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http://netzspannung.org/database/346226/de | Last update: | 13.02.2006 | Date of print: | |
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Kerstin Schmidt, Simone Düll, Christina Nenke, … UbiKus – Eine ubiquitäre Lernumgebung in der GrundschuleFörderung des individuellen und selbstgesteuerten Lernens in alternativen Schulmodellen |
[link 01] | 3D-Modell der Zukunft |
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KurzdarstellungKurzbeschreibungDer "UbiKus" ist eine ubiquitäre Lernumgebung in Form eines Schreibtisches, der in Grundschulen eingesetzt wird, die den offenen Unterricht als pädagogisches Konzept praktizieren. Er unterstützt das selbstgesteuerte, individuelle Lernen der Schüler und zudem den Lehrer in der Gestaltung des individuellen Unterrichts und im beobachtenden, diagnostischen Bereich.
Den Grundschülern ermöglicht der "UbiKus" auf herkömmliche Art und Weise mit Papier und Stift an einem Computer zu arbeiten, ohne dass dabei Tastatur und Maus verwendet werden. Für den Schüler ist ein Lehrmittel entstanden, welches durch eine individuelle Förderung den Schüler unterstützt und motiviert, selbständig zu arbeiten.
Das in der Theorie angestrebte Ziel, jeden Schüler konstant und individuell zu beobachten und zu betreuen, ist aufgrund des ungleichmäßigen Verhältnisses von verfügbarer Zeit und Schüleranzahl in der Praxis nur schwer umsetzbar. Eine individuelle und konstante Beobachtung ist jedoch Grundvoraussetzung dafür, dass der Lehrer alle relevanten Informationen über das Lern- und Arbeitsverhalten der einzelnen Schüler erhält und eine Diagnose über den Lernstand des Schülers aufstellen kann. Diese ist Voraussetzung dafür, dass der Schüler eine individuelle Betreuung und Förderung erhält. Der "UbiKus" unterstützt den Lehrer bei diesen Aufgaben. KünstlerInnen / AutorInnen- Kerstin Schmidt, Student, Fachhochschule Darmstadt
- Simone Düll, Student, Fachhochschule Darmstadt
- Christina Nenke, Student, Fachhochschule Darmstadt
- Fabian Jaxt, Student, Fachhochschule Darmstadt
- Benjamin Straub, Student, Fachhochschule Darmstadt
- Christoph Quadt, Student, Fachhochschule Darmstadt
- Melanie Neul, Student, Fachhochschule Darmstadt
- Kathleen Hettenhausen, Student, Fachhochschule Darmstadt
MitarbeiterInnen- Kerstin Kusch, Lehrerin, Freiherr-vom-Stein Schule, Dudenhofen
- Wendelin Grimm, Schulleiter, Freiherr-vom-Stein Schule, Dudenhofen
EntstehungDeutschland, 2005-2006 Partner / SponsorenFreiherr-vom-Stein Schule, Rodgau-Dudenhofen Eingabe des BeitragsKerstin Schmidt, 13.02.2006 Schlagworte- Themen:
- Formate:
- Technik:
- Drahtlose Kommunikation |
- Datenbank |
- XML
Ergänzungen zur Schlagwortliste- Schrifterkennung |
- csharp |
- Touchscreen
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InhaltInhaltliche BeschreibungAusgagssituation Vergleicht man die Unterrichtsmethoden der Grundschulen in Deutschland so fällt auf, dass aktuell 15% der Schulen das offene Unterrichtsprinzip praktizieren. Die Problematik hierbei ist deutlich zu erkennen: Dem Lehrer fehlt es an Zeit, sich individuell um jeden Schüler zu kümmern. Somit ist das in der Theorie angestrebte Ziel, dass der Lehrer jeden Schüler konstant und individuell beobachtet und betreut, aufgrund des ungleichmäßigen Verhältnisses von verfügbarer Zeit und Anzahl der Schüler in der Praxis nur schwer umsetzbar. Eine individuelle und konstante Beobachtung ist jedoch Grundvoraussetzung dafür, dass der Lehrer alle relevanten Informationen über das Lern- und Arbeitsverhalten der einzelnen Schüler erhält. Diese wiederum werden als Basis benötigt, damit der Lehrer eine Diagnose über den Stand des einzelnen Schülers stellen kann. Die richtige Diagnose ist Voraussetzung dafür, dass der Schüler auf ihn zugeschnittene Aufgaben und eine individuelle Betreuung und Förderung erhält. Ziel ist es somit, ein Produkt zu entwickeln, das den Lehrer bei seinen Aufgaben unterstützt sowohl bei der Beobachtung als auch bei der Betreuung der Schüler. Für den Schüler selbst ist es wichtig, dass ein Lehrmittel entsteht, welches ihn unterstützt und motiviert, selbständig zu arbeiten. Das System soll ihm eine qualitativ hochwertige Begleitung im Unterricht bieten.
Ziel und Umsetzung Umgesetzt wird dies, indem dem Schüler Freiheit bei der Aufgabenwahl, der Reihenfolge der zu bearbeitenden Aufgaben und der benötigten Bearbeitungszeit eingeräumt wird. Darüber hinaus stehen ihm Hilfestellungen zur Verfügung, die bei Bedarf aufgerufen werden können. Die Anwendung präsentiert diese Inhalte zielgruppengerecht und berücksichtigt damit den pädagogischen Aspekt und den Einsatzort "Unterricht in der Grundschule". Die Ansprache wird in enger Zusammenarbeit mit Experten aus dem Grundschulbereich erarbeitet. Spricht das System den Schüler an, so dient dies einzig dazu, den Schüler dabei zu unterstützen, erfolgreich an das Ziel zu kommen, welches er sich selbst gesetzt hat. Für die Motivation der Schüler ist es sehr wichtig, dass sie vom System persönlich angesprochen und für ihre geleistete Arbeit gelobt werden.
Auf Seiten des Lehrers gibt es ein Content-Management-System (CMS), welches den Lehrer bei seinen alltäglichen Arbeiten unterstützt. Die Inhalte sind wiederum mit Experten erarbeitet worden. Grob wird es in drei Bereiche gegliedert: – Schülerprofile (Klassenliste mit persönlichen Daten über den jeweiligen Schüler) – Unterrichtsplanung (mit Aufgabenerstellung für den Unterricht und den "UbiKus") – "UbiKus-Diagnose" (Protokollierung der bearbeiteten Aufgaben der Schüler und Diagnoseergebnisse).
Was die "Ubidesk-Diagnose" im weitesten Sinne ermöglicht, sind grob umschrieben Funktionen wie eine automatisierte Zeitmessung, Zählungen verschiedener Inhaltsaufrufe und die Aufnahme von Kontrollzeichen bei der Selbstkontrolle. Sie liefern die wesentlichen Beobachtungsergebnisse. Diese Ergebnisse sind hauptsächlich aus der Literatur für sonderpädagogische Förderung abgeleitet und in Zusammenarbeit mit der Grundschullehrerin der Kooperationsschule weiter entwickelt worden, so dass ein erstes und neues Diagnose-Konzept speziell für den "UbiKus" entstanden ist.
Die "UbiKus"-Beobachtungen beziehen sich auf die Verhaltensweisen eines Schülers, die sich ausschließlich im offenen Unterricht am "UbiKus" ergeben. Der Kreislauf von der Aufgabenbereitstellung des Lehrers, der Aufgabenbearbeitung des Schülers, bis hin zu den Beobachtungsergebnissen des "UbiKus" ist ein rotierendes Verfahren. Denn das Ergebnis beeinflusst im weitesten Sinne die Aufgabenerstellung und somit -bereitstellung des Lehrers.
Der Lehrer stellt Aufgaben für einen bestimmten Zeitraum bereit. Dies kann vom aktuellen Werkstattthema abhängen oder beispielsweise von einem bevorstehenden Test, für den am "UbiKus" vorbereitend geübt werden soll. Daraus ergibt sich, dass sowohl die Aufgabenanzahl als auch die Aufgabentypen – die letztendlich das Schulfach beschreiben – flexibel variierbar sein sollen.
Der Schüler erhält diesen Aufgabenpool auf sich persönlich abgestimmt. Denn bei der Bereitstellung der Aufgaben unterscheidet der Lehrer drei Schwierigkeitsgrade pro Schulfach: leicht, mittel und schwer. Wie schwierig 'schwer' tatsächlich ist, liegt im Ermessen des Lehrers bei der Aufgabenerstellung. Zur "UbiKus"-Erstnutzung muss der Lehrer seine Schulklasse pro Schulfach selbst einschätzen, während im Verlauf mehrerer "UbiKus"-Zyklen (Zyklus beschreibt die Phase, in der ein Aufgabenpool über einen bestimmten Zeitraum bestehen bleibt) die Einschätzung dann vom "UbiKus" übernommen wird und der Lehrer diese nur zu kontrollieren braucht. Der Algorithmus zur Überprüfung des vordefinierten Schwierigkeitsgrades, der im Systemhintergrund abläuft, wird jedoch immer erst bei Abschluss eines "UbiKus"-Zyklus ausgelöst. Denn fest steht: Kontinuität ist entscheidend! Einzelergebnisse sind zwar zu berücksichtigen, sind aber keine Entscheidungsträger. Für jeden Schwierigkeitsgrad ist der Algorithmus identisch. Er setzt sich aus den Ergebnissen Arbeitstempo, Instruktionsverständnis, Aufgabenverständnis, Leistung und der Interpretation der Selbsteinschätzung (alles Inhalte des pädagogischen Konzepts der "UbiKus"-Entwicklung) zusammen. |
TechnikTechnische BeschreibungDas Gesamtsystem lässt sich in zwei Komponenten teilen: in den Schüler-"UbiKus" und den Lehrer-"Ubikus". Die verschiedenen integrierten Hardwarekomponenten und deren Zusammenspiel werden im Systemschaubild verdeutlicht.
Aufgrund der unterschiedlichen Funktionalität der beiden Teilsysteme auf Schüler- und Lehrerseite wird die Software in verschiedenen Entwicklungsumgebungen realisiert.
Für die Entwicklung der Frontend-Applikation wird die objektorientierte Programmiersprache C# verwendet. Diese ermöglicht den Zugriff auf alle benötigten Schnittstellen und stellt alle benötigten Funktionen wie zum Beispiel zur Schrifterkennung und -digitalisierung und für Schreib- und Lesezugriff von XML-Dateien zur Verfügung. Als Entwicklungsumgebung dient Visual Studio 2003 .NET.
Der Datenaustausch zwischen den beiden Applikationen und die Datenhaltung werden über die Auszeichnungssprache XML realisiert.
Die für den Lehrer als Administrations-, Planungs- und Diagnosetool fungierende "UbiKus"-Applikation, wird in Macromedia Flash umgesetzt. Folgende Gründe haben zu diesem Entschluss geführt: Macromedia Flash ermöglicht die unkomplizierte Umsetzung graphisch aufwendiger Menüstrukturen, gewährleistet den Zugriff auf XML-Dateien und ist webbasiert einsetzbar. Es wird ein Modul für Schreib- und Lesezugriff auf die XML-Dateien implementiert. Hierbei wird auf Funktionen der Skriptsprache PHP zurückgegriffen, da das Auslesen von XML-Dateien in Flash zwar direkt möglich ist, für das Schreiben jedoch dieser Zwischenschritt notwendig ist. Außerdem werden ein Darstellungsmodul, das die Anordnung und Aufbereitung der aus der Datenbank ausgelesenen Daten regelt und ein Navigationsmodul, das die Eingaben des Nutzers registriert und weiterverarbeitet eingebaut. Durch die Möglichkeit, die Flash-Applikation in eine Website einzubauen und zentral auf einem Server abzulegen, wird die ortsunabhängige Nutzung gewährleistet. |
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