Mirko Kubein


losing a highway

a streaming film - made for fullscreen


Ein Kommen und/oder Gehen [link 01]

Ein Kommen und/oder Gehen

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Losing A Highway liegt die Idee zu Grunde, den formalen und ästhetischen Parametern von LiveStreaming entsprechenden erzählerischen Ausdruck zu verleihen. Losing A Highway will ein Film mit dem Medium, aus dem Medium und für das Medium "LiveStreaming" sein. Er reagiert auf die von mir gestellte Forderung, StreamingMedia nicht mehr länger nur als Distributionsweg für Audio und Video zu benutzen, sondern es endlich auch als eigenständiges Medium zu begreifen, dessen narratives Potential erprobt werden sollte.

Ein speziell für LiveStreaming sehr typisches Merkmal ist die "Schleife". Sie entsteht durch die technische Verzögerung des Signals zwischen Sender/Empfänger und Server. Die formalen Eigenschaften des so zu erzeugenden Loops wurden bei Losing A Highway zusätzlich in die endlose Geschichte eines Mannes übersetzt, der ein Ziel hat, es aber nicht erreichen kann, es aber dennoch probiert, bevor er merkt, dass er es tatsächlich nicht schafft und deshalb wieder umkehrt, um es anschließend erneut zu versuchen.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Mirko Kubein, - Konzept, Storyboard, Regie, Schnitt, Video-Streaming

MitarbeiterInnen

  • Peter Schütz, - Darsteller
  • Lars Mai, - Ton, Audio-Streaming
  • Matthias Weber, - Kamera, AFX

Entstehung

Deutschland, 2002

Eingabe des Beitrags

miro@mizubitchy.com, 14.06.2002

Schlagworte

  • Themen:
    • Netzkunst |
    • Fiktion |
    • Konzeptuelle Arbeit |
    • Abstraktion |
    • Wahrnehmung |
    • Raum |
    • Streaming |
    • Internet |
    • Medientheorie
  • Formate:
    • Streaming |
    • Internet |
    • Audio |
    • Video
  • Technik:
    • Real Media |
    • Digitales Video

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • LiveStreaming |
  • Loop

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Die formalen Eigenschaften des StreamingLoops wurden bei Losing A Highway in die Geschichte eines Mannes übersetzt, der ein Ziel hat, es aber nicht erreichen kann, es aber dennoch probiert, bevor er merkt, dass er es tatsächlich nicht schafft und deshalb wieder umkehrt, um es anschließend erneut zu versuchen. Er bewegt sich in einem Loop, nicht jedoch wirklich im Kreis, denn durch die ständige Wiederholung der augenscheinlich gleichen Handlung verändert sich diese von Mal zu Mal. Der Wunsch, sein Ziel zu erreichen, wird für ihn durch das ständige Versuchen und immer wieder Scheitern zu einer Obsession. Diese beherrscht ihn irgendwann so sehr, dass er das eigentliche Ziel seines Wunsches vollkommen aus den Augen verliert und schließlich sich selbst in dem Strudel verliert. Der Mann löst sich auf und übrig bleibt allein seine Obsession.

Beschleunigt wird dieser Prozess, indem bei Losing A Highway der Versuch und das Scheitern ab einem bestimmten Zeitpunkt übereinander gelegt werden, das Scheitern im Versuch also schon inbegriffen ist, der Mann also ständig am Versuchen ist und gleichzeitig auch ständig am Scheitern. Er widerspricht seinen eigenen Worten und handelt sich zu wider - eine doppelte und doppelte und doppelte Tragödie.

Ästhetische und stilistische Annäherungen sollten an den Film Noir erfolgen. Auch da geht es um Wege die jemand verfolgt, von denen jemand abkommt, Geheimnisse denen jemand auf der Spur ist und Geheimnisse, die am Ende gar nicht mehr so wichtig sind.

Losing A Highway ist 52 Minuten lang. Der Betrachter muss den langen Weg des Mannes quasi mitverfolgen, selbst diesen Weg gehen, selbst mürbe werden und sich selbst auch auflösen, um zu sehen wo er am Ende, was gar kein Ende ist, herauskommt.

Technik

Technische Beschreibung

Diesem Projekt vorausgegangen ist die mehr als einjährige, mit RealMedia-Software bewerkstelligte Arbeit in der Webcastgruppe "pingfm", während der mir einige der Eigenschaften von StreamingMedia klar wurden. Auffällig und für alle sichtbar ist bspw. die extrem verringerte Bild- und Tonqualität. Ein speziell für LiveStreaming sehr typisches Merkmal ist die "Schleife". Sie entsteht wenn das Audio und/oder Videomaterial das zum RealServer geschickt wird und aus technischen Gründen erst ca. zwanzig Sekunden später wieder empfangen werden kann, erneut codiert, also wieder zum RealServer gesendet wird.
Nachdem ich die in der Streamingschleife mehr oder weniger deutliche, fest eingeschriebene Handlung entdeckt hatte, ging es darum, konkrete und auf die Unzulänglichkeiten des Mediums angepasste Bilder und Töne zu finden - Bilder also, die trotz verringerter Auflösung und Bildrate einen Sinn ergeben, Töne die trotz des geringeren Frequenzumfangs verständlich bleiben. Nach der Entwicklung eines detaillierten Storyboards und der genauen Umsetzung dessen auf miniDV, musste das Material auf die genaue Länge der Verzögerung angepasst werden - also exakt 20 Sekunden, wie mehrere Tests ergaben. Diese zweimal 20 Sekunden-Loops wurden dann nacheinander live mit dem RealProducer zum RealServer gestreamt und 20 Sekunden später per RealPlayer auf einem anderen Rechner wieder empfangen, mit Hilfe von Ton- und Videomischern nach und nach geringfügig bearbeitet (es wurden keinerlei Effekte benutzt) und wieder in den RealProducer auf dem anderen Rechner eingespeist. Das Audio/Videosignal wurde so innerhalb der knappen Stunde ca. 170 Mal wiederholt codiert. Nur so entstand mit den Kopien von den Kopien von den Kopien die jetzt vorliegende Geschichte.

  • › digital sparks 2002 [link 02]

» http://kubein.de/mad…_fullscreen/index.htm [link 03]

  • › LOSING A HIGHWAY a streaming film - made for fullscreen [15 MB ] [link 04]