Jennifer Eifler


We don't sweat, we shit perfume

Audio- und Videoinstallation zur Körperwahrnehmung


We don't sweat, we shit perfume [link 01]

We don't sweat, we shit perfume

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Nehmen wir uns, unseren Körper noch wahr?
Die Frage nach dem Verlorengehen der menschlichen Natürlichkeit stellt den Schwerpunkt meiner Semesterarbeit dar. Mit Hilfe einer Installation, die sich in 2 von 3 existenten Ebenen für den Besucher als tastbar, hörbar, sichtbar verhält, möchte ich die Entfremdung vom Körper darstellen.
Der für den Besucher einsehbare und benutzbare Teil besteht aus einem MIDI-Keyboard und einem Monitor. Mit Tastendruck werden Audio- und Videobeispiele aus einer vorher angefertigten Datenbank auf den Screen gerufen. In der 1.Ebene ertönen Körpergeräusche und die dazu von Probanden assozierten Klangursprünge. So ergibt sich z. Bsp. eine Kombination von'Haarewuscheln'(Ton) und 'Müllsackrascheln'(Bild).
Sinn dahinter ist es,
dem Besucher die Bedingung von Ton und Bild zu vermitteln und diese Annahme später wieder zu verwerfen, um zur Reflexion anzuregen.
Erste Hinweise auf eine eventuelle Manipulation liefert der eingespielte Videoclip, mit dem die Tastatur geblockt wird. Nach dem Filmende wird diese wieder freigegeben und der Besucher befindet sich in der 3. Ebene. Hier sind nun zusätzlich auch Filme, die die Herstellung der Körpergeräusche dokumentieren, abrufbar.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Jennifer Eifler, Student, Universität Bayreuth

MitarbeiterInnen

  • Jeremy Bernstein, Softwareentwickler
  • Domingo Stephan, Student, Universität Bayreuth

Entstehung

Deutschland, 2005-2006

Eingabe des Beitrags

Jennifer Eifler, 09.02.2006

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Wahrnehmung |
    • Körper |
    • Identität |
    • Interaktivität
  • Formate:
    • Installation
  • Technik:
    • Digitales Video |
    • Datenbank

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

"WE DON'T SWEAT, WE SHIT PERFUME."

Permanente Aufmerksamkeit bieten wir der Hülle,
die Signifikanz steigt.
Doch anstatt Nähe entsteht Distanz-
der Körper wird zum Gegenstand der Verfremdung.
Dieser Aspekt des Verlorengehens der menschlichen Natürlichkeit stellt den Schwerpunkt meiner Semesterarbeit dar. Indem ich das Thema auf den Bereich der Körpergeräusche eingrenze, möchte ich dem Besucher mit Hilfe von Manipulationen die Entfremdung vom Körper veranschaulichen.
Dafür entwickelte ich eine Installation, die 3 Ebenen enthält:

1. Es wurden Körpergeräusche erzeugt und aufgenommen. Diese Geräusche wurden ausgewählten Testpersonen vorgespielt, die beschreiben sollten, um was für Geräusche es sich handelte. So wurde aus dem Streichen der Hand über den Arm das Kehren eines borstigen Besens über den Boden. Diese Assoziationen setzte ich jetzt ins Visuelle um und kombinierte sie mit den Originalsounds.

2. Nach einer gewissen Zeit wird die Tastatur geblockt, die Interaktion unterbrochen. Ein kurzer Videoclip, der eine inhaltliche Verbindung zur 3. Ebene herstellt, läuft über den Screen. (Man achte auf den Text!)

3. Schließlich wird das Keyboard wieder freigegeben und nunmehr sind auch Filme, die die Herstellung der Körpergeräusche dokumentieren, abrufbar. Am Keyboard vereinen sich nun also 2 Ebenen:
-> Audio und Video sind manipulativ zusammengesetzt und
-> Audio und Video bedingen sich

Im Zusammenspiel von assoziativen und dokumentarischen Filmclips erhöht sich die Wahrnehmung für den Körper. Zugleich kann eine Reflexion über das Verhältnis von Bild und Ton einsetzen, in dem beide sich wechselseitig beeinflussen und festlegen können. Bis zu welchem Grad können Medien und mediale Vermittlungen auf den Körper zu und vom Körper wegführen?

Technik

Technische Beschreibung

Soundaufnahme (Körpergeräusche) mit DAT-Gerät
Videoclips mit Canon XL1 aufgenommen

Alle Aufnahmen wurden in das Programm Max/ MSP/ Jitter eingebunden. Über dessen Datenverwaltung ist es nunmehr möglich, über ein Keyboard diese Filme und Töne aufzurufen und sich auf diese Weise eine eigene Geräuschekomposition sowie einen eigenen Film zusammenzustellen. Verschiedene Tasten sind mit Filmen und Geräuschen belegt und das Programm Max/ MSP/ Jitter wertet die eingehenden Impulse aus und fügt gemäß der Programmierung aus Datenbanken Filme und Töne hinzu.

Start der Installation durch Tastendruck auf Keyboard
->nun werden einem 42 sek gegeben um sich mit der 1.Ebene zu beschäftigen
->dann startet Ebene 2: Videoclip läuft & Tastatur ist geblockt
->nach Filmende Übergang in Ebene 3 (Assoziationen+Dokumentationen)
->wenn Taste 18 sek lang nicht gedrückt
->Wechsel in die 1.Ebene...erneuter Durchlauf...

Hardware / Software

Hardware:
Apple Macintosh (G4)
Monitor
MIDI-Keyboard

Software:
Mac OS X
MAX/MSP/JITTER Version 4.5

  • › digital sparks 2006 [link 02]
  • › Installationsausschnitt [26 MB ] [link 03]
  • › screenshot: MAX mainpatch [JPEG | 62 KB ] [link 04]
  • › screenshot: MAX subpatch (video) [JPEG | 95 KB ] [link 05]
  • › screenshot: MAX subpatch (übergang ebene 3 zu 1) [JPEG | 36 KB ] [link 06]
  • › screenshot: MAX subpatch (übergang ebene 1 zu 2) [JPEG | 38 KB ] [link 07]