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Kurzbeschreibung
Collage und Montage gelten als paradigmatische Verfahren der zeitlichen Organisation von Darstellung in der klassischen Moderne. Ihre offene Form in Film, Fotografie, Literatur und Theater lässt Fremdheiten nebeneinander bestehen und erzeugt vielfach eine ästhetisch-kritische Distanz. Was könnten beide Techniken mit dem Medium Video zu tun haben, das mit Frederic Jameson gesprochen, die privilegierte Kunstform der Postmoderne geworden ist? Seit den 1980er Jahren setzen zeitgenössische Künstler wie Künstlerinnen die Verfahren der Collage und Montage vielfach strategisch ein, um die Rahmen- oder Kontextbedingungen der eigenen Position zu analysieren. Ihre neu gewonnenen Erzählmuster erzeugen durch die Überlagerung elektronischer Bildsignale mitunter einen virtuellen Raum auf dem Monitor, der sich durch den Einsatz von Videoprojektoren zum simultanen Display einer raumgreifenden Installation ausweiten lässt.
Yvonne Spielmann hat für elektronische Bilder die paradigmatische Verschiebung auf der Raum-Zeit-Achse in Richtung einer Verräumlichung auf dem Screen (Leinwand oder Bildschirm) dargelegt. Eine zentrale These unseres Vortrags geht zurück auf ihren Begriff der "elektronischen Montage" in Form der Inferierung und untersucht weiterführend die Möglichkeiten von Bildern zwischen Bildern in der dreidimensionalen Installation, deren Erzählmodi Verfahren etablieren, die sich weder dem vermeintlich postmodernen Bilderfluss fügen noch auf Narrativität gänzlich verzichten. In selbstreflexiver Weise wird das Erzählen vielmehr selbst miterzählt. Der Vortrag möchte dies an ausgewählten Beispielen herausarbeiten und versucht, das Montageverfahren selbst anzuwenden, um das Zusammenspiel von Text und Video als eine konstruktiv-performative Methode sichtbar werden zu lassen.
Mögliche Beispiele sind die Videotrilogie Damnation of Faust,1983-1987, von Dara Birnbaum, die Video-Theorie, 1992, von Dellbrügge & de Moll, das Musikvideo der "Goldenen Zitronen", Weil wir einverstanden sind, 1998, von Smoczek Policzek sowie die Video-Installation Atlantic, 1997, von Sam Taylor Wood oder
(Chantal Akermans "From the Other Side", 2002)
KünstlerInnen / AutorInnen
- Elke Bippus, Hochschule für Künste Bremen
- Dirck Möllmann, Kunsthistoriker, Hamburg
Termin
- 14. Mai 2004-15. Mai 2004
Veranstalter
iMediathek, Hochschule für Künste Bremen
Veranstaltungsort
Hochschule für Künste Bremen, Deutschland
Partner / Sponsoren
In Kooperation mit der International University Bremen und dem Filmbüro Bremen
Eingabe des Beitrags
, 21.09.2004
Kategorie
- Symposium
Schlagworte
- Themen:
- Medientheorie
Ergänzungen zur Schlagwortliste
- Collage |
- Videokunst |
- Montage