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http://netzspannung.org/database/76844/de | Last update: | 09.04.2003 | Date of print: | |
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Tino Schwanemann, Autechre und Tino Schwanemann InformationsGewalteine Persiflage auf den Umgang und die
Wahrnehmung der Medien |
[link 01] | InformationsGewalt |
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KurzdarstellungKurzbeschreibung"InformationsGewalt" ist ein computeranimierter Film über die zeitgenössische Wahrnehmung und den Umgang mit den Massenmedien.
Es ermöglicht einen Blick auf die Verflechtung der Medien mit politischen und wirtschaftlichen Interessen, sowie damit zusammenhängende Meinungsbildungsprozesse.
Wesentlich ist desweiteren, im Zuge der immer weiter fortwährenden Verschmelzung konventioneller Medien (TV, Radio etc.) und den digitalen, interaktiven Medien (Internet, interactive Video etc.), die "sukzessive Beschleunigung der Information": wir müssen heutzutage ein grosses Mass an Informationen aufnehmen und diese dann auch verarbeiten. Aber was sind die Nachteile dabei?
Welche Macht hat jemand, der die Macht über die Medien hat? KünstlerInnen / AutorInnen- Tino Schwanemann, Regie und Produktion, Hochschule Anhalt - Bauhaus Dessau (FH)
- Autechre und Tino Schwanemann, Musik und Sond-Effekte
MitarbeiterInnen- Yianni Yessios, Beratung, Cleveland Institute of Arts / Ohio / USA
- Kasumi Minkins, Beratung, Cleveland Institute of Arts / Ohio / USA
- Sandra Naujoks, Public Relations, ZeitArt
EntstehungVereinigte Staaten, 2002 Partner / SponsorenCleveland Institute of Arts / Ohio / USA KommentarOffenheit gegenüber Firmen und Künstlern, die zu einer Weiterentwicklung der Produktionsstandards, zu neuen Präsentationsmöglichkeiten im In-und Ausland und ebenfalls zu thematischen Diskussionen beitragen und anregen können.
Tino Schwanemann
++ 49- (0)1 79-74 28 630 e-mail: contact@zeitart.net Eingabe des BeitragsTino Schwanemann, 09.04.2003 Schlagworte- Themen:
- Visual Effects |
- Wahrnehmung |
- Globalisierung |
- Medienkunst |
- Design |
- Animation |
- Information
- Formate:
- Performance |
- Virtuelles Environment |
- Installation |
- Projektion |
- 3D |
- Computergraphik |
- Film |
- Computeranimation
- Technik:
- Quicktime |
- Digitales Video
Ergänzungen zur Schlagwortliste- 3D-Digital-Produktion |
- Medienpersiflage
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InhaltInhaltliche BeschreibungKurzbeschreibung zum Film „InformationsGewalt“:
Welche Rolle spielen die Medien in diesem Jahrhundert? Wie nehmen wir sie wahr? Wie zappen wir uns heutzutage durch die Vielfalt des Fernsehprogramms?
Geht es heutzutage noch um reine Informations- überlieferung, oder geht es um mehr? Spielen politische und wirtschaftliche Interessen eine Rolle im medialen Inszenierungsraum?
Warum messen politische Parteien oder einzelne Politiker ihrer Wirkung in den Medien mehr Bedeutung bei als ihren Wahlprogrammen?
Sind die Medien nicht auch ein Fluchtpunkt aus unserem Alltag? Dort gibt es keine Probleme, die einen unmittelbar angehen. Wenn man will, dann kann man sich dort eine neue eigene "Realität" schaffen, wo die Welt unschuldig und sauber ist.
Spielen Medien wie TV, Computersoftware und Internet, die immer mehr miteinander ver- schmelzen, eine Rolle in puncto Beschleunigung der Wahrnehmung und dazu adäquat der Erhöhung der Geschwindigkeiten im Zugriff auf Infor- mationen oder bei Meinungsbildungsprozessen?
Ist das Zeitalter der sukzessiven Beschleunigung angebrochen, wie es bereits der französische Philosoph Paul Virilio mutmasste?
"Höher, schneller, weiter" - das kann man als Losung für unsere Umwelt bezeichnen. Wo und wann ist der Endpunkt? Wie äussert sich das alles via Medien oder in ihrer Konsistenz?
Die soeben aufgeführten Gedanken waren die wesentlichen Punkte bei der Heran-gehensweise an den Kurzfilm "InformationsGewalt". Dabei äussert bereits der Titel die Intention. Das Zusammenfügen von Information als ein abstrakter Begriff, der eine Art Akkumulation darstellt, und der Begriff der Gewalt, der eine nicht obsolete Rolle in der Entertainment- gesellschaft spielt. Gewalt und Sex sind doch schliesslich Voraussetzung für hohe Einschalt- quoten? Irgendwo wird doch die Hemmschwelle zur Gewalt immer geringer - sei es im TV, sei es in unserer Umwelt.
"InformationsGewalt" - als ein Wort- wäre vor ein paar Jahrzehnten als rein abstrakter Begriff im Zuge des Dadaismus wahrgenommen. Allerdings macht es heute Sinn. Ein Begriff, der wie ein Oxymoron unsere Sucht nach Info- tainment beschreibt. Schrieb George Orwell in seinem Roman "1984" noch:" Big Brother is watching you", so spielen wir heute den Big Brother und flüchten aus unserer Realität, indem wir geltungssüchtigen Personen beim Duschen zuschauen. Wir beschäftigen uns mehr mit den Beziehungs- problemen anderer als mit den eigenen.
It's the reality, stupid!
Tino Schwanemann, 2002 |
TechnikTechnische Beschreibung-Produktionsformat: DV PAL und BETA SP -Präsentation mittels DV, DVD oder VHS möglich -Dauer: 3:10 min Hardware / Software-Systemanforderungen: keine (bzw. DVD-Player) -Hard- Software: Maya 4.0, After Effects 5, Premiere 6, Combustion 2, Cinema 4D XL 7.2, Intel Pentium 3-900 und Pentium 3-1200
-erstellt mit Unterstützung des T.I.M.E. Lab vom Cleveland Institute of Arts / USA |
KontextStatementDer Film entstand ursprünglich aus meinen Erfahrungen mit den Medien in den USA, vor allem mit regierungsnahen Fernsehsendern wie FOX etc., von deren "journalistisch-objektiver" Bericht- erstattung ich schockiert war. So hatte ich den Eindruck, dass Hollywood auch vor dem Journalismus keinen Halt macht.
An Aktualität hat dieses Thema nicht verloren. Schauen wir den Krieg im Irak, so begegnen uns als erstes plakative Messages wie "Krieg gegen Saddam", wobei sich die Familie mit einer Tüte Popcorn vorm Fernseher zusammen findet, um dem "Kriegsspiel" beizuwohnen. Und manchmal scheint es so, als würde Steven Spielberg Regie für den Krieg führen, während Michael Ballhaus hinter der Kamera sitzt. So schön und perfekt inszeniert kommt einem der Krieg vor. Da wehen die Flaggen im Wind, und aus einer Staubwolke treten heroisch "die Befreier" hervor. Und alles perfekt ausgeleuchtet...
Tycoone wie Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi haben die Macht über die Medien. Können sie uns auch glauben machen, wie George Orwell in seinem Meisterwerk "1984" schrieb, dass "zwei plus zwei gleich fünf ist", wenn sie dies wollten?
Theorie / ForschungMarshall McLuhan "The Medium is the Message", diveres: siehe Texte und Werke von Paul Virilio, Jean Beaudrillard, Villem Flusser, George Orwell, Michael Moore und viele andere;
Film-Meisterwerke: "Dr. Strangelove" von Stanley Kubrick, "Welt am Draht" von R.W.Fassbinder
Ausstellungen / Präsentationen- Bundesfestival Video 2002, Rostock
- EMIT Film Festival Cleveland / Ohio
- Kunstausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
- ANIMAGO 2003
» http://www.digitalproduction.de [link 02] - Internationaler Medienkunstpreis 2003
Veröffentlichungen- Filmakademie
» http://www.filmakademie.de [link 03] - ZeitArt
» http://www.zeitart.net [link 04] - Archiv OZA
» http://www.oza-berlin.de [link 05]
Sekundärliteratur- Marshall McLuhan "The Medium is the Message"
- George Orwell "1984"
- George Orwell "Animal Farm"
- Michael Moore "Stupid White Men"
- Marshall McLuhan "The Global Village"
Referenzen- Michael Moore "Bowling for Columbine", 2003
- R.W. Fassbinder "Welt am Draht"
- Stanley Kubrick "Dr. Strangelove"
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