André Gräf, Philip Kretschmann


BlooDJ

Mobile Fernsteuerung für Audio-Player-Programme


Play Controls des BlooDJ [link 01]

Play Controls des BlooDJ

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

"BlooDJ" ermöglicht es dem Benutzer, seine bevorzugte Software zum Abspielen von Musikdateien auf dem Computer mit seinem Mobiltelefon zu steuern. Der Benutzer kann sich mit "BlooDJ" frei in seiner Wohnung bewegen und hat über das Mobiltelefon von überall Zugriff auf seine Abspielsoftware.

Sehr verbreitete Abspielsoftware sind beispielsweise die Produkte z. B. "Winamp" von der Firma Nullsoft und "iTunes" von Apple Inc. "BlooDJ", zur Zeit noch ein Prototyp, soll vom Hersteller in diese Sortware integriert werden, damit sie mit dem Mobiltelefon kommunizieren kann.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • André Gräf, Entwickler, TFH-Berlin
  • Philip Kretschmann, Entwickler, TFH-Berlin

MitarbeiterInnen

  • Eystathios Klotsikas, Tester, TFH-Berlin
  • Tim Schenk, Tester, TFH-Berlin

Entstehung

Deutschland, 2006-2007

Partner / Sponsoren

MARS-Exploratory Media Lab, Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme.
Das Projekt wurde durch ein Produktionsstipendiums des digital sparks Award 2006 gefördert.

Kommentar

Wir suchen Partner und Förderer, um "BlooDJ" zur Implementierung auf anderen Betriebssystemen (Mac, Linux) weiterzuentwickeln und um weitere Applikationen für Mobiltelefone zu realisieren, z.B. Multi-User Anwendungen.
Außerdem sind wir an spannenden Projekten im Bereich Audio-/ Videoproduktion und Webanwendungen interessiert - für Mitarbeit oder auch eigenverantwortliche Entwickung und Realisierung.

Eingabe des Beitrags

Andre Graef, 09.08.2007

Kategorie

  • Forschungsprojekt

Schlagworte

  • Themen:
    • Mensch-Maschine-Interaktion HCI |
    • Audio |
    • Vernetzung |
    • Interaktivität
  • Formate:
    • Software |
    • interaktiv
  • Technik:
    • Drahtlose Kommunikation

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Bluetooth |
  • Mobiltelefon |
  • Fernbedienung

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Der Benutzer verfügt über eine große Sammlung von Musikdateien, weshalb er fast ausschließlich Musik über seinen Computer abspielt, welcher mit seiner Musikanlage verbunden ist. Er möchte jedoch nicht vor seinem Computer sitzen bleiben, um nach jedem Song einen neuen anzuwählen. Vielmehr möchte er sich, wie er es von der Benutzung seiner Musikanlage gewohnt ist, während der Wiedergabe anderen Dingen widmen können. Dazu hat er sich verschiedene Playlisten zusammengestellt, die er zu verschieden Anlässen (z. B. zu einer Party) einfach abspielen kann. Trotzdem muss er immer zum Computer zurückkehren, wenn er z. B. einen anderen Song als den hören möchte, der in der aktuellen Playlist als nächstes vorgesehen ist. Auch wenn er die Lautstärke regeln, vorspulen oder die Wiedergabe anhalten möchte, muss er sich zum Computer begeben.

Mit Hilfe der hier beschriebenen Fernsteuerungsanwendung, die er auf seinem Mobiltelefon installiert hat, kann er alle oben genannten Aktionen bequem von jedem beliebigen Punkt in seiner Wohnung ausführen. Dazu startet er die Anwendung und verbindet sich mit seinem Computer. Nun hat er Zugriff auf alle von ihm angelegten Playlisten, kann sie öffnen und abspielen. Er kann zwischen den Songs springen, die Lautstärke verändern, innerhalb des Songs spulen und einiges mehr. Das Display zeigt alle Informationen zu Playlisten, Songs und Player-Zuständen an. Auch wenn es nicht mehr nötig ist, so könnte der Benutzer trotzdem Einstellungen direkt am Computer machen.
Die Anzeige auf dem Display seines Mobiltelefons wird daraufhin unverzüglich aktualisiert.

Technik

Technische Beschreibung

Die Anwendung besteht aus zwei Software-Komponenten, eine zur Ausführung auf dem Telefon und die zweite zur Steuerung der Anwendung auf dem Computer. Letztere kommuniziert sowohl mit dem Mobiltelefon als auch mit der Software, in die es vom Hersteller integriert werden soll. Die bei der Entwicklung der verteilten Anwendung verwendeten Technologien sind Bluetooth, Java, Open Sound Control, XML und Flash.

Hardware / Software

Windows XP Service Pack 2, Bluetooth-USB-Stick, Java Runtime Environment, java-fähiges Mobiltelefon mit Bluetooth-Schnittstelle (MIDP 2.0 & JSR-82),

Kontext

Statement

Das Interesse für Mobiltelefon-Software ist mit dem Mobiltelefon-Markt in den letzten Jahren stark gewachsen. Dabei hat sich der Umgang des Benutzers mit dem „Handy“ sehr verändert. Inzwischen verfügen fast alle aktuell erhältlichen Mobiltelefone über eine eingebaute Digitalkamera, einige sogar über Funktionalitäten zum Speichern und Hören von Musik, und es lassen sich, wie bei einem Computer, Programme installieren und ausführen. Das Mobiltelefon wird längst nicht mehr nur zum Telefonieren verwendet. In den letzten Jahren ist in diesem Bereich ein völlig neuer Markt mit ebenso neuen Marktmethoden entstanden. Für den Benutzer bedeutet dies, dass ihm immer mehr Einsatzmöglichkeiten für sein Mobiltelefon zur Verfügung stehen. Neben Software aus dem Entertainment-Bereich, wie z. B. Spiele, stoßen zunehmend auch viele Anwendungen für den Office-Bereich auf großes Interesse. Viele Benutzer synchronisieren ihr Mobiltelefon mit Hilfe der eingebauten Bluetooth-Schnittstelle zum heimischen Computer, um auch unterwegs Adressen und Termine auf aktuellem Stand abrufbereit zu haben. Dies ist nur einer von vielen Anwendungsbereichen, die die Software-Industrie in den letzten Jahren dem Mobiltelefon-Nutzer ermöglicht hat.

Die Idee zu diesem Projekt ist zu einigen Teilen aus der Anwendung "ROB" entstanden, die im Jahr 2006 mit dem "Digital Sparks Award" ausgezeichnet wurde. Bei dieser Applikation konnten sich bis zu fünf Mobiltelefone mit einem Rechner verbinden und in einer auf die Anwendung abgestimmten Klanginstallation Sounds erzeugen. Dieses Projekt zeigte vor allem effektvoll einen interessanten technischen Ansatz. Ein Teil dieses Ansatzes findet sich auch in dieser Arbeit wieder, jedoch gibt es deutliche Unterschiede in der Zielsetzung und im Leistungsumfang. So stand bei "ROB" vor allem der künstlerische Aspekt im Vordergrund, während Aspekte bezüglich allgemeiner Nutzbarkeit zurückgestellt wurden. Der speziell abgestimmte Aufbau war für unbeteiligte Personen nur schwer auf dem eigenen Computer zu reproduzieren. Ferner schloss die sehr eingeschränkte Funktionalität der unidirektionalen Kommunikation zwischen Mobiltelefon und Computer einen Einsatz in alternativen Installationen aus. Der Ansatz dieser Arbeit ist hingegen, basierend auf den gleichen Protokollen einen
Prototypen zu entwickeln, der eine marktfähige Musterlösung für einen Anwendungsbereich zeigt. Maßgeblich sind bei diesem Ansatz vor allem Kriterien der Usability und der technischen Unabhängigkeit. Zudem soll eine sinnvolle Implementation der Datenrückkopplung auf dem
Handy erfolgen. So entsteht durch eine bidirektionale Kommunikation ein echter Mehrwert im Vergleich zu einer herkömmlichen Fernsteuerung, da die Orientierung zu einer Computeranwendung auch dann gewährleistet werden kann, wenn kein Blickkontakt zum
Computer selbst besteht.

Theorie / Forschung

Die Ergebnisse des Usability Tests haben gezeigt, dass noch weitere Verbesserungen nötig sind, um aus dieser Anwendung ein vollwertiges Produkt zu machen. Dabei ist vor allem eine Funktionserweiterung im Auge zu behalten, die die Fernsteuerungsanwendung dazu befähigt auch andere Medien auf dem Computer zu steuern. Seit einiger Zeit revolutionieren Portale wie „Youtube“ oder "Google Video" als Teil der Web 2.0 Bewegung das Internet, und das in einer Form, welche inzwischen selbst das herkömmliche Fernsehen beeinflusst und weltweit die Medienkonzerne aufhorchen lässt. In diesem Bereich könnte die
Fernsteuerungsanwendung hervorragend eingesetzt werden, um den Benutzer mit Hilfe einer erweiterten Multimedia-Fernbedienung durch das riesige Angebot dieser und anderer Portale navigieren zu lassen, während er sich entspannt auf der Couch zurücklehnen kann. Ferner
lassen sich einige Teilkomponenten der Anwendung zu völlig anderen Applikationen zusammensetzen. Hier ist zum Beispiel an die Entwicklung vernetzter Spiele zu denken. Eine solche Anwendung würde auch die Multi-User Komponente des „ROB“-Konzeptes wieder ins
Spiel bringen. Dabei muss Bluetooth nicht unbedingt das Maß aller Dinge bleiben. Technologien wie „Wibree“ stehen bereits in den Startlöchern und sind prädestiniert dafür, in Zukunft im Bereich mobiler Applikationen eingesetzt zu werden. Die hier entwickelte
Anwendung, oder besser gesagt das ausführende Mobiltelefon würde von den Vorteilen dieser Technologie, wie z. B. dem geringeren Stromverbrauch angesichts des hohen Daten-Traffics der Fernsteuerungsanwendung nur profitieren. Leider bedeuten neue Technologien zunächst erst einmal Inkompatibilitäten und Plattformabhängigkeiten, wie man im Verlauf dieser Arbeit selbst bei inzwischen erwachsenen Technologien wie Bluetooth in Verbindung mit Java sehen konnte. Aber wie in den letzten Monaten auf dem Mobiltelefon-Markt zu beobachten ist, gelingt es einigen Herstellern doch hin und wieder, sich auf Normen zu einigen. Auch wenn dies in diesem Fall lediglich bedeutete, dass nicht jedes Mobiltelefon eine andere Display-Auflösung haben muss. Ob aus der hier entwickelten Anwendung letztendlich ein marktreifes Produkt entstehen wird, ist wohl von dem Interesse der Hersteller der in Frage kommenden Audio-Player Anwendungen abhängig.

Ausstellungen / Präsentationen

  • ROB-Trailer, ROB-Team, Deutschland, 2006
    » http://video.google.…type=search&plindex=0 [link 02]

Referenzen

  • "ROB - Remote Over Bluetooth", ROB-Team, Deutschland, 2006
    » http://www.remoteoverbluetooth.de [link 03]
  • › Community/netzkollektor [link 04]
  • › Tracklist-Menü des BlooDJ [87 KB ] [link 05]
  • › Anwendungsaufbau [96 KB ] [link 06]
  • › Aufgabenverteilung in der verteilten Anwendung [24 KB ] [link 07]