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Thomas Münch

Selbstprofessionalisierung

Konflikte - Herausforderungen

MusiklehrerInnen erleben aufgrund der hier nur kurz und prototypisch skizzierten Musiksozialisation im Gegensatz zu Jugendlichen mit Computern oder anderen Medien erzeugte Musik zumeist als klanglich unbefriedigend und wenig ausdrucksstark. Sie befürchten u.a. eine Zurückdrängung sinnlicher Erfahrung und eine Standardisierung des musikalischen Materials. [link 01] [9]Vielleicht auch aus der Befürchtung, dass ihre eigene, mit großem Aufwand erworbene musikalische Kompetenz durch den jugendlichen Umgang mit Medien in Frage gestellt werden könnte, stehen für sie nicht die neuen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten im Vordergrund, sondern die von Computern ausgehende Bedrohung langjährig etablierter Musikpraxis. [link 02] [10] Medien werden allenfalls als Werkzeuge akzeptiert, die den Wissenserwerb in einigen Themenfeldern (z.B. Notation, Harmonielehre) erleichtern können.
Der von SchülerInnen lustvoll erlebte Umgang mit Medien ist für sie nur schwer verständlich; auch haben sie keinen geübten Blick für die „künstlerischen” Momente im jugendlichen Medienumgang und kennen zu wenige Strategien, diese Momente für den Unterricht produktiv nutzbar zu machen.
Aus jugendlicher Perspektive ist Musik primär etwas, das sie in der Freizeit nach ihren eigenen Regeln nutzen. Die oben knapp skizzierten Tendenzen der Selbstprofessionalisierung machen dies deutlich. Die im Lehrplan festgeschriebenen Inhalte des Musikunterrichts werden von ihnen zumeist - und sicherlich auch manchmal zu vorschnell - als wenig hilfreich und interessant erlebt, weshalb der Musikunterricht in der Gunst der SchülerInnen auch weit abgeschlagen hinter den anderen Schulfächern rangiert.

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