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Kurzbeschreibung
Das System mit dem Namen ‚Theme Machine‘ (im weiteren als ‚TheMa‘ bezeichnet), ist ein prototypisches Literaturdatenbankabfrage- und Analysesystem. Es entstand im Rahmen eines grösseren Forschungsprojektes an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (1999-2000). Die Kernfunktion des Systems liegt in der Gliederung monumentaler Texte (Textganzes) und ihrer Darstellung als sogenannte ‚TheMa‘-Strukturen mit referrentiellen Textelementen (Subsysteme) und ihren Verweisen und Quellenbezügen. Mit Hilfe von ‚TheMa‘ können die inhaltlichen Strukturelemente (Textteile) wissenschaftlicher Texte als relationale Textsysteme eines Diskurses dargestellt werden. ‚TheMa‘ kann diese Superstrukturen darstellen und eröffnet einen detaillierten Blick auf die innere Logik, die Kausalität und das Eingebundensein eines Textes im wissenschaftlichen Diskurs. Die Funktionalität wird durch eine manuelle Indexierungsfunktion gewährleistet.
Der Autor indexiert die Überschriften eines Textes über die Option Formatvorlage. Über ein Word Add-In kann die Funktion eines Abschnittes, gemäss einer global definierten Suerstruktur definiert werden. Das System kann so die argumentativen Strukturen von Texten aufzeigen und Querbezüge zwischen verschiedenen Texten und qualititiv bestimmten Textteilen visualisieren. Es liesse sich beispielsweise zeigen, dass die Hypothese eines Textes A auf die Schlussfolgerungen der Texte B und C verweist. Das System liefert so für die Zitationen eine genauere Aussagemöglichkeit, indem es die argumentative Funktion (Gegenbeweis, o.ä.) anzeigt, in der ein Strukturelement auf ein anderes argumentativ Bezug nimmt. Dies ist bei anderen Lösungen nicht möglich. Als weitere Option kann das System auch dazu verwendet werden, an diesen dargestellten Diskursausschnitten weiterzuschreiben. Wissenschaftliche Daten und Auseinandersetzungen könnten sich sozusagen direkt an ihre Vorläufer angliedern und hier weitergeführt werden. Das System ‚TheMa‘ liesse sich daher auch als Ansatz für ein dynamisches, collaboratives Diskurssystem beschreiben.
Im Rahmen der Forschungsarbeit haben wir den Versuch unternommen, ohne intelligente Funktionen (automatisches Indexieren u.a.) einen praktikablen Ansatz zu finden, der es erlaubt, die argumentativen Strukturen eines Textes sichtbar und damit computierbar zu machen. Die möglichen Fehlerquellen bei mangelhaften (da nicht kontrollierbaren) automatischen Verfahren wurden hier durch
einen geringfügigen manuellen (und dafür überprüfbaren) Aufwand der Autoren ausgeschlossen.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Gerhard M. Buurmann, HfGK Zürich
Termin
- 25. Oktober 2002
Veranstalter
Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation MARS-Exploratory Media Lab
Kontakt
redaktion@netzspannung.org
Veranstaltungsort
Schloss Birlinghoven, Sankt Augustin, Deutschland
Eingabe des Beitrags
, 10.04.2003
Kategorie
- Vortrag
Schlagworte
- Themen:
- Kulturvermittlung |
- Informationsdesign |
- Datenbank |
- Graphische Benutzeroberfläche GUI |
- Wissensräume