Markus Kison


touched echo

03.10.2007 - 31.10.2008


Der Benutzer wird als Performer zum Denkmal [link 01]

Der Benutzer wird als Performer zum Denkmal

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

"touched echo" ist eine minimale, mediale Intervention im öffentlichen Raum. Die Besucher der Brühlschen Terrasse (Dresden) werden in die Nacht des schrecklichen Bombenangriffs am 13. Februar 1945 zurückversetzt. Sie selbst nehmen als Performer die Haltung der Leute ein, die sich vor dem Krach der Explosionen die Ohren verschließen. Durch das Auflehnen auf das Geländer wird das Geräusch von Flugzeugen und Explosionen vom schwingenden Geländer über den Arm direkt ins Innenohr übertragen (Knochenschall).

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Markus Kison, Student, Klasse Gestalten mit digitalen Medien, Universität der Künste Berlin

Entstehung

Deutschland, 10-2007

Partner / Sponsoren

Realisiert durch den Förderpreis der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, mit freundlicher Unterstützung der Trans-Media-Akademie Hellerau sowie der Schlösser und Gärten Dresden, Geschäftsstelle Zwinger / Brühlsche Terrasse.

Eingabe des Beitrags

Markus Kison, 29.11.2007

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • öffentlicher Raum
  • Formate:
    • Installation

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Körperschallübertragung |
  • Geschichte |
  • Intervention

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Die Brühlsche Terrasse auf der Dresdner Stadtmauer wird jedes Jahr von Millionen von Touristen besucht. An diesem historischen Ort in Nähe der Frauenkirche genießen Besucher die Aussicht über die Elbe hinweg auf die andere Hälfte der Altstadt, genannt "Dresden Neustadt". Hier greift Markus Kison mit "touched echo" ein, indem er eine Geschichte über diesen Ort erzählt. Die im ersten Moment stille und unsichtbare Intervention besteht darin, die Leute aus dem Jetzt in die Vergangenheit zu versetzten. In die Nacht des 13. Februar 1945. Die Nacht, in der die Dresdner Altstadt fast komplett durch einen Bombenangriff der Alliierten zerstört wurde. Die Touristen sollen sich, so sie dazu bereit sind, in eine sowohl geistig als körperlich kontemplative Haltung begeben. Es wird dafür nur ein kleiner Hinweis gegeben, ein Icon auf dem Geländer, das die Interaktion beschreibt. Dieses befolgend legt man die Ellenbogen auf das Geländer und verschließt die Ohren, der Blick ist auf die Altstadt gerichtet. In dieser Haltung ertönt das Motorengeräusch von B-25 Bombern, die über den eigenen Kopf hinweg donnern. Daraufhin folgen Explosionen in der Ferne.
Das Geräusch wird von vier Körperschallwandlern erzeugt, die in das Geländer integriert sind. Es wird vom schwingenden Geländer über den Arm direkt in das Innenohr (Knochenschall) übertragen ohne von anderen gehört zu werden.
Die Besucher bekommen eine leise Ahnung davon, wie es sich angefühlt hat in jener Nacht, sie werden plötzlich in diese Situation zurückversetzt. Jeder, der sich so mit diesem furchtbaren Ereignis auseinandersetzt, wird gleichzeitig zum Denkmal hierfür. Er selbst nimmt als Performer die Haltung der Leute ein, die sich vor dem Krach der Explosionen die Ohren verschließen.

Technik

Technische Beschreibung

Die für Gehörhilfen entwickelte Technologie der Körperschallübertragung leitet die Soundschwingung nicht über die Luft durch das Mittelohr in das Innenohr, sondern statt dessen über den Schädelknochen. Um den Schall über den Arm zur Hand und dann auf den Schädelknochen zu übertragen, wird das Geländer der Brühlschen Terrasse mit mehreren Körperschallwandlern ausgestattet und so in Schwingung versetzt. Das Soundmaterial wird unter Verwendung der Schnellen Fourier-Transformation analysiert und mit Hilfe eines Equalizers speziell an das Geländer angepasst.

Hardware / Software

Körperschallwandler,
Soundanalyse über Schnelle Fourier-Transformation,
200 Band Equalizer,
DVD-Player,
Verstärker

» http://www.markuskis…d_echo/index_deu.html [link 02]

  • › Ins Geländer integrierter Körperschallwander [JPEG | 160 KB ] [link 03]
  • › Icon am Geländer, das zur Interaktion auffordert [JPEG | 120 KB ] [link 04]
  • › Video-Dokumentation (Quicktime) [26 MB ] [link 05]
  • › Ort der Installation: Brühlsche Terrasse, Dresden [JPEG | 158 KB ] [link 06]
  • › Eröffnung 03.10.2007 [JPEG | 128 KB ] [link 07]
  • › erste Interaktionsskizzen [JPEG | 97 KB ] [link 08]
  • › Verlegung der Kabel an der Terrasse [JPEG | 167 KB ] [link 09]
  • › Körperschallwandler mit Gehäuse [JPEG | 160 KB ] [link 10]
  • › Beispiel zur Körperschallübertragung anhand von Hörgeräten [JPEG | 88 KB ] [link 11]