Manfred Koob, Marc Grellert

Synagogen in Deutschland

Visualisierung des Zerstörten

Synagoge von E. Oppler, Hannover_Kuppel

Synagoge von E. Oppler, Hannover_Kuppel

netzspannung.org

Kurzbeschreibung

Im Rahmen dieses Lehr- und Forschungsprojektes an der TU Darmstadt, Fachgebiet CAD in der Architektur, werden im Nationalsozialismus zerstörte Synagogen mit digitalen Mitteln rekonstruiert. Gewaltsam vernichtete Bauwerke werden wieder sichtbar gemacht und sollen auf diese Weise auch in das (architektur-)historische Bewusstsein der Bevölkerung zurückkehren. Wird also zum einen der kulturelle Verlust aufgezeigt, so gilt es zum anderen gleichzeitig, die bauhistorische Bedeutung der Bauwerke in Erinnerung zu rufen, die Teil deutscher Städte und Straßenbilder waren, Teil der deutschen Kultur. Das Projekt geht der Frage nach, wie mit Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnologien neue Formen des kulturellen Gedächtnisses gebildet werden können. Ein besonderes Interesse liegt darin, mit Hilfe digitaler Technologien einen Beitrag zur Bildungs- und Gedächtnisarbeit zu leisten. Die eingesetzten Medien machen es möglich, einen bisher mit traditionellen Mitteln nicht zu erzielenden Eindruck der verlorenen synagogalen Architektur, gerade in Bezug auf die Innenräume, zu erzielen.

KünstlerInnen / AutorInnen

MitarbeiterInnen

Entstehung

Deutschland, 1995-2004

Partner / Sponsoren

BEREITSTELLUNG VON QUELLENMATERIAL UND UNTERSTÜTZUNG: Baureferat der Stadt Nürnberg: Walter Anderle, Karlheinz Kubaneck; Generallandesarchiv Karlsruhe; Hochschule für Bildende Künste Dresden: Wolfgang Rother, Ulrich Schießl; Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg: Arno Hamburger; Jüdisches Museum Frankfurt: Fritz Backhaus, Georg Heuberger, Michael Lennartz; Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim; Stadtarchiv Dortmund: Günther Högl, Hermann Josef Bausch; Stadtarchiv Hannover: Werner Heine Stadt Kaiserslautern: Arne Öckinghaus; Stadtarchiv Leipzig, Historisches Seminar: Josef Reinhold; Stadtarchiv Mannheim: Andreas Heusler; Stadt München, Kulturreferat: Angelika Baumann, Julian Nida-Rümelin; Stadtarchiv Plauen: Martina Röber;
SOFTWAREUNTERSTÜTZUNG: Alias | Wavefront GmbH;
FÖRDERUNG DER REKONSTRUKTION EINZELNER SYNAGOGEN: Köln, Hannover, Plauen: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Frankfurt: Hessischer Rundfunk, asb baudat, Fa. Merck, Fa. Henschel und Ropertz; Dortmund: Stadtarchiv Dortmund; Kaiserslautern: Stadt Kaiserslautern; Mannheim: RNF-Rhein-Neckar-Fernsehen, Mannheimer Bürgerstiftung, Heinrich Vetter, Jüdische Erinnerungsstiftung Mannheim, Haus der Geschichte – Baden-Württemberg, Stadt Mannheim, MW Energie AG, Mannheim, Rainer von Schilling, Sparkasse Rhein-Neckar-Nord, Fuchs Petrolub, Hary Fröhlich; München: Kulturreferat und Stadtarchiv der Stadt München; Nürnberg: Baureferat der Stadt Nürnberg;
FÖRDERUNG VON AUSSTELLUNGEN in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (2000), in Tel Aviv (2004) und New York durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa), Stuttgart, durch die Kulturstiftung der Deutschen Bank und die Deutsche Bank Americas Foundation und zahlreiche Kommunen und Privatpersonen.

URL

» http://www.cad.archi…gogen/inter/menu.html

Kommentar

Über 60 Studierende der TU-Darmstadt haben bisher an den Rekonstruktionen gearbeitet und durch ihren Einsatz das Projekt zum Erfolg getragen.

FINANZIERUNG und GESAMTKOSTEN:
Das Projekt finanzierte sich aus Spenden und finanziellen Zuschüssen staatlicher Institutionen, unter anderem dem BMBF, dem hessischen Rundfunk, den Städten Dortmund, Kaiserslautern, München und Nürnberg, der Kulturstiftung der Deutschen Bank. Hinzu kamen aus dem Haushalt des Fachgebietes CAD in der Architektur Sach- und Personalmittel, insbesondere wissenschaftliche Mitarbeiterstellen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 1,4 Mio. € (Die Studienleistungen der Studierenden sind hierbei nicht berücksichtigt).

PROJEKTPHASEN:
Phase 1: 1994 – 1996: 8 Studierende, Rekonstruktion von drei Frankfurter Synagogen, Ausstellung im Museum Judengasse, Dependance des Jüdischen Museums Frankfurt
Phase 2: 1997 – 2000: 50 Studierende, Rekonstruktion von zehn weiteren Synagogen, Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn mit Unterstützung des BMBF
Phase 3: ab 2001 – 2004: Entwicklung der Wanderausstellung „Synagogues in Germany – A Virtual Rekonstruktion“ in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle und dem Institut für Auslandsbeziehungen (IFA), Stuttgart; Rekonstruktion von vier weiteren Synagogen durch die Architectura Virtualis GmbH, Kooperationspartner der TU Darmstadt. Von 2001 – 2004 waren ca. 20 Personen in unterschiedlichen Zeitspannen intensiv in das Projekt eingebunden.

Eingabe des Beitrags

, 15.04.2004

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