Jens Ewald


curious agents

A lovely pond, full of curious creatures


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Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Was passiert, wenn der Mensch mit einer Existenz konfrontiert wird, die keine Liebe, Freundschaft oder Empathie kennt. Wie sieht die Begegnung zwischen Mensch und Bakterie auf Augenhöhe aus? Was ist, wenn die Menschheit in die Position einer Amöben Kolonie versetzt wird?

Die Installation "curious agents" versucht eine unmögliche Begegnung von unterschiedlichen Agenten möglich zu machen. Sagen Sie "Hallo" zu mikroskopischen (reaktiven) Wesen mit Eigenleben.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Jens Ewald, Student, Muthesius Kunsthochschule

MitarbeiterInnen

  • Christian  Engler, Dozent, Muthesius Kunsthochschule

Entstehung

Deutschland, 2005

Partner / Sponsoren

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Eingabe des Beitrags

Jens Ewald, 15.02.2006

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Künstliches Leben
  • Formate:
    • Installation
  • Technik:
    • Motion Tracking

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Verhalten |
  • vvvv |
  • Echtzeit-Visualisierung

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

"autonomous agents" ist eine reaktive Umgebung in Form einer interaktiven Bodenprojektion. Sie befasst sich aus technischer Sicht mit Echtzeit-Visualisierung und Motion-Tracking. Inhaltlich betrachtet wird durch die Projektion ein virtueller Raum definiert – ein System – in welchem sich Organismen bewegen können, die in ihrer Verhaltensweise strikt an die Eigenschaften ihrer "Lebenswelt" gebunden sind. Durch die reaktiven Eigenschaften der Installation kommt der Besucher ins Spiel. Das Verhalten der beiden aufeinander treffenden Organismen, Mensch und Agent, trifft sich in der Neugier. Der Besucher dringt in den Raum der virtuellen Wesen ein und weckt das Interesse durch seine Anwesenheit. Das Resultat ist ebenfalls ein Interesse der Agenten – sie bewegen sich auf den Menschen zu. Ein Annäherungsversuch kommt zustande. Nach kurzer Zeit lässt diese Neugier nach. Die Agenten nehmen ihr "alltägliches Leben" wieder auf. Erst eine erneute Aktion, eine Verhaltensänderung im gleichen Muster, löst wieder eine Reaktion aus, ebenfalls im gleichen Muster. Zusätzlich gibt es auf der Fläche, also in der "Welt" der Agenten auch Stellen, welche für diese nicht erreichbar sind und als mögliche Rückzugspunkte dienen – falls der eindringende Mensch Unbehagen fühlt oder von einer "sicheren" Position aus auf die fremden Wesen zugehen möchte. Durch die einfache Wiederholungsstruktur soll der Spieltrieb geweckt werden.

Die grundlegende Frage, so häufig sie in der Medientheorie auch diskutiert wird, bleibt, inwiefern dieses geschlossene System ein für den Menschen verwertbares Feedback auslöst. Trotz der technisch, endlichen Parameter erreicht das System eine Eigenständigkeit, die angemessen auf die Einflüsse von außen reagieren kann. Es wurde nicht der Versuch unternommen, künstliche Intelligenz zu erzeugen, sondern mit besagten einfachen Prinzipien zu arbeiten.

Die Beobachtungen haben gezeigt, dass die eingeschränkte Reaktion ausreicht, um eine ungewöhnliche Begegnung zwischen Mensch und Agent interessant zu gestalten. Eine komplexeres System hätte eine durchaus irritierende Reaktion hergestellt. Das simple Prinzip macht auf die eigenen simplen Reaktionsmuster aufmerksam und animieret zum Spiel. Zu beobachten waren Versuche der Besucher, mit bewussten Auftreten auf den Boden etwas in Bewegung zu setzen, obwohl das System nur auf Bewegung reagieren kann und Druck auf den Boden sowie Ton als Kommunikationsschnittstellen ausgeschlossen sind. Ebenfalls erstaunlich waren die Wahrnehmungen der Installation von Kindern und Tieren, die eine wirkliche Tiefe auf dem Boden sahen und auch die "autonomen Agenten" als durchaus bedrohlich empfanden.

Technik

Technische Beschreibung

Die Installation wird bisher mit zwei Videoprojektoren, zwei Computern, einem Infrarot-Scheinwerfer und einer Infrarotkamera betrieben. Steuerung, Bewegungserfassung werden auf dem einen Computer berechnet, Videoprojektion und das Generieren der "autonomen Agenten" auf dem Zweiten. Dafür wurde eine spezielle Software programmiert, die auf den verschiedenen Computern mit der jeweiligen Aufgabe ausgeführt wird. Zusätzlich werden die Maschinen über eine UDP-Netzwerkverbindung miteinander synchronisiert. Als
Entwicklungsumgebung wurde die frei verfügbare Software VVVV 2 aus dem Hause Meso, Frankfurt a. M., eingesetzt. Die beiden Videoprojektoren werden so angeordnet, dass sie eine größtmögliche Fläche auf dem Boden abdecken. Die Konzeption der Software ermöglicht, je nach Begebenheit der Raumverhältnisse flexibel darauf einzugehen. Es ist möglich, die Anzahl der Videoprojektoren zu erhöhen und somit die Fläche der Installation zu erweitern. Die Infrarotkamera erfasst die Anzahl der sich auf der Projektionsfläche bewegenden Besuchern, sowie deren Position und Bewegungsintensität. Diese Parameter werden als Steuerdaten der "autonomen Agenten" verwendet. Die Agnenten selbst werden in ihrer Form in einem Echtzeitprozess generiert, da vorgefertigter Video für die Anwendung in diesem Fall nicht flexibel genug ist. Die Hintergründe und Texturen der Standflächen liegen als Bilddaten vor, werden aber auch in einem flexiblen Echtzeitprozess moduliert, wodurch der Eindruck eines Gewebes entsteht.
http://vvvv.meso.net

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