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Kurzbeschreibung
"Do it wherever you want it but do it! Das Gerücht als partizipative Produktivkraft der 'neuen Medien'"
Mit dem Übergang in digitale Distributionsformen gewinnt das gouvernementalistische Mo¬ment der Informationsstreuung und -lenkung eine neue Dynamik. Das WWW bedient sich zunehmend der ältesten Kommunikationstechnik der Welt: des Klatsches und d. h. der kontrolliert unkontrollierten Proliferation fiktiver Nachrichten. Falschmeldungen und Mehrdeutigkeiten können im Sinne des Fiskeschen Lesartenmodells nun gezielt für politische Interventionen genutzt werden. Strategien der Kommunikationsguerilla und des Straßenkampfes lassen sich wie im Fall der Flash Mobs und der Hoax verkehren und dienstbar machen. Diese Form der Medialität rekurriert auf unsere konventionalisierte Vorstellung vom Cyberspace als Global Village. Das Modell der Intrige, der Paranoia und gesellschaftliche conspiracy-Theorien bilden den 'Kernel’ dieser Methodik. Dabei werden aber nicht nur Ordnungsschemata der Oralität adaptiert, es kommt zu weiteren Aktivitäten: zu Handlungen wie schreiben, telefonieren, sich versammeln, fotografieren. Daher greifen Kunstschaffende wie etoy, a.f.r.i.k.a oder van der Straeten zunehmend auf die „Gerüchteklinik“ zurück, um das Feld der Interaktivität und der Partizipation neu zu interpretieren und von den neuen Medien, dem PC, der Mailbox oder dem Netz, in die alten Medien und den Realraum zu retransferieren.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Karin Bruns, Professorin für Medientheorie, Linz, Österreich
Termin
- 30. September 2004-2. Oktober 2004
Veranstalter
Hochschule für Bildende Künste (HBK), Braunschweig, Institut für Medienforschung (IMF)
Veranstaltungsort
HBK Braunschweig, Deutschland
Kommentar
Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaften, Hamburg
Eingabe des Beitrags
, 08.12.2004
Kategorie
- Konferenz
Schlagworte
- Themen:
- Spiele
Ergänzungen zur Schlagwortliste
- Neue Medien