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Arbeitsprozesse (only available in gERman)

Ideenfindung

Ziele


Für die erste Planung der Unterrichtseinheit sollte der Lehrer am Ende der Ideenfindung folgende Fragen (in Ansätzen) beantworten können:
¬Was sind die Lernziele?
¬Wie soll das Unterrichtsszenario aussehen?
¬Welchen zeitlichen Umfang soll/darf das Projekt haben?
¬Ist die Zusammenarbeit mit anderen Fachlehrern möglich?
¬Welche digitalen Medien möchte/kann ich einsetzen?

Schülerinnen und Schüler einbeziehen


Die Ideenfindung sollte Teil des Unterrichtsprojektes sein, um die SchülerInnen je nach Alter soweit wie möglich in die Planung und Organisation eines Projektes einzubeziehen (Partizipation). Meist gibt der Lehrplan das Thema vor. Wie es bearbeitet wird, welche Fragestellungen wie behandelt werden, können SchülerInnen aber durch ihre Ideen und Vorschläge mitbestimmen.

Zusammenarbeit mit anderen Fachlehrern


Die Zusammenarbeit mit anderen Fachlehrern kann die Projektarbeit erleichtern, da jede Lehrkraft ihre Kenntnisse optimal und fachgerecht einbringen kann und die verschiedenen Lehraspekte unter den Lehrern sinnvoll aufgeteilt werden kann. Zum Beispiel entwirft eine Klasse eine historische Stadtrallye. In der Geschichtsstunde behandeln sie die historischen Aspekte, während die SchülerInnen im Deutschunterricht Fragen/Aufgaben formulieren und im Erkundeunterricht das Navigieren mit GPS-Geräten oder mit digitalen Landkarten auf PDAs üben.

Unterrichtszeit


Eventuell lassen sich durch die Zusammenarbeit der FachlehrerInnen auch Unterrichtsstunden zu einem Block zusammenlegen. Erfahrungen aus den Unterrichtsprojekten der KiMM-Initiative sind, dass gerade bei dem Gebrauch digitaler Medien (z. B. zum Abbauen/Aufbauen der Geräte) mehr Unruhe in der Klasse entsteht, je kürzer die zusammenhängenden Unterrichtsabschnitte sind. Blöcke von zwei bis vier Unterrichtsstunden sind deutlich effektiver als z. B. vier einzelne Stunden.

Technische Möglichkeiten


Bei der Planung eines Unterrichtsprojektes ist die technische Ausstattung der Schule zu berücksichtigen. Selbst das Vorhandensein von günstigen digitalen Kameras ist noch nicht üblich an den Schulen. Die Anschaffung von mobilen Endgeräten (z. B. PDAs) ist lohnenswert, da diese sich sehr vielseitig in den verschiedensten ”Mobilen Lernprojekten” einsetzen lassen. Oft reichen auch günstigere ältere Modelle mit weniger Funktionen aus.
Zusätzlich können Sie prüfen, ob evtl. Schülerinnen und Schüler eigene Geräte für das Unterrichtsprojekt nutzen können, z. B. die eigene Digitalkamera oder die integrierte Kamera in ihrem Mobiltelefon.

Mit kleinen Projekten anfangen


Zumindest, wenn Sie neu im Umgang mit digitalen Medien im Bereich des ”Mobilen Lernens” sind, ist es wichtig mit einem kurzen Projekt anzufangen, bei dem zunächst nur einige Medien eingesetzt werden.

Arbeitsplan

Nach der Ideenfindung erstellen Sie möglichst gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einen Arbeitsplan. Dabei werden die einzelnen Arbeitsschritte genau benannt und zugeordnet, welche Aufgaben/Rollen jeder einzelne Schüler bzw. jede einzelne Gruppe übernimmt.

Gruppenplanung


Die Gruppengröße sollte, insbesondere für Arbeitsschritte, in denen digitale Medien zum Einsatz kommen, gut durchdacht werden. Die Größe der Gruppe wird sich auch danach richten, wie viele der Aufgaben gleichzeitig bewältigt werden müssen. Zum Beispiel sollte der Lehrer Aufgaben, wie das Beobachten, Messen, Fotografieren und Dateneingeben mit unterschiedlichen Medien auf verschiedene Personen so verteilen, dass eine Gruppengröße von fünf Schülerinnen und Schülern möglich ist. Wenn lediglich ein mobiles Gerät zur Verfügung steht und weniger Aufgaben zum Beobachten, sollte die Gruppengröße drei SchülerInnen nicht übersteigen

Wer übernimmt welche Aufgaben?


Die Lehrkraft muss darauf achten, dass sich die SchülerInnen nicht um die interessanten Aufgaben (meist das Nutzen der mobilen Geräte, wie PDA) streiten. Es empfiehlt sich vorher gut abzuwägen, ob die SchülerInnen in Eigeninitiative die gerechte Aufgabenaufteilung organisieren sollen. Oft ist die Ausbildung von Experten ratsam. D.h. ein Schüler sollte besonders gut z.B. das PDA beherrschen, um es dann ggf. Mitschülern erklären zu können. Es ist für die Heranwachsenden zwar interessant, während einer Exkursion einen Fotoapparat, ein Messinstrument, ein PDA, ein GPS-Gerät usw. selbst zu bedienen, aber abhängig vom Alter, von den Vorkenntnissen und vom Umfang des Projektes kann dies die Schülerinnen und Schüler auch überfordern.

Szenarien

Die Szenarien geben Anregungen für die Planung eigener Unterrichtsprojekte im Bereich des ”Mobilen Lernens”.

Allgemeiner Ablauf


In der Vorbereitungsphase erstellen Schülerinnen und Schüler (ggf. unterstützt durch die Lehrkraft) im Klassenraum Aufgaben in digitaler Form für eine Exkursion. Sie nutzen dazu die Informationen (Texte, Bilder, Audio), die sie zuvor recherchiert und zusammengestellt haben. Danach verlassen sie den Klassenraum, um den physischen Raum (zum Beispiel Wald, Innenstadt, Betrieb) in Kleingruppen zu entdecken. Dabei verwenden sie mobile Endgeräte, um mit ihrer Hilfe die Aufgaben zu lösen, Orte/Objekte zu finden und Fragen zu beantworten. Sie können mit den Geräten am Exkursionsort auf Informationen zugreifen, Erlebtes dokumentieren und ggf. mit anderen Kleingruppen kommunizieren. Die Ergebnisse werden anschließend im Unterrichtsraum präsentiert und diskutiert.

Formen der Zusammenarbeit


Die Kollaboration der SchülerInnen untereinander ist ein wichtiges Lernziel mobiler Lernprojekte. Die Grafik veranschaulicht, wie sinnvolle Zusammenarbeit (z. B. Arbeitsteilung, Kommunikation) innerhalb von Gruppen gefordert und gefördert wird.
Die Zusammenarbeit zwischen Gruppen ist in allen drei Phasen eines Projektes möglich. In der Vorbereitungsphase könnten die Recherche sowie die Erstellung von Aufgaben und Medien arbeitsteilig stattfinden. Während der Exkursion tauschen Gruppen untereinander Daten und Informationen aus, um Ergebnisse vor Ort miteinander vergleichen zu können oder um Lösungshinweise von Aufgaben zu erhalten. Für diese Form der Kollaboration ist die Kommunikation über mobile Endgeräte notwendig. In der Nachbereitungsphase ist der Austausch oder der Vergleich von Ergebnissen sinnvoll, um Zusammenhänge zu erkennen.

Ein alternatives Szenario


Alternativ oder ergänzend können auf verschiedene Orte verteilte Lerngruppen auch gemeinsam Inhalte erarbeiten, indem sie über mobile Endgeräte miteinander kommunizieren. Zum Beispiel stellt eine Gruppe in der Schule Fragen/Aufgaben in Echtzeit über mobile Endgeräte an eine andere Gruppe, die sich außerhalb der Schule befindet. Ein Beispiel ist das Unterrichtsprojekt [link 01] White Spot History Hunt der KiMM-Initiative.

Szenarien für die Vorbereitungsphase


Die Gruppen können in unterschiedlicher Art und Weise (abhängig vom Thema des Projekts) ihre Aufgaben durchführen. Aus diesen Möglichkeiten ergeben sich für die Bearbeitung verschiedene Szenarien:

1. Jede Gruppe bearbeitet vom gewählten Thema einen speziellen Schwerpunkt und erstellt dazu Aufgaben.
Dazu gibt es folgende Möglichkeiten für die Bearbeitung der Aufgaben während der Exkursion:
¬Jede Gruppe bearbeitet ihre selbst erstellten Aufgaben (meist Beobachtungsaufgaben; z. B. Untersuchungen eines Wetterelements an verschiedenen Orten).
¬Die Aufgaben der einzelnen Gruppen werden zusammengestellt. Jede Gruppe bearbeitet alle Aufgaben, d. h. ein Teil der Aufgaben ist den Schülern bekannt (meist Beobachtungsaufgaben; z. B. zu verschiedenen Wetterelementen an einem Ort).
¬Jede Gruppe bearbeitet Aufgaben, die von einer anderen Gruppe erstellt wurden (meist geplante Tour oder Spiel, z. B. historische Stadt-Entdeckungstour).


2. Jede Gruppe beschäftigt sich mit dem gleichen Thema und erstellt dazu Aufgaben.
Dazu gibt es folgende Möglichkeiten für die Bearbeitung der Aufgaben während der Exkursion:
¬Jede Gruppe bearbeitet die selbst erstellten Aufgaben.
¬Jede Gruppe bearbeitet Aufgaben, welche von einer anderen Gruppe erstellt wurden (z. B. Gruppe A löst Aufgaben von Gruppe B und umgekehrt).
¬Der Lehrer wählt vorher von jeder Gruppe geeignete Aufgaben aus und erstellt daraus eine Sammlung, so dass jede Gruppe die gleichen Aufgaben bearbeitet.

Technische Vorarbeit

Im Folgenden werden zwei Möglichkeiten beschrieben, mit welchen Mitteln Sie ein ”Mobiles Lernprojekt” unterstützen können.

Kommunikationsplattformen


Während eines Unterrichtsprojektes fallen viele Daten und Informationen an. Es entstehen unterschiedliche Materialen und organisatorische Absprachen finden statt. Erfahrungen aus den Unterrichtsprojekten der KiMM-Initiative sind, dass Kommunikationsplattformen die Schulklassen bei der Durchführung von Projekten unterstützen können.
Kommunikationsplattformen (auch: Lernplattformen, Learning Management Systeme) sind Systeme (Programme), in denen (Lern-)Inhalte dargestellt und verwaltet werden können. Die Lernenden und Lehrenden können z. B. über Diskusionsforen, Chat, Datei-Austausch miteinander in geschlossenen (Projekt-) ”Räumen” kommunizieren.
Bei Arbeiten mit mobilem Lernen ist es hilfreich, dass Daten (Zeitpläne, Projektideen, Fragestellungen, Materialien als Text, Bild, Audio) an einem zentralen Ort für alle Beteiligten zugänglich sind. Als Plattformen hat sich in den KiMM-Unterrichtsversuchen die [link 02] KiMM-CommSy bewährt. Die Plattform ist auf der [link 03] KiMM-Homepage unter ”Forum” zu finden. In vielen Schulen wird bereits das kostenlose Programm [link 04] Moodle verwendet.
Kommunikationsplattformen eignen sich für den Austausch sowohl zwischen den Lehrkräften untereinander als auch mit den SchülerInnen.
Bevor das Unterrichtsprojekt beginnt, sollten Sie einen Projektraum oder mehrere auf der Plattform einrichten. Um sich anzumelden, müssen die Schülerinnen und Schüler meist eine E-Mail-Adresse besitzen.

Blogging


Im Gegensatz zu den geschlossen Projekträumen einer Kommunikationsplattform, ist ein [link 05] Weblog (auch: Blog) für alle Internetnutzer zugänglich. Interessierte (z. B. andere Schulklassen, Eltern) können die Inhalte (auch Texte, Bilder, Videos, Fotos) lesen und Kommentare schreiben. Ein Blog eignet sich eher zur Präsentation, Dokumentation und Diskussion als zur Organisation eines Unterrichtsprojektes. Dabei lernen die SchülerInnen lernen durch die Veröffentlichung von Inhalten, die für jedermann lesbar sind, sich korrekt auszudrücken.
Für die Einrichtung eines Weblogs empfiehlt sich z. B. [link 06] http://blogger.com. Die KiMM-Unterrichtsprojekte haben gezeigt, dass in vielen Klassen (ab Jahrgangsstufe 7) mindestens eine Schülerin oder ein Schüler Erfahrungen mit Weblogs hatten. Es ist sinnvoll, die vorhandenen Kenntnisse der SchülerInnen in die Projekte einzubeziehen.
Es gibt auch so genannte Moblogs, d. h. Weblogs, deren Inhalte (Texte, Fotos, Sprachnachrichten) über ein mobiles Endgerät (Telefon, PDA) eingefügt werden. Das bedeutet, dass die SchülerInnen während einer Exkursion ihre Erlebnisse und Eindrücke direkt ins Internet übertragen und dort präsentieren können. Einen Moblog kann ebenfalls mit Hilfe von [link 07] http://blogg.de eingerichtet werden.

Liste der Links in der Seite:

[link 01]http://www.kimm.uni-luebeck.de/schule/mobile_learning/wshh.html
[link 02]http://www.kimm.uni-luebeck.de/
[link 03]http://www.kimm.uni-luebeck.de/
[link 04]http://moodle.de/
[link 05]http://de.wikipedia.org/wiki/Blog
[link 06]http://blogger.com
[link 07]http://blogg.de