Marcus Felix Wendt

Crave

Ein generatives Drama

Nominiert für den
Digital Sparks Award 2006

Crave

Crave

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Technische Beschreibung

Vier Lautsprecher werden im Karree aufgehängt. Wichtig ist ein möglichst hallfreier Raum. Es entsteht ein Klangenvironment, in dem der Besucher zwischen die vier Stimmen aus verschiedenen Richtungen, zwischen vier Persönlichkeiten gerät.

Die Arbeit greift auf eine Datenbank zu, in der über 5000 einzelne Gesprächsfetzen von vier Sprechern kategorisiert sind. Diese Kategorisierung orientiert sich am Aufbau des klassischen Dramas: Exposition, Steigerung, Höhepunkt, Retardation, Katastrophe/Auflösung.

Die Software, die Marcus Wendt selbst in Java und C/C++ entwickelt hat, komponiert aus diesen Bruchstücken von Dialogen und lauten Gedanken ein immer wieder neues Drama. Der Algorithmus positioniert die Samples nach Faktoren wie Intensität und Geschwindigkeit unter Berücksichtigung der Kategorisierung in Akte, der vorangehenden und nachfolgenden Sätze sowie ihrer Position auf der Spur. Die generative Zusammenstellung durch einen Algorithmus erlaubt mehr und ganz andere Kombinationen und Abfolgen, als es die Überlegungen eines menschlichen Autors zulassen würden: ein Tribut an die Abstraktion, die Sarah Kane in ihrem gleichnamigen Stück erreicht, die so viele mögliche Assoziationen und Interpretationen zwischen den Zeilen erkennen lässt.
Die Software für "Crave" und das gesprochene Material wird zur Zeit für die 2. Version überarbeitet.

Hardware / Software

* 4 Lautsprecher, mind. 100 W, dazu Verkleidung aus weißem Stoff, Deckenaufhängung
* 1 Mac Mini, ggf. mit Verkleidung
* 1 oder 2 Verstärker (= 4 Ausgänge)
* 4 x mind. 5 m Audiokabel