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Update (zo2)

eine interaktive Installation von Vera Doerk

Update (zo2) - Vernetzte Bildebenen
Die Künstlerin demonstriert ihre Arbeit
Besucher während der Altitude 2003
"Update (zo2)" basiert in der Konzeption auf der künstlerischen Arbeit "Zeitobjekte" und ist ein Projekt von Vera Doerk, das 2003 im Interface Labor der Kunsthochschule für Medien Köln entstand. In einer interaktiven Installation werden die Konturen der Besucher erfasst, ihre Bilder auf zeitlich und räumlich getrennten Bildebenen wiedergegeben und Konturpunkte durch komplexe Netzstrukturen verwoben. Die Java-Programmierung wurde betreut von Jochen Viehoff.
"Bei der interaktiven computer-unterstützten Installation 'Update (zo2)' steht der Betrachter seinem mit einer Kamera aufgenommenen Abbild in Echtzeit gegenüber.Die Bilder erscheinen auf der Projektionsleinwand als Bestandteil eines virtuellen, dreidimensionalen Computermodells. Dabei wird jeweils das erste Bild der fünf im Modell dargestellten Bilder viertelsekündlich aktualisiert. Bei jeder Aktualisierung werden die vorausgegangenen Bilder weiter nach hinten gereicht (update). Der Computer erkennt die Silhouetten der sich vor der Kamera befindlichen Personen und ermittelt daraus die Koordinaten für die Netzstrukturen zwischen den Bildern. Die entstehenden Netzgebilde sind dabei einem ständigen Wandel unterworfen. Der Betrachter kann durch seine Position vor der Kamera die perspektivische Darstellung des Modells beeinflussen und es damit sowohl zur Seite als auch nach oben und unten drehen. Zusätzlich wird auch der Sound durch Bewegung gesteuert. Frequenzbereich und die Lautstärke können verändert werden." Vera Doerk

Konzeption

Zeitobjekte: "Hand verdrahtete" Bildebenen
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Zeitobjekte: Detailaufnahme
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"Eingefangen durch die Mittel der Medientechnik und gefroren in einer virtuellen Umgebung werden aus Zeit Raumobjekte. Zeit wird zu einem Volumen im Raum. Phänomene, die der menschlichen Wahrnehmung flüchtig erscheinen, bekommen eine Gestalt. Das Ergebnis ist die "Verkörperung" inhärenter Prozesse." Vera Doerk
Die Arbeit "Zeitobjekte" von Vera Doerk ist eine klassische Installation unter Verwendung "analoger" Medien. Sie zeigt auf transparenten Acrylplatten belichtete Fotografien unterschiedlicher, zeitlich separierter Personenkonstellationen. Die einzelnen Platten wurden hintereinander montiert und exponierte Konturpunkte der Personen durch Drähte verbunden. So entstanden "handgefertigte Skulpturen", die sog. "Zeitobjekte".
Die Künstlerin konnte sich im Rahmen des Java-Programmierkurses und weiterführender Fachseminare mit den Freiheiten und Möglichkeiten der Programmierung mit Java vertraut machen und konkretisierte ihre Idee für einen "Update" der "Zeitobjekte" als interaktive (Computer) Installation. Wichtig für den Einstieg in die Programmierung war, dass für die CodeKit-Module bereitstanden, die einen Einstieg in die selbstständige Programmierung erleichterten und ermöglichten. Schrittweise kamen neue Programme hinzu, die eine automatisierte Generierung von "Zeitobjekten" in Echtzeit zuließen. Die Arbeit "Update (zo2)" demonstriert, wie längerfristig sorgfältig betreutes Programmieren und eigenes Engagement zu einer groß angelegter künstlerischer Software führt.

Hardware, Funktion und Aufbau

Installationsskizze
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In der Installation "Update (zo2)" werden die Personen mit einer fest installierten Kamera im Raum aufgenommen. Die zeitlich versetzt entstandenen Einzelbilder werden in ein dreidimensionales Objekt als hintereinander angeordnete Bildebenen montiert. Ein Tracking-Algorithmus sucht gleichzeitig die Konturpunkte der Personen im Raum. Auf Grundlage dieser Eckdaten werden die Bildebenen in dem 3D-Objekt durch Linien verbunden. Abhängig vom Grad der Bewegung im Raum ist die Netzstruktur mehr oder weniger komplex ausgeprägt.
Die errechneten 3D-Objekte werden über eine Rückprojektion auf die Leinwand projiziert und kontinuierlich erneuert. Ein leistungsfähiger PC analysiert das Live-Bild der Kamera, berechnet die Personenkonturen, generiert und animiert gleichzeitig die 3D-Objekte und synthetisiert schließlich den Klang der Installation.

Code-Entwicklung

[link 04] Auszug aus dem Java-Programm
Die Code-Entwicklung für die Arbeit lässt sich in drei Stufen unterteilen:

In der ersten Ausbaustufe des Projektes wurden fünf zweidimensionale Bilder zu einem dreidimensionalen Objekt (in Java3D) hintereinander angeordnet. Das entstandene Objekt ist transparent und kann (z.B. mit der Maus) animiert werden. Periodisch rotierend können die Bilder in dem Objekt ausgetauscht werden.
Erzeugung der Netzstrukturen
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Konturpunkte, noch "von Hand" gesetzt
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Die ersten Netze entstehen
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In der zweiten Ausbaustufe können die Koordinaten für die Kontur einer Person durch ein Java-Hilfsprogrammmanuell erfasst und in die Java3D-Applikation integriert werden. Es entstehen Netzstrukturen zwischen den Ebenen gemäß einer vorgegebenen Verknüpfungsordnung. Schließlich werden die vorgefertigten Fotografien durch ein Live-Kamerabild ersetzt. Ein Tracking-System (Differenzverfahren) analysiert die Pixel-Informationen und berechnet in Echtzeit die Konturdaten der Personen ("ImageGrabber"). Das Bild und die Konturdaten werden an die Java3D Applikation ("ImageServer" und "ImageClient") gesendet und angezeigt ("ImageViewer") - es entstehen die Objekte mitsamt ihren Netzstrukturen von "Update (zo2)".
Abhängig von der Positionierung einzelner Personen im Raum wird das Zeitobjekt in der Projektion ausgerichtet und bietet unterschiedliche Betrachtungswinkel. Korrespondierend mit den Bewegungen wird ferner ein Klang synthetisiert. Mehrere der in dieser Installation verwendeten Programme gehen auf CodeKit-Module zurück, wurden jedoch von der Künstlerin eigenständig so erweitert und umgeschrieben, so dass ihre eigene interaktive Software daraus erwuchs.
Source Codes:
ImageViewer.java
ImageServer.java
ImageClient.java
ImageGrabber.java

[link 08] Java-Code für "Update" [ZIP | 6 KB]  

Links

Ausstellungen von Update (ZO2)


[link 09] Altitude 2003 (Präsentationswoche der KHM, Köln)  
[link 10] Pop Komm 2003 (Köln)  
[link 11] Tanzmedial 2003 (Köln)  
[link 12] „Em Transito” 2004 (Lissabon/Portugal)  
[link 13] Imagina 2004 (Monte Carlo/Monaco)  
[link 14] Traumzeitfestival 2004 (Landschaftspark Duisburg)  
[link 15] „Le Fresnoy” (Tourenc/Frankreich)  

Videodokumentation und Homepage


[link 16] Video [RealMedia | 5 Min.]  
[link 17] Video [Windows Media | 5 Min.]  
[link 18] Vera Doerk Homepage  
[link 19] http://www.zeitobjekte.vd01.net  
Liste der Links in der Seite:

[link 01]images/HUELLE02-gr.jpg
[link 02]images/DURCHBLICK-gr.jpg
[link 03]images/Installation_Fullscreen.jpg
[link 04]images/UpdateCode-gr.gif
[link 05]images/IENetzauswahl-gr.jpg
[link 06]images/IEPunktauswahl-gr.jpg
[link 07]images/Netze02-gr.jpg
[link 08]http://netzspannung.org/cat/servlet/CatServlet/$files/128599/Java%20Code%20f%fcr
%20Update.zip
[link 09]http://www.khm.de/
[link 10]http://www.popkomm.de/
[link 11]http://www.sk-kultur.de/
[link 12]http://www.goethe.de/ins/pt/lis/pro/transito/
[link 13]http://www.imagina.mc/us/index.php
[link 14]http://traumzeit.bgp.de/
[link 15]http://www.le-fresnoy.tm.fr/
[link 16]http://netzspannung.org/cat/servlet/CatServlet/$files/128486/update.ram
[link 17]http://netzspannung.org/cat/servlet/CatServlet?cmd=document&subCommand=show&forw
ard=%2fnetzkollektor%2foutput%2fplayer.xml&entryId=128399&streamId=216445&lang=de
[link 18]http://www.veradoerk.de/
[link 19]http://www.zeitobjekte.vd01.net