Tino Schwanemann, Autechre und Tino Schwanemann


InformationsGewalt

eine Persiflage auf den Umgang und die Wahrnehmung der Medien


InformationsGewalt [link 01]

InformationsGewalt

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

"InformationsGewalt" ist ein computeranimierter
Film über die zeitgenössische Wahrnehmung und
den Umgang mit den Massenmedien.

Es ermöglicht einen Blick auf die Verflechtung
der Medien mit politischen und wirtschaftlichen
Interessen, sowie damit zusammenhängende
Meinungsbildungsprozesse.

Wesentlich ist desweiteren, im Zuge der immer
weiter fortwährenden Verschmelzung konventioneller Medien (TV, Radio etc.) und
den digitalen, interaktiven Medien (Internet,
interactive Video etc.), die "sukzessive
Beschleunigung der Information": wir müssen
heutzutage ein grosses Mass an Informationen
aufnehmen und diese dann auch verarbeiten.
Aber was sind die Nachteile dabei?

Welche Macht hat jemand, der die Macht über die
Medien hat?

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Tino Schwanemann, Regie und Produktion, Hochschule Anhalt - Bauhaus Dessau (FH)
  • Autechre und Tino Schwanemann, Musik und Sond-Effekte

MitarbeiterInnen

  • Yianni Yessios, Beratung, Cleveland Institute of Arts / Ohio / USA
  • Kasumi Minkins, Beratung, Cleveland Institute of Arts / Ohio / USA
  • Sandra Naujoks, Public Relations, ZeitArt

Entstehung

Vereinigte Staaten, 2002

Partner / Sponsoren

Cleveland Institute of Arts / Ohio / USA

Kommentar

Offenheit gegenüber Firmen und Künstlern, die zu
einer Weiterentwicklung der Produktionsstandards,
zu neuen Präsentationsmöglichkeiten im In-und
Ausland und ebenfalls zu thematischen Diskussionen
beitragen und anregen können.

Tino Schwanemann

++ 49- (0)1 79-74 28 630
e-mail: contact@zeitart.net

Eingabe des Beitrags

Tino Schwanemann, 09.04.2003

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Visual Effects |
    • Wahrnehmung |
    • Globalisierung |
    • Medienkunst |
    • Design |
    • Animation |
    • Information
  • Formate:
    • Performance |
    • Virtuelles Environment |
    • Installation |
    • Projektion |
    • 3D |
    • Computergraphik |
    • Film |
    • Computeranimation
  • Technik:
    • Quicktime |
    • Digitales Video

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • 3D-Digital-Produktion |
  • Medienpersiflage

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Kurzbeschreibung zum Film „InformationsGewalt“:



Welche Rolle spielen die Medien in diesem
Jahrhundert? Wie nehmen wir sie wahr? Wie
zappen wir uns heutzutage durch die Vielfalt
des Fernsehprogramms?

Geht es heutzutage noch um reine Informations-
überlieferung, oder geht es um mehr? Spielen
politische und wirtschaftliche Interessen eine
Rolle im medialen Inszenierungsraum?

Warum messen politische Parteien oder einzelne
Politiker ihrer Wirkung in den Medien mehr
Bedeutung bei als ihren Wahlprogrammen?

Sind die Medien nicht auch ein Fluchtpunkt aus
unserem Alltag?
Dort gibt es keine Probleme, die einen
unmittelbar angehen. Wenn man will, dann kann
man sich dort eine neue eigene "Realität"
schaffen, wo die Welt unschuldig und sauber ist.

Spielen Medien wie TV, Computersoftware und
Internet, die immer mehr miteinander ver-
schmelzen, eine Rolle in puncto Beschleunigung
der Wahrnehmung und dazu adäquat der Erhöhung
der Geschwindigkeiten im Zugriff auf Infor-
mationen oder bei Meinungsbildungsprozessen?

Ist das Zeitalter der sukzessiven
Beschleunigung angebrochen, wie es bereits der
französische Philosoph Paul Virilio mutmasste?

"Höher, schneller, weiter" - das kann man als
Losung für unsere Umwelt bezeichnen. Wo und
wann ist der Endpunkt? Wie äussert sich das
alles via Medien oder in ihrer Konsistenz?

Die soeben aufgeführten Gedanken waren die
wesentlichen Punkte bei der Heran-gehensweise
an den Kurzfilm "InformationsGewalt".
Dabei äussert bereits der Titel die Intention.
Das Zusammenfügen von Information als ein
abstrakter Begriff, der eine Art Akkumulation
darstellt, und der Begriff der Gewalt, der eine
nicht obsolete Rolle in der Entertainment-
gesellschaft spielt. Gewalt und Sex sind doch
schliesslich Voraussetzung für hohe Einschalt-
quoten?
Irgendwo wird doch die Hemmschwelle zur Gewalt
immer geringer - sei es im TV, sei es in
unserer Umwelt.

"InformationsGewalt" - als ein Wort- wäre vor
ein paar Jahrzehnten als rein abstrakter
Begriff im Zuge des Dadaismus wahrgenommen.
Allerdings macht es heute Sinn. Ein Begriff,
der wie ein Oxymoron unsere Sucht nach Info-
tainment beschreibt. Schrieb George Orwell in
seinem Roman "1984" noch:" Big Brother is
watching you", so spielen wir heute den Big
Brother und flüchten aus unserer Realität,
indem wir geltungssüchtigen Personen beim
Duschen zuschauen.
Wir beschäftigen uns mehr mit den Beziehungs-
problemen anderer als mit den eigenen.

It's the reality, stupid!



Tino Schwanemann, 2002

Technik

Technische Beschreibung

-Produktionsformat: DV PAL und BETA SP
-Präsentation mittels DV, DVD oder VHS möglich
-Dauer: 3:10 min

Hardware / Software

-Systemanforderungen: keine (bzw. DVD-Player)
-Hard- Software: Maya 4.0, After Effects 5,
Premiere 6, Combustion 2, Cinema 4D XL 7.2,
Intel Pentium 3-900 und Pentium 3-1200

-erstellt mit Unterstützung des T.I.M.E. Lab vom
Cleveland Institute of Arts / USA

Kontext

Statement

Der Film entstand ursprünglich aus meinen
Erfahrungen mit den Medien in den USA, vor allem
mit regierungsnahen Fernsehsendern wie FOX etc.,
von deren "journalistisch-objektiver" Bericht-
erstattung ich schockiert war. So hatte ich den
Eindruck, dass Hollywood auch vor dem Journalismus
keinen Halt macht.

An Aktualität hat dieses Thema nicht verloren.
Schauen wir den Krieg im Irak, so begegnen uns
als erstes plakative Messages wie "Krieg gegen
Saddam", wobei sich die Familie mit einer Tüte
Popcorn vorm Fernseher zusammen findet, um dem
"Kriegsspiel" beizuwohnen.
Und manchmal scheint es so, als würde Steven
Spielberg Regie für den Krieg führen, während
Michael Ballhaus hinter der Kamera sitzt.
So schön und perfekt inszeniert kommt einem
der Krieg vor.
Da wehen die Flaggen im Wind, und aus einer
Staubwolke treten heroisch "die Befreier" hervor.
Und alles perfekt ausgeleuchtet...

Tycoone wie Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi
haben die Macht über die Medien. Können sie uns
auch glauben machen, wie George Orwell in seinem
Meisterwerk "1984" schrieb, dass "zwei plus zwei
gleich fünf ist", wenn sie dies wollten?

Theorie / Forschung

Marshall McLuhan "The Medium is the Message",
diveres: siehe Texte und Werke von Paul Virilio,
Jean Beaudrillard, Villem Flusser, George Orwell,
Michael Moore und viele andere;

Film-Meisterwerke: "Dr. Strangelove" von Stanley
Kubrick, "Welt am Draht" von R.W.Fassbinder

Ausstellungen / Präsentationen

  • Bundesfestival Video 2002, Rostock
  • EMIT Film Festival Cleveland / Ohio
  • Kunstausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
  • ANIMAGO 2003
    » http://www.digitalproduction.de [link 02]
  • Internationaler Medienkunstpreis 2003

Veröffentlichungen

  • Filmakademie
    » http://www.filmakademie.de [link 03]
  • ZeitArt
    » http://www.zeitart.net [link 04]
  • Archiv OZA
    » http://www.oza-berlin.de [link 05]

Sekundärliteratur

  • Marshall McLuhan "The Medium is the Message"
  • George Orwell "1984"
  • George Orwell "Animal Farm"
  • Michael Moore "Stupid White Men"
  • Marshall McLuhan "The Global Village"

Referenzen

  • Michael Moore "Bowling for Columbine", 2003
  • R.W. Fassbinder "Welt am Draht"
  • Stanley Kubrick "Dr. Strangelove"
  • › Community/netzkollektor [link 06]
  • › Kurzbeschreibung des Filmes als PDF [PDF | 8 KB ] [link 07]
  • › Screenshot aus dem Film [JPEG | 13 KB ] [link 08]
  • › Screenshot aus dem Film [JPEG | 12 KB ] [link 09]
  • › Screenshot aus dem Film [JPEG | 12 KB ] [link 10]
  • › Der komplette Film als Stream [4 MB ] [link 11]