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Rainer Günther

Medienausstattung (only available in gERman)

Die Computerausstattung für den Musikraum

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Die digitale Welt ist von äußerster Schnelllebigkeit gekennzeichnet. Wie in kaum einem anderen Bereich machen sich die ständigen technischen Veränderungen bemerkbar. Was heute noch aktuell ist, wird nach einem halben Jahr der ”Stand von gestern”sein. Zeugnisse hierfür sind der andauernde Preisverfall von Computertechnologie und die regelmäßigen Neuankündigungen von einzelnen Komponenten. Für den Einsatz von Computertechnologie in der Schule, vor allem aber beim Einsatz im Musikunterricht ist diese Tendenz weniger nachteilig. Sie kann sogar ein Vorteil sein, denn in den letzten Jahren sind die Computer so leistungsfähig geworden, dass man in die Lage versetzt wird, fast jedes aktuelle Produktionsverfahren im Musikraum nachzuvollziehen. Bei der Beschaffung des erforderlichen Equipments stellt sich zumeist folgende Frage: wird ein Fertiggerät bei den Händlern (Großmärkte, Discounter, u.a.) gekauft - oder lässt man einen Rechner bei einem Fachhändler mit entsprechenden Komponenten zusammenstellen? [link 01] Rechnerausstattung [PDF| 56 KB]
Im Hinblick auf die Beschaffung von Computern für die Schule gibt es einige Aspekte, die in Betracht gezogen werden sollten. Die Realität bei den Schulfinanzen zeigt, dass das Budget zur Beschaffung nicht gerade besonders groß ist. Daher ist die individuelle Zusammenstellung beim Fachhändler zu empfehlen. Die gesetzliche und die Herstellergarantie der verschiedenen Komponenten haben Sie natürlich auch hier. Folgende Gründe sprechen für eine diesbezügliche Entscheidung:
¬Der Fachhändler kann die Komponenten der Rechner genau auf Ihre Wünsche hin modifizieren (Einbau bestimmter Hardware wie: Soundkarte, Grafikkarte, Firewire usw.).
¬ Sie können sich Computer für verschiedene Einsatzbereiche (z.B. Videoschnittrechner) zusammenbauen lassen.
¬Sie haben durch die Verwendung von ausgewählten Einzelkomponenten mitunter eine günstigere Preisgestaltung. Ein guter Händler berät Sie und unterbreitet auch Alternativvorschläge.
¬Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Sie bei einem bestimmten Investitionsvolumen ein Gerät mehr für das gleiche Geld bekommen können.

Nutzerprofile für die Computerarbeit


In dem [link 03] PDF Computer-für-Nutzerprofile [96 KB] finden Sie eine Zusammenstellung der Computer auf verschiedene Nutzerprofile abgestimmt. Es wird unterschieden zwischen Einsteigern, Fortgeschrittenen und Semiprofessionellen. Die Fortgeschrittenen haben im Bereich Musik bereits mit einem Notationsprogramm wichtige Materialien erstellt, die Semiprofessionellen kennen Produktionsverfahren von MIDI- und Audio-Recording. Sie haben erste eigene Produktionen (play alongs, Konzertmitschnitte in Stereo, Audiomontagen) angefertigt und entsprechende Literatur studiert und bei Problemen zu Rate gezogen. Semiprofessionelle besitzen im häuslichen Arbeitsbereich einen aktuellen ”High-End Rechner”und sogar einen Synthesizer. Die Nutzung verschiedener musikproduktionstypischer Software wie VSTis (virtuelle Synthesizer und virtuelle Effekte), Sampler und Audioeditoren sowie absolut niedrige Latenzzeiten des Audiosystems gehören zur Selbstverständlichkeit.

Computerarbeitsplätze im Musikraum

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Die Arbeitsplätze gehören in den Musikraum! Ziel des Computereinsatzes im Fachunterricht Musik ist es, die SchülerInnen möglichst viel am Computer arbeiten zu lassen. Die Form der musikalischen Betätigung im ”Rechenzentrum” der Schule ist nicht im Geringsten befriedigend. Hier darf nichts ”kaputt gehen”, die Warteliste, um mit einer Lerngruppe hineinzukommen, ist schier endlos. Es darf keine zusätzliche Software installiert werden, es besteht keine Möglichkeit, MIDI-fähige Keyboards anzuschließen. Eine nachträgliche Installation der Treiber-Software ist umständlich und die MIDI-Keyboards müssen jedes Mal transportiert und angeschlossen zu werden. Zu guter letzt müssen alle Lernmaterialien wie Bücher u. a. evtl. über drei Etagen transportiert werden.
Soll diese Technologie ein fester Bestandteil der Methodenwahl eines zeitgemäßen Musikunterrichts sein, müssen die Computerarbeitsplätze im Musikraum fest installiert sein. Es gibt hierzu eigentlich keine Alternative! Nur im Musikraum lässt sich ein effektives Arbeiten vollziehen. Hier befinden sich alle relevanten Materialien, zumal auch in dieser Räumlichkeit die akustischen Instrumente stehen, die nach der Art einer entsprechenden Unterrichtseinheit auch zu Vergleichen herangezogen werden können.

Der Arbeitsplatz für den Lehrer


Wird der Lehrercomputer im Unterrichtsfach eingesetzt, so sind die Aufgabenbereiche, die er zu bewältigen hat, sehr verschieden. Dieses reicht von der Arbeit mit einfachen MIDI-Files über Audio-Recording (Hard-Disk-Recording) und Arbeiten mit O-Ton-Material (Sample) bis zum Videoschnitt einschließlich des Vertonens von Videomaterial. Daher ist es notwendig, dass dieser Rechner von vornherein als leistungsfähigster Computer konzipiert wird. Die Anschaffung einer guten Soundkarte mit ASIO Unterstützung [link 05] Soundkarten [PDF | 58 KB] wird ebenfalls empfohlen, damit virtuelle Klangerzeuger in Echtzeit, also ohne Verzögerung, gespielt werden können.
Weiterhin findet er als Demonstrationsmedium seine Anwendung. Mit Hilfe eines Beamers kann der Bildschirminhalt für alle SchülerInnen sichtbar an eine Wand projiziert werden. Die Beschaffung von Materialien für den Musikunterricht wie MIDI-Files, Samples, Musikstücke als Download, das Online-Radio, textliche Informationen und vieles andere gewinnt eine bedeutende Rolle. Dieses gilt für alle musikalischen Bereiche gleichermaßen. Im World Wide Web (WWW) sind kostenlose und gebührenfreie Audiomaterialien zu bekommen. So zum Beispiel kann man bei einer Schüler-Hörspielproduktion die ”fehlenden”Originaltöne im Internet herunterladen und das Werk auf diese Weise vervollständigen. Die kleinen MP3-Samples werden kostenfrei zum Herunterladen angeboten. Der Rechner des Lehrers muss daher an das Netzwerk der Schule angeschlossen sein, um Zugriff auf das Internet zu bekommen. Es ist heute möglich, ein Funknetzwerk zu betreiben. Diese kleinen, aber sehr leistungsfähigen Sende- und Empfangsstationen sind sehr einfach zu installieren und zu bedienen. Sie sollten an Schulen eingesetzt werden, in denen eine Verbindung per Kabel sehr aufwendig wäre.

Der Computer als Schülerarbeitsplatz


Hat man die Möglichkeit, kleine Schülergruppen an einem Computer arbeiten zu lassen, kann man die musikalischen Fähigkeiten der einzelnen SchülerInnen durch leistungsdifferenzierte Unterrichtsinhalte erheblich fördern. Die SchülerInnen, die kein Instrument spielen, erhalten durch die Tastatur- oder die Mauseingabe auf einer virtuellen Klaviatur die Möglichkeit, ihre Arbeitsergebnisse bei Kompositions- oder Tonsatzaufgaben nicht nur optisch, sondern auch akustisch zu kontrollieren. Ein individuelles Arbeiten ist beispielsweise durch ein stufenweises Vorangehen z.B. bei Gehörbildungs- und Harmonielehre-Programmen gewährleistet. Bei Multimedia-Anwendungen können die SchülerInnen selbstständig vorgegebene Unterrichtsinhalte erarbeiten oder diese Anwendungen als audiovisuelles Nachschlagewerk nutzen.

Varianten der Ausstattung


1. Der MIDI-Arbeitsplatz: Für einen ”reinen”MIDI-Arbeitsplatz wird kein Rechner der Superlative benötigt. Hier leisten bereits Prozessoren gute Dienste, wie sie seit 1998 in handelsüblichen Rechnern (z. B. Pentium II/III oder AMD K6/3) eingebaut sind. Mit einer Soundkarte der Hardware Wavetable ist ein MIDI-Recording auf respektablem Niveau möglich. Für die Arbeit in den unteren Klassenstufen des Sekundarbereiches I genügt diese Konfiguration durchaus.
2. Der MIDI-AUDIO-Arbeitsplatz: Audio-Anwendungen benötigen hingegen recht leistungsfähige Prozessoren, viel Arbeitspeicher und eine große Festplattenkapazität im Rechner. Die derzeit angegebene absolute Minimalanforderung der Softwarehersteller liegt für die Prozessoren ab einer Taktung von 600 MHz und 128 Megabyte Arbeitspeicher. In neuen Rechnern verwendet man Prozessoren ab 2 GHz Taktfrequenz.

Raumkonzeption und Raumaufteilung

Die Vorüberlegungen zur Raumplanung [link 06] Raumausstattung [PDF | 62 KB] müssen mit viel Sorgfalt vorgenommen werden. Der Erfolg eines Musikunterrichts, in dem die Neuen Medien verstärkt eingesetzt werden sollen, hängt von einer gut durchdachten Raumkonzeption ab. Mehrere Gesichtspunkte spielen hier eine wesentliche Rolle. Zunächst stellt sich die Frage nach der Anzahl der Arbeitsplätze. Die Gesamtfläche des Raumes soll effektiv genutzt werden, damit möglichst viele Arbeitsplätze aufgebaut werden können.
Ein entsprechender Bewegungsfreiraum oder eine Stellfläche für akustische Instrumente sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Sitzordnung in einem Musik-Computer-Raum. Die Raumaufteilung und die daraus resultierende Sitzverteilung soll eine breite Interaktion ermöglichen und helfen, wichtige pädagogische Prozesse zu optimieren. Die Anordnung der verschiedenen Geräte ist eine grundlegende Vorraussetzung für eine optimale Installation der Hardware (kürzeste Kabelwege, etc.) und für ein ergonomisches Arbeiten.
Bei einer ungleichen Ausstattung, also bei Rechnern mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit, sollten die Rechner in verschiedene Gruppen eingeteilt und aufgebaut werden. Eine Aufteilung in MIDI- und Audio-Stationen mit entsprechenden Anwendungen ist sinnvoll. Ebenso ist auf eine ergonomische Verkabelung des MIDI- und Audiosystems [link 07] Verkabelung-MIDI [PDF| 136 KB], [link 08] Verkabelung-AUDIO [PDF | 112 KB] zu achten. Rechner, die für AUDIO-Recording optimiert wurden, werden beispielsweise nebeneinander aufgebaut und mit einem Netzwerk versehen. In einer anderen Reihe befinden sich dann die ”reinen”MIDI-Arbeitsplätze, ein einzeln stehender Tisch ist für den Videoschnittrechner gedacht. Eine Integration aller Stationen im Netzwerk an die Arbeitsgruppe ”Musikraum” kann selbst oder von den Computeradministratoren der Schule vorgenommen werden. Die hierfür notwendigen Einstellungen sind dann entsprechend zu tätigen.

Beispiele für die Raumaufteilung


[link 09] Raumaufteilungsbeispiele [PDF | 173 KB]
Generell lässt sich für die erforderliche Raumaufteilung bedingt durch die Integration von Computerarbeitsplätzen im Musikraum, kein einheitlicher Plan erstellen. Viele Faktoren der örtlichen Gegebenheit wie Größe und Grundriss des Raumes (Rechteck, Quadrat), Anordnung der Fenster sowie die installierte Stromversorgung erfordern eine Berücksichtigung bei den planerischen Vorüberlegungen. Die im PDF vorgestellten Raumpläne zeigen nur einige mögliche Varianten für eine Raumgestaltung. Es erscheint hier sinnvoll, auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Aufteilung aufmerksam zu machen. Die Beispiele 2,7,9 sind in verschiedenen Schulen in der Unterrichtssituation erprobt worden. Zur besseren Unterscheidung von Netzwerkverbindung und Audioverkabelung wurde das Netzwerk rot gekennzeichnet. Für die Kennzeichnung der Audioverkabelung steht die grüne Farbe.
Auf einige bisher nicht genannte, aber ganz wesentliche Aspekte soll an dieser Stelle hingewiesen werden:

Unfallgefahr


Der Unfallgefahr ist vorzubeugen. Die Anordnung der Geräte auf den Tischen ist so vorzunehmen, dass Geräte nicht herunterfallen oder herausgezogen werden können. Die MIDI- oder USB-Keyboards müssen beweglich sein. Hier darf man also die Längen der entsprechenden Kabel nicht zu kurz kalkulieren. Zu vermeiden sind auf jeden Fall Stolperfallen jeglicher Art. Hierzu zählen auch die Schultaschen, die nicht an den Arbeitsplätzen abgelegt werden sollten.

Aufstellung des Computers


Da der Computer auf den Tischen keinen Platz finden wird, muss er darunter gestellt werden. Es empfiehlt sich, die Tower auf die umgedrehten, etwa 12 cm hohen originalen Schaumstoffverpackungen zu stellen. Dadurch sind sie gegen alle Erschütterungen, sei es durch unbeabsichtigte Fußtritte, aber auch gegen zu feuchte Wischattacken des Raumpflegepersonals gesichert.

Kabellegung


Alle spannungsführenden Kabel müssen gegen Bruch und Zug gesichert sein. Werden Verlängerungskabel verlegt, so sollten diese unbedingt mit Kabelbindern gesichert werden. Dieses gilt auch für das Netzwerkkabel und für längere MIDI- und USB-Kabel. Bei vollem Betrieb sollte der Stromkreislauf nur zu zwei Dritteln der Höchstlast der Sicherungen ausgelastet sein. Vorteilhaft ist ein extra installierter Netzanschluss mit Hauptschalter.

Nutzerbuch und Belehrungsbögen


Für die Arbeit im Musik-Computer-Raum empfiehlt es sich, ein Nutzerbuch zu führen, in dem sich alle SchülerInnen zu Beginn jeder Stunde eintragen. Am Schuljahresanfang sollte ebenfalls eine umfangreiche Belehrung durchgeführt werden, in deren Verlauf alle NutzerInnen einen [link 10] Belehrungsbogen [PDF | 55 KB] unterschreiben.

Stau-Raum


Weiterhin benötigt man Stauraum für Hard- und Software, verschiedenste Reservekabel, Kopfhörer und Kleinteile wie z.B. Kopfhörerweichen. Es ist daher unabdinglich, dass in diesen Räumen neben dem Medienschrank ein bis zwei weitere verschließbare Schränke vorhanden sind.

Weitere Materialien

[link 11] Komponenten für das MIDI/AUDIO-Recording [PDF | 137 KB]
[link 12] Ausstattung für Schulen [PDF| 77 KB]  
[link 13] Freeware - Programme für den Musikunterricht [PDF| 57 KB]  
[link 14] Weitere Musikprogramme [PDF| 77 KB]  
[link 15] Empfohlene Literatur aus dem PPV-Verlag [PDF| 52 KB]  
Liste der Links in der Seite:

[link 01]documents/rechnerausstattung.pdf
[link 02]images/abb04_popup.gif
[link 03]documents/Computer-fuer-Nutzerprofile.pdf
[link 04]images/abb01_midi_popup.gif
[link 05]documents/soundkarten.pdf
[link 06]documents/raumausstattung.pdf
[link 07]documents/Verkabelung-midi.pdf
[link 08]documents/Verkabelung-audio.pdf
[link 09]documents/Raumaufteilungsbeispiele.pdf
[link 10]documents/Belehrungsbogen.pdf
[link 11]documents/Komponenten-Midi-Audio.pdf
[link 12]documents/schulausstattung.pdf
[link 13]documents/Freeware-Programme.pdf
[link 14]documents/musiksoftware.pdf
[link 15]documents/literatur-ppv.pdf