Streams können zusätzlich archiviert und dauerhaft auf einer Webseite veröffentlicht werden. Diese Möglichkeit nutzt das netzspannung.org-Team seit 2001, um ein Videoarchiv mit aktuellen wissenschaftlichen Vorträgen bereit zu stellen und damit einem größeren Publikum die Rezeption zu ermöglichen.
› Tele-Lectures

Die Mobile Einheit


Aufzeichnung, Streaming und Archivierung sind komplexe Arbeitsprozesse und erfordern eigentlich ein ganzes Produktionsteam, mit Kamera, Licht, Ton und Bildregie ähnlich besetzt wie ein kleines Fernsehteam. Um wissenschaftliche Vorträge mit relativ geringem Aufwand dem allgemeinen Diskurs zugänglich zu machen, wurde eine mobile Multimedia-Produktions- und Publikationsumgebung entwickelt, die „Mobile Einheit”.
Die „Mobile Einheit” ist ein transportables Webcast-Studio zur Produktion und Publikation zeitbasierter Medien im Internet. Die kompakte, modulare Bauweise beinhaltet einen kompletten Web-Regieplatz. Bis zu vier Videoquellen können angeschlossen, gemischt und bearbeitet werden. Das Netzwerkmodul für unterschiedliche Bandbreiten, das MultiMedia-Editing-Modul, Media-Publish- und Delivery-Modul bieten eine avancierte Produktionsumgebung. Die „Mobile Einheit” erlaubt Video-Encoding und -Streaming in allen relevanten Formaten (RealMedia, Windows Media, MPEG-1, MPEG-2, Quicktime) und Auflösungen. Sie greift über eine voreingestellte Internetverbindung auf den Mediaserver von netzspannung.org zu. Unabhängig von physikalischen Netzwerken kann die „Mobile Einheit” eine drahtlos verbundene, serverunterstützte Produktionsumgebung aufbauen und mit MultiMedia-Services bedienen.
Das Designkonzept der „Mobilen Einheit” gewährleistet Flexibilität durch modularen Aufbau. Alle Komponenten sind im Transport-Pack-Design entwickelt, das einen schnellen, kabelfreien Plug-and-Play-Betrieb erlaubt.

Easy Streaming - ein neues Streaming-Konzept von netzspannung.org


Die Streaming-Technologie, insbesondere die Hardware, wurde in den letzten Jahren so weit entwickelt, dass heute fast jeder PC-Benutzer diese Technologie benutzen kann. Zurzeit sind jedoch auf dem Softwaremarkt keine Produkte vorhanden, die eine einfache Implementierung von Streaming-Events ermöglichen. Das Problem liegt auf der Streamingserverseite, aber auch bei den Interfaces, die eine für den unerfahrenen Benutzer sehr komplizierte graphische Oberfläche mit vielen verschiedenen Streaming-Profilen anbieten und damit spezielle Kenntnisse erfordern.

Das Konzept von „Easy Streaming” schafft eine radikal einfache Client/Server-Lösung für den Streaming-Event. Die serverseitige Konfiguration und die Auswahl des Streaming-Profils werden so einfach wie möglich gehalten. Die Steuerung des Streaming-Vorgangs ist lediglich durch zwei Funktionen - START und STOP - zu kontrollieren.
„Easy Streaming” vergrößert die Einsatzmöglichkeit der „Mobilen Einheit” als Produktionswerkzeug, da der Streaming-Prozess nun auch ohne Expertenwissen im Plug-and-Play-Modus kontrolliert werden kann.

Weitere Information:
PFUHL, Daniel, PERANOVIC, Predrag: Mobile Streaming Lab - leading to a modular learning environment. In: Proceedings of the eight international conference on virtual systems and multimedia - Creative digital culture, VSMM 2002, Gyeongju, Korea, 25th-27th September 2002, Seoul, Korea: Kiwissoft, S. 578-584.
› Download [PDF | 470 KB]

Die Hypermedia Tele-Lectures


Das netzspannung.org-Team hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dieter Daniels eine interaktive Tele-Lecture produziert, um zu zeigen, wie die Streaming-Technologie für Lehrangebote im Internet eingesetzt werden kann. Die Hypermedia Tele-Lecture bietet dem Rezipienten synchron zum Vortrag zusätzliche Informationen zu einzelnen Passagen an. Während der Vortrag abgespielt wird, erscheinen also Links zu Webseiten und Mediafiles, die parallel in der Präsentation angezeigt werden können.
Um die unterschiedlichen Medien semantisch zu verknüpfen, zeitlich und ereignisbasiert in Bezug zu setzen und zu präsentieren, wurde SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language) eingesetzt, da dieses Werkzeug eine einfache zeitliche Synchronisation verschiedener Medieninhalte ermöglicht.
» Über SMIL
› Hypermedia Tele-Lectures

Prototypische experimentelle Streaming-Anwendungen

Interaktives Konferenzformat


Zum 1999 von IMK.MARS veranstalteten Symposium „Memoria Futura” wurden - zusätzlich zu den Referenten vor Ort - Experten eingeladen, die über das Internet am Symposium teilnahmen und eigene Beiträge leisteten. Dabei wurde eine Kombination von Streaming und textbasierter Ad-hoc-Eingabe von Inhalten realisiert. Über das Live-Streaming konnten die online anwesenden Fachleute den Referenten vor Ort folgen und über ein speziell entwickeltes Texteingabe-Interface Kommentare senden. Diese Texte wurden von einem Moderator selektiert und für Publikum wie Redner sichtbar dargestellt. Im Rahmen des Symposiums wurde so ein interaktives Kommunikations- und Informationssystem prototypisch erprobt, das Text- und Bildinformationen bündelt und eine Zwei-Wege-Kommunikation unterstützt.
› MARS Projekt: I2TV - interaktive Konferenz

Breitband-Streaming im Lehrbetrieb


Im Rahmen einer Koproduktion mit der Burda Akademie wurden im Sommersemester 2002 die Vorträge der Veranstaltungsreihe „Iconic Turn” als hoch auflösende Audio- und Video-Streams (MPEG-1 und RealMedia) über die Leitungen des Deutschen Forschungsnetzes in die Hörsäle der beteiligten Hochschulen übertragen und dort großflächig projiziert.
Dieses Streaming-Modell spricht nicht den einzelnen Nutzer isoliert an, sondern erweitert und ergänzt die traditionelle Vorlesung, indem es einen „elektronisch erweiterten Hörsaal” schafft. Die telematische Rezeption erfolgt in einem öffentlichen Raum, der im Gegensatz zur individuellen Rezeption am Heimcomputer den Austausch zwischen den Zuhörern und der Diskussionsleitung bzw. Kommentierung durch einen Lehrenden ermöglicht.
Gerade angesichts knapper Kassen und begrenzter Budgets an den Hochschulen zeigt sich hier das Potential der Streaming-Technologie zur Verbesserung der Ausbildung und Vernetzung von Interessensgebieten.

Top of Page