Carsten Stabenow


osculture

Plattform offener Kultur


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Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

"osculture" ist der Entwurf einer Plattform, die eine Auseinandersetzung mit dem Open-Source-Prinzip über den Softwarekontext hinaus thematisieren will. Die Website soll in erster linie praktisches Hilfsmittel für Kulturmacher sein und wichtige Ressourcen zusammentragen und offenlegen.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Carsten Stabenow

Entstehung

Deutschland, 2000

Partner / Sponsoren

JAC-Systeme Stralsund

Eingabe des Beitrags

Carsten Stabenow, 30.06.2001

Schlagworte

  • Themen:
    • Kulturvermittlung |
    • Archiv |
    • Kommunikation |
    • Autor |
    • Wissensräume |
    • Information |
    • Open Source
  • Formate:
    • Internet
  • Technik:
    • Java |
    • HTML/ DHTML

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

DIY /OPEN SOURCE Think free speech, not free beer. "osculture" steht für Open-Source-Culture. Als Open-Source-Projekte kann man im weitesten Sinn Arbeitsgemeinschaften bezeichnen, die - verbunden über ein Netz, wie zum Beispiel das Internet - an der Weiterentwicklung von Computerprogrammen oder Betriebssystemen arbeiten, deren Quellcode (praktisch ihre DNA) frei verfügbar ist. Open Source meint die Offenlegung des Quellcodes eines Programms oder Betriebssystems. Der Quellcode ist die Programmiersprache, die zur Erstellung des Programms oder Betriebssystems verwendet wurde. Bei den meisten auf dem Markt erhältlichen Softwareprodukten ist diese Sprache bereits kompiliert, das heißt in binäre Daten umgewandelt. Eine Rückführung in die Programmiersprache ist nur bruchstückhaft möglich. Das bedeutet, dass Software oder ein komplettes Betriebssystem vom Nutzer nur im Rahmen der vorher erdachten Möglichkeiten angewendet werden kann, eine Veränderung oder Erweiterung ist nur für den Besitzer des Quelltextes möglich. Demzufolge ist die Lizenz für ein Programm auch nur eine Nutzerlizenz, man besitzt es nicht, darf es nicht verändern und verbessert weitergeben. Die Offenlegung des Quellcodes bedeutet also eine radikale Öffnung des vorher nur durch den Hersteller kontrollierten Systems. Dem scheinbaren Nachteil der Offenlegung der Rezeptur, dem damit einhergehenden Verlust des Copyrights und dem Verzicht auf eine direkte Wertschöpfung stehen entscheidende Vorteile gegenüber. - Sie ist stabiler, einfach weil sie früher, kontinuierlicher und durch eine weit größere Zahl von Anwendern und damit in einer größeren Zahl von Konfigurationen getestet wird. - Freie Software ist flexibler, weil die Anwender ihren Quellcode verfügbar haben und ihn daher auf ihre jeweiligen Bedürfnisse anpassen - oder anpassen lassen - können. - Aus demselben Grund ist sie auch sicherer, da nur das sorgfältige Studium des Quelltextes Sicherheitsmängel oder gar Hintertüren zu Tage fördern kann. - Sie ist ideal geeignet für Unterricht, Studium und autodidaktisches Lernen, da sie gelesen und verändert werden darf. - Schließlich ist sie ideal für diejenigen, die sich nicht laufend die jeweils neueste Hardware leisten können. Eine Lizenz (z.B. die GPL, GNU Public License) markiert die Grundsätze von freier Software und schreibt diese verbindlich fest: - Der Quellcode der Software ist frei verfügbar. - Die Software darf frei weitergegeben werden. - Sie ist frei modifizierbar. - Abgeleitete Werke müssen ebenfalls unter der GPL stehen, d.h., auch sie dürfen keinen nicht-freien Code enthalten, der unter einer anderen Lizenz steht. Dies gilt als einer der größten Geniestreiche seit der Erfindung des Urheberrechtes. Das Open-Source-Prinzip auch über das Programmieren hinaus nutzbar zu machen und anzuwenden, war Grundansatz von "osculture". Es ging nicht darum, irgend ein abstraktes Prinzip zu propagieren oder zu verwirklichen, sondern vielmehr um den Versuch Open Source auf eine kulturelle Praxis zu übertragen. Es sollte eine Plattform geschaffen werden, die als eine Art Kommunikationswerkzeug funktioniert. Aus eigenen Erfahrungen im "Kulturbetrieb" gespeist, besteht "osculture" im Kern aus einer großen Ressourcen-Datenbank, einem Archiv zu verschiedenen Aspekten kultureller Veranstaltungspraxis (Organisation, Planung, Förderung, Öffentlichkeitsarbeit etc.). Diese Sources nicht als "Geheimwissen" zu betrachten, sondern zu öffnen und diese Datenbank mit Hilfe "Gleichgesinnter" wachsen zu lassen bildet die Basis. Neben diesem konstruktiven gibt es mit der Projektdatenbank einen illustrativen Teil. Hier können sich (Kultur-)Projekte eintragen (in Wort und Bild), in deren Arbeit das Open-Source-Prinzip eine Rolle spielt. In einem diskursiven Teil, dem Forum, besteht die Möglichkeit zum direkten Austausch, zur Kontaktaufnahme und zur Diskussion der einzelnen Projekte. "osculture" versteht sich selbst als Open-Source-Projekt, das heißt, jeder kann an der Weiterentwicklung mitarbeiten. Das Projekt ist der Versuch eines Kommunikationsdesigns im öffentlichen Raum Internet und kann/soll DIY-Anleitung/Anregung sein. Was das Netz vielleicht wirklich ändert, ist die Art, wie Menschen sich selbst organisieren und Aktionen koordinieren. Open Source ist ein gutes Beispiel hierfür. (Das alte Prinzip des (akademischen) Austausches, faktisch ein ideales Modell der Zusammenarbeit, scheint mit dem Internet und seinen Kommunikationsmöglichkeiten einen neuen Katalysator bekommen zu haben. Open Source ist keine grundneue Kulturtechnik, aber vielleicht eine Taktik, eine Art freien Korridor im virtuellen Raum aufrecht zu erhalten. "It seems that what we begin to learn is that the real message of the Internet is not artificial intelligence but new forms of social intelligence. And, perhaps, that doesnët need fancy interfaces." )

Technik

Technische Beschreibung

website/datenbank unter verwendung von html, java und java-scipt, my SQL, php4

Hardware / Software

optimiert für netscape 4.x (Mac)

  • › digital sparks 2001 [link 02]

» http://www.osculture.de [link 03]

  • ›  [JPEG | 9 KB ] [link 04]
  • ›  [35 KB ] [link 05]