| URL: | http://netzspannung.org/database/390107/de |
| Last update: | 10.08.2007 |
| Date of print: |
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Being Kiwi - Motiv |
Kurzdarstellung
Kurzbeschreibung
Mit der Online-Datenbank "being Kiwi" untersucht die neuseeländische Künstlerin Joanne Moar wie eine neuseeländische Indentität aussehen könnte. Kernstück des Projekts ist eine Internetdatenbank, die als Sammelstelle und „Tauschbörse“ für Geschichten von Personen dient, die sich als Neuseeländer verstehen. Durch die aktive Teilnahme der Öffentlichkeit wird eine dynamische Online-Quelle, die die nationale und (multi)kulturelle Identität von Neuseeland widerspiegelt, entstehen.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Joanne Moar
Entstehung
Deutschland, 2007
Partner / Sponsoren
Digital Sparks Award 2006 (Fraunhofer Institut für Medienkommunikation)
Artist in Residence, Arts Centre of Christchurch, New Zealand
Eingabe des Beitrags
Joanne Moar, 10.08.2007
Kategorie
- künstlerische Arbeit
Schlagworte
- Themen:
- öffentlicher Raum |
- Identität
- Formate:
- Performance |
- Internet
- Technik:
- Datenbank
Ergänzungen zur Schlagwortliste
- Kollektives Gedächtnis / collective memory
Inhalt
Inhaltliche Beschreibung
Mit der Online-Datenbank "being Kiwi" untersucht die neuseeländische Künstlerin Joanne Moar wie eine neuseeländische Indentität aussehen könnte. Kernstück des Projekts ist eine Internetdatenbank, die als Sammelstelle und Tauschbörse für Geschichten von Personen dient, die sich als Neuseeländer verstehen. Durch die aktive Teilnahme der Öffentlichkeit wird eine dynamische Online-Quelle, die die nationale und (multi)kulturelle Identität von Neuseeland widerspiegelt, entstehen.
Es sind zwei Nutzungen der Datenbank möglich: Entweder können eigene Erinnerungen aus Neuseeland der Datenbank hinzugefügt werden (Erinnerungen spenden), oder es kann, anhand der schon vorhandenen Erinnerungen, eine neue computergenerierte und fiktive neuseeländische Identität bzw. Kindheit zusammengestellt werden (Erinnerungen empfangen). Nur Personen, die sich als Neuseelander bezeichnen, können Erinnerungen spenden, aber jede(r) Internetnutzer(in) weltweit kann Erinnerungen empfangen.
Je mehr Daten in der Datenbank gesammelt sind, desto ausführlicher und akkurater können die zu empfangenen Identitäten ausgegeben werden. Die Treffgenauigkeit der Datenbank ist darauf angewiesen, dass möglichst viele Einträge von möglichst vielen Menschen aus verschiedenen Gegenden und Gesellschaftsschichten Neuseelands gesammelt werden. Um die benötigten Erinnerungen zu sammeln, plane ich Ende 2008 in einem, mit Wohnzimmer ausgestatteten, Kleinbus in Neuseeland auf Tour zu gehen. Der Name "Tour of New Zealand" und die Tourroute sind einem Brettspiel aus meiner eigenen Kindheit entnommen.
Technik
Technische Beschreibung
Wie funktioniert die Datenbank?
Es gibt zwei Möglichkeiten die Datenbank zu benutzen. Man kann entweder Erinnerungen "spenden" oder "empfangen". Die Benutzeroberfläche der Datenbank besteht aus einem vom "Spender" oder "Empfänger" auszufüllenden Formular, das Details zur echten bzw. erwünschten, imaginären Identität abfragt.
ERINNERUNGEN SPENDEN
Personen, die sich als Neuseeländer betrachten, werden aufgefordert Fragen zu ihrer Person und zu ihren spezifischen Kindheits- und Jugenderinnerungen zu beantworten. So werden umfangreiche Daten, die zur Feststellung eines allgemeinen - aber auch subjektiven - Erinnerungsguts beitragen, gesammelt.
ERINNERUNGEN EMPFANGEN
Die Benutzeroberfläche der Datenbank besteht aus einem vom Benutzer auszufüllenden Formular, das Details zur erwünschten, imaginären Identität abfragt. Anhand dieser Angaben generiert die Datenbank aus den gespendeten Daten eine Liste der "wichtigsten" Dinge, die man zu dieser auf den Benutzer zugeschnittenen imaginären Identität wissen muss - beispielsweise welche Bücher man gelesen hat, welche Fernsehsendungen man gesehen hat, welche Musik man gehört hat u.s.w.
Hardware / Software
Datenbank:
PHP / MySQL Datenbank
Interface:
Internet Browser mit Internetzugang
Kontext
Statement
becoming german vs being kiwi:
Kultur und Identität sind zentrale Themen meiner künstlerischen Arbeit.
Ausgangspunkt des Projektes "becoming german – a database", beispielsweise, ist meine langjährige Erfahrung als in Deutschland lebende ausländische Künstlerin. Ursprüngliches Ziel der Internet-Datenbank war es, eine Informationsquelle und Hilfestellung für diejenigen, zur Verfügung zu stellen, denen, so wie mir, eine deutsche Kindheit fehlt. Die Idee war einfach: Ich sammele Erinnerungen von Personen, die in Deutschland aufgewachsen sind und gebe diese an Personen, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind weiter. Im Laufe der Sammelaktion hat sich jedoch der Schwerpunkt des Projekts verschoben - "Geschichtenerzählen" wurde zum zentralen Faktor. Mir wurde klar, dass die deutschen Nutzer der Datenbank sich am meisten für die Funktion "Kindheit Empfangen" und das "Deutsch Werden" interessierten. Die Datenbank wurde zum Bezugspunkt der eigenen deutschen Identität.
Am Ende eines "Kindheit-Interviews" wurde ich oft aufgefordert über meine eigene Kindheit in Neuseeland zu erzählen. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten die Fragen, die ich selbst an Andere gestellt hatte, zu beantworten. Bald aber fand ich Gefallen daran Konzepte, die für Deutsche fremd sind, wie z.B. "Pets Day", "decorated sand saucers" und "best trained lamb" etc. zu beschreiben. Mit dem Projekt "being Kiwi" werde ich mich auf meine eigene "Kindheitszone" konzentrieren. In den letzten zehn Jahren hat sich das Land Neuseeland sehr verändert, nicht nur durch das Bevölkerungswachstum, sondern auch durch die Wandlung innerhalb der Bevölkerungsstruktur. Es gibt eine größere kulturelle Vielfalt und die Frage nach einer neuseeländischen Identität wird neu gestellt. Was bedeutet es NeuseeländerIn zu sein?
Indem Erzählungen von Personen, die sich als "Kiwi" verstehen, in der Datenbank gesammelt werden, entsteht eine dynamische Online-Quelle, die die nationale und (multi)kulturelle Identität von Neuseeland widerspiegelt.
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| » http://www.being-kiwi.net.nz/ |
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