KurzdarstellungKurzbeschreibung"Sweet Greens - A Computergenerated Landscape" ist das erste gemeinschaftlich mit den Studiengang Architektur / Fachgebiet Tragwerkslehre organisierte Projekt. Umgesetzt wurde eine Rasenlandschaft die teilweise mit pneumatisch gestützten Stoffmembranen überdacht ist. Der Entwurf für die Sweet Greens basiert auf einem Computerprogramm, das von Studierenden des Design und der Architektur im Rahmen einer Lehrveranstaltung entwickelt wurde. Dieses Programm ist in der Lage für jeden beliebigen Grundriss innerhalb bestimmter Rahmenparameter einen bestimmten Typ von Landschaft mit Dächern zu erzeugen. Dosiert eingesetzter Zufall sorgt dafür, dass jeder vom Programm erzeugter Entwurf verschiedenen ist dabei aber grundsätzliche ergonomische, konstuktive und ästhethische Parameter, die durch den Nutzer des Programms per Eingabemaske festgelegt werden, erhalten bleiben. Einer der erzeugten Entwürfe wurde auf einem ca. 650qm großen Areal der Kunsthochschule Kassel gebaut. KünstlerInnen / AutorInnen- Frank Bayer, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Florian Böttcher, Student, Universität Kassel - Architektur
- Emmy Galle, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Henrik Hornung, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Stefan Köder, Student, Universität Kassel - Architektur
- Ben Koßmann, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Sibylle Manß, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Michael Neusüß, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Tanja Rieger, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Fabio Schillaci, Student, Universität Kassel - Architektur
- Manuela Strzys, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Katja Weißmann, Student, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Daan Willems, Student, TU Eindhoven - Architektur
MitarbeiterInnen- Markus Schein, Dozent, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
- Gregor Zimmermann, Dozent, Universität Kassel - Architektur
- Christian Troche, Dozent, Universität Kassel - Architektur
- Ole Werner, Dozent, Kunsthochschule Kassel - Produktdesign
EntstehungDeutschland, 2004-2006 Partner / Sponsorenalfatex Stoffhaus, Kassel. Baugruppe Komm-Bau der Kommune Niederkaufungen. BOFERA Bockenemer Fertigrasen GbR. Delkeskamp Verpackungswerke. form tl, Ingenieure für Tragwerk und Leichtbau GmbH. Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz. Hornbach Baumarkt. Karola-Plassmann-Bahl Stiftung. Kittlaus und Most OhG, Kassel. Klöckner Stahl- und Metallhandel. ksd, Garten-, Sport- und Landschaftsbau, Kassel. Martini Brauerei. Sattler AG. SB Warenhaus Herkules Bau- und Gartenmarkt, Korbach. Wilhelm Götte GmbH & Co Kg. Wülfing und Hauck GmbH & Co. KG. Zufall GmbH & Co Kg.
Eingabe des BeitragsHenrik Hornung, 14.02.2006 Schlagworte- Themen:
- öffentlicher Raum |
- Selbstorganisation |
- Augmented Reality |
- Architektur
- Formate:
Ergänzungen zur Schlagwortliste- Real Virtuality |
- VB Skript |
- Parametrisches Design
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InhaltInhaltliche BeschreibungKonzept und Programm "Sweet Greens" ist der Entwurf einer Grashügellandschaft mit pneumatisch gestützten Dachkonstruktionen. Entscheidend ist allerdings weniger die Anwendung als vielmehr die methodische Herangehensweise. Für den parametergesteuerten Entwurf wurde ein eigenes Computerprogramm entwickelt. Auf Knopfdruck lassen sich damit immer wieder neue Entwurfsvarianten erzeugen.
Durch Manipulation der Parametereinstellungen hat der Nutzer die Möglichkeit, Einfluss auf den zu generierenden Entwurf zu nehmen. Auf dem gewünschten Gelände werden unterschiedlich angeordnete Kegelstümpfe erzeugt. Zu definierende Parameter im Programm sind beispielsweise die angestrebte Anzahl der Hügel, Mindest- und Höchstradius der zu generierenden Kreise, Platzierungseinschränkungen wie Mindestabstände und Überlappungen, der gewünschte Grundriss, Sitzhöhen, Sitztiefen und die Steigungswinkel. Die Parametereinstellungen bleiben immer variabel und das Programm ist auf jeden beliebigen Grundriss übertragbar. Gleiche Einstellungen führen zu ähnlichen, aber fast nie zu gleichen Entwürfen.
Die Dächer werden von leicht schräg stehenden Stahlrohren getragen. Daran befestigte textile Hüllen sind durch luftgefüllte Membrantori aufgespannt. Für die Dächererzeugung benötigt das Programm Angaben zu der Anzahl der Dächer, den Abständen zwischen Hügeln und Dächern, die Mindestdachhöhe, die Dach- und Rohrdurchmesser und den Generierungsmodus.
Umsetzung Nachdem alle Parameter programmiert und geeignet erscheinende Parametereinstellungen experimentell ermittelt waren, errechnete der Computer in kurzer Zeit circa 100 Entwürfe. Hier zeigte sich das enorme Potenzial eines solchen Computerprogrammes. Aus diesen Entwürfen wurde einer für die geplante Umsetzung auf dem Hochschulgelände ausgewählt.
Wichtige Entscheidungskriterien für die Auswahl waren beispielsweise, wie einladend zu bestimmten Nutzungen uns die Entwürfe erschienen, wie die Laufwege zwischen den Hügeln angeordnet waren, ob Ruheplätze und Rückzugsnischen vorhanden waren, wie kommunikativ uns die Anordnung der Hügel erschien, ob sich gut einsehbare Freiräume für Veranstaltungen anboten, ob es ausreichend nach Süden ausgerichtete Sonnenplätze gab und ähnliches. Wichtig für die Realisierung war natürlich auch die Menge der zu bewegenden Erdmasse oder die Fläche des benötigten Rollrasens. Und schließlich natürlich auch die ästhetische Wirkung der Landschaft. Interessanterweise erzeugte das Programm mit den vorgenommenen Einstellungen keine Varianten, die wir als unattraktiv hätten bezeichnen müssen.
Innovative Designaspekte - Computergenerated Design Das Projekt versucht, die Stärken des Rechners gegenüber dem Menschen im Entwurfsprozess zu nutzen. Diese sind vor allem Geschwindigkeit und Genauigkeit. Einem Computerprogramm ist es möglich, in vergleichsweise kurzer Zeit eine enorm hohe Anzahl an präzise definierten Entwürfen mit großer inhaltlicher und formaler Bandbreite zu generieren.
Das Thema „computergeneriertes Entwerfen“ ist noch nicht sehr verbreitet im Design. Dieser experimentelle Entwurf enthält daher auch einige methodische Forschungsaspekte. Während computergenerierte Entwürfe häufig im Digitalen verbleiben, ist das ungewöhnliche an Sweet Greens, dass das Projekt von vornherein auf Realisierung angelegt war.
Das Projekt ist eine Kooperation von Studenten der Studiengänge Produktdesign und Architektur der Kunsthochschule Kassel, der Universität Kassel sowie der Technischen Universität Eindhoven.
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