Alexander Kuales, Doris Musikar, Ingrid Rauscher


The Legend of the Sanddollar

Musikvideo für "The Legend of the Sanddollar" von Embassy


The Legend of the Sanddollar [link 01]

The Legend of the Sanddollar

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Musikvideo zu dem Song "The Legend of the Sanddollar" der Band "Embassy".
Es wird mit verschiedenen Animationstechniken eine Geschichte erzählt, die sowohl den Songtext widerspiegelt als auch rhythmisch zur Musik passt.
Hauptaugenmerk liegt vor allem auf die technische wie inhaltliche Verbindung von Stop-Motion-Animation und Video.
In der Handlung des Musikvideos wird von einem Protagonisten erzählt, welcher von einer Plastilinfigur dargestellt wird sowie von den einzelnen Bandmitgliedern.
Dieser Hauptcharakter erzählt von seiner Entstehung, seinem Lebensweg, seiner Selbstfindung, seiner Einsamkeit und seiner Interpretation der Welt. Er zeigt die Ausweglosigkeit und Hoffnungslosigkeit in manchen Situationen. Wer bin ich auf dieser Welt? Gib es etwas, das nicht greifbar, aber dennoch da ist? Diese Fragen werden in diesem Lied und im Musikvideo thematisiert.
Im Laufe der Geschichte werden der Hauptfigur Dinge bewusst, die ihm die Augen öffnen.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Alexander Kuales, Projekt-Leiter
  • Doris Musikar, Projekt-Controller
  • Ingrid Rauscher, Projekt-Mitgleid

Entstehung

Oesterreich, 2005-2006

Partner / Sponsoren

FH-Hagenberg

Eingabe des Beitrags

Doris Musikar, 02.02.2006
mtd04047@fh-hagenberg.at [link 02]

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Visual Effects |
    • Musik |
    • Animation
  • Formate:
    • Video
  • Technik:
    • Digitales Video

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Musikvideo |
  • StopMotion

Inhalt

  • › Nach der Entwicklung der Geschichte wurde ein Storyboard gezeichnet. [JPEG | 78 KB ] [link 03]
  • › Lyrics zum Song [1 KB ] [link 04]

Inhaltliche Beschreibung

Bei der Entwicklung der Story wurde auf zwei Dinge besonders Wert gelegt.
1.Story und Text sollen zusammenpassen
2.Handlungen/Bewegungen der Charaktere sollen rhythmisch zur Musik passen

Die Story spielt, wie im Songtext beschrieben, an einem Strand, wo sich direkt am Ufer ein Sanddollar befindet. Scheinbar zum Leben erwachend, bilden sich aus der Oberseite des Sanddollars zwei Arme. Doch aus diesen vermag kein Körper zu entstehen, da kein Kopf existiert. Deshalb ziehen sich die Arme wieder in den Sanddollar zurück, woraufhin ein Kopf menschenähnlichen Charakters entsteht. Während sich der Charakter langsam aus dem Sanddollar windet, nimmt sein Körper schlussendlich eine vollkommene Gestalt an. Der Charakter beginnt sich in seiner neuen Umwelt zu bewegen, erblickt im Sand etwas blitzen und kniet sich nieder. Er erkennt vor sich einen Spiegel durch den er in eine andere Welt blicken kann. Als er aber bemerkt, dass er durch diesen nicht in die neue Welt gelangen kann, wird er traurig und beginnt zu weinen. Nachdem er sich damit abgefunden hat, dass er woanders nach einem Ausweg muss, richtet er sich wieder auf, um eine neue Welt zu suchen. Als er aber begreift, dass er von Wänden eingeschlossen ist, wird er sich seiner 'Ausweglosigkeit' bewusst und aggressiv.

Nach einiger Zeit stellt er fest, dass sich im Boden Fußspuren im Sand befinden. Eigenartigerweise aber genau dort, wo eigentlich daneben seine Spuren sein müssten, doch genau dort sind eben keine. Er blickt fragend in den Himmel und ihm wird bewusst, dass genau auf diesem Weg, wo es ihm in seinem Leben am allerschlechtesten ging, er getragen wurde und nie alleine war. Das öffnet ihm die Augen. Er weiß nun, dass er sich nie mehr alleine zu fühlen braucht und er kann wieder zufrieden und erneuert in seinen ursprünglichen Zustand zurück.


Songtext und Inhalt

Die Zusammenhänge zwischen Text und Inhalt der Story des Musikvideos sind sehr eng. Einige Sequenzen leben genau von dieser Zusammenhängigkeit. So befindet sich zum Beispiel ein Kameraschwenk genau an jener Position im Song mit der Textzeile: "before I turn back to all that I denied". Eine bedeutungsvolle Kopfbewegung des Sängers wurde bei einem weiteren Vorkommen dieser Textzeile platziert. Um dieser Szene noch mehr Ausdruck zu verleihen, wird hier auf Lippenbewegungen verzichtet.


Inhalt und Bild

Die Story wird auf eine zweigeteilte Weise erzählt. Hauptcharakter und Protagonist der Story ist an und für sich der Clay Character. Um aber zusätzlich die Bandmitglieder in den Geschichtsverlauf mit einzubinden, stellen diese jeweils wieder den Clay Character dar. Um das auch so umzusetzen, dass der Zuseher diese Verbindung bemerkt, sind bei allen Schnitten die Positionen des Characters und des jeweiligen Bandmitgliedes gleich. Damit zusätzlich kein Schnitt bemerkt werden kann, wurde an diesen Positionen ein Morph verwendet.
Es handelt sich im Musikvideo also immer nur um einen Charakter, der aber von der Plastilinfigur und der Band dargestellt wird.



Rhythmik und Bild

Wie bei jedem anderen Musikvideo war auch bei diesem eine Grundüberlegung, die Stimmigkeit zwischen der Musikrhythmik und der Videosequenzen. Beispielsweise befindet sich die erste gemorphte Sequenz gleich nach dem Intro, bei einem musikalischen Effekt, der einen sehr kurzen Teil der Musik zeitlich verzerrt.
In der Szene, in der der Charakter aggressiv wird und mit den Fäusten gegen die Wände boxt, sind diese Schläge auf dem Rhythmus der Musik geschnitten, überhaupt wurden jegliche Schnitte sehr genau mit dem Takt der Musik abgestimmt.

Technik

Technische Beschreibung

PreProduction + Production:
Framegenaues Storyboard:
- Framegenaue Ausarbeitung, um die zeitliche Genauigkeit zur Musik sicherzustellen
- Errechnung wie viele Bilder/Sequenz für Stop-Motion notwending sind bei 12 Bilder/ Sekunde
- Aufteilung der Sequenzen die in späterer Folge mit Hilfe des Clay-Charakters bzw. durch die Darstellung der Bandmitglieder erzählt werden.


Aufbau und Produktion der Stop-Motion-Szenen:
- Bau der Bühne
Es wurde ein Eisengestell nach dem Gestell, welches sich auf der Massivholzplatte befindet, nachgebaut. Die Bühne und der Sockel konnte durch dieses Eisengestell, welches auf der Grundfläche der Bühne befestig wurde, miteinander verbunden werden und somit war ein guter Halt gewährleistet.
Aufbau des Skelettes
- Bau der Stop-Motion-Figur
Zuerst wurden Arme und Beine mit Gewindestangen, Muttern, Schrauben und Kugelschnapper zusammengeschraubt. Arme und Beine erhielten Kugelgelenke und wurden auf dem Mittelteil (Oberkörper) befestigt. Eine durchgängige, gebogene Gewindestange verbindet über einen Gestängeanschluss Arme mit Oberkörper. Der Kopf besteht aus einen einfachen Gelenk wie der Arm und wurde auch auf dem Gestänge anschluss befestigt.
Die Füße bestehen aus Lusterklemmen.
Anschließend wurde die Figur mit Plastilin modelliert.


-Fotografie
Für die Fotografie der Clay-Animation wurde , die digitale Spiegelreflexkamera Nikon D70s verwendet. Die Kamera wurde auf ein Stativ montiert und mittels USB 2.0 mit einem HP-Laptop verbunden. Mit dem Nikon Capture Programm wurde die Kamera über den PC ausgelöst und die Fotos wurden in JPEG-Format gleich auf den PC gespeichert.

-Durchführung und Herausforderung
Während des Fotografierens im Projektraum des Studentenheimes wurde drauf geachtet, dass die Bilder nicht unterschiedlich hell sind, da aufgrund des Stromnetzes Schwankungen aufgetreten sind. Die Bilder wurden mit und ohne Schwenks aufgenommen. Durch Neigen und Drehen der Bühne wurde ein „Kameraschwenk“ nachgeahmt, was eine große Herausforderung war.
Der Charakter musste in seiner Position verändert werden, damit eine Bewegung entstand und gleichzeitig wurde die Bühne entweder gedreht oder geneigt.
Auch die Funktion der Serienbilder wurde verwendet.
Probleme, die auftraten waren anfangs: der richtige Weißabgleich und das richtige Scharfstellen auf die Objekte.



Aufbau und Produktion der Video-Szenen:

-Setaufbau
Um den Zuschauer beim Betrachten des Musikvideos nicht abzulenken wurde neben dem Hintergrund der StopMotion -Szenerie auf einen weiteren aufwendigen Hintergrund bei den Sequenzen der Bandmitglieder verzichtet, deshalb wurde als Hintergrund jeweils weiß verwendet. Dieser sollte von der eigentlichen Handlung der Story am wenigsten ablenken, beziehungsweise den Bewegungen der Bandmitglieder noch mehr Ausdruck verleihen. Außerdem musste darauf geachtet werden, dass sich der Schatten in den Filmsequenzen nicht von der Schattenbildung der StopMotion -Sequenzen unterscheidet, da sonst die Verbindung zwischen den zwei Stilmitteln verloren gehen würde. Das Set wurde deshalb äußerst hell ausgeleuchtet, trotzdem gibt es immer nur einen einzelnen Schatten. Das gilt sowohl für das Live-Recording-Studio als auch für das Projektstudio.
Die Kamera selbst wurde auf ein Stativ fixiert und mit einem A/V - Kabel mit dem Vorschaumonitor verbunden. So war die Überschaulichkeit der Aufnahmen gewährleistet.

-Durchführung und Herausforderung:
/Aufnahmen
Während des Filmens wurde darauf geachtet, möglichst klare Einstellungen und unauffällige Schwenks zu realisieren.

/Maske
Um den Eindruck zu erlangen, dass die Bandmitglieder kein Augenlicht besitzen wurden dessen Augen mit Augenpflaster (3M Opticlude TM) komplett bedeckt. Darüber hinaus wurden die Gesichter geschminkt um keinen sichtbaren Übergang zwischen den Augenpflastern und dem restlichen Gesicht erkennen zu können.

- Herausforderungen
Herausforderung war, die Lichtstimmung so einzufangen, dass keine störenden Schatten das Bild beintächtigen und dass der Effekt der „Augenlosigkeit“ beibehalten bleibt.
Damit die Übergänge zwischen StopMotion und Video so angenehm wie möglich werden konnten, mussten die Positionen des ClayCharacters von den Bandmitgliedern sehr genau nachgestellt werden. Zusätzlich wurden die Augen mit medizinischen Augenpflaster zugeklebt, um den Charakter gut nachzustellen und den Effekt des „ihm-wurden-die-Augen-geöffnet“ darstellen zu können.


PostProduction:

-Bildbearbeitung im Eyeon Digital Fusion 4.0
In diesem Projekt wurde Digital Fusion verwendet um etwaige Lichtschwankungen, die man in den StopMotion -Sequenzen erkennen konnte, auszugleichen.

-Bildreihenfolge Adobe After Effects 6.0
Die korrigierten Fotografien wurden als Jpeg-Sequenz in After Effects geladen. Dort wurden in Zeit und Position bearbeitet und für die Weiterverarbeitung für das Avid neu gerendert. Die Herausforderung war vor allem die Einzelbilder so vorzubereiten, dass die Zeitintervalle genau mit den vorgegebenen der Musik übereinstimmen.


- 3D-Animation in Alias Maya 7.0
Für die Szene benutzt, in der dem Sänger der Band eine Träne des Clay-Characters auf den Kopf fällt wurde Alias Maya 7.0 verwendet. Die entstandene Animation wurde als .tiff Fileformat gerendert und als Filmsequenz wieder in Digital Fusion 4.0 und Avid Xpress Pro HD 5.1.2 importiert.

-Editing in Avid Xpress Pro HD 5.1.2:
In Avid Xpress wurde das gesamte Projekt zusammengefügt und geschnitten. Das HD-Filmmaterial wurde mithilfe dieses Programms gespeichert (Capturing) und sofern nötig bearbeitet (Farbkorrektur, Maske)
Alle StopMotion –Bildsequenzen wurden als Bildsequenzen importiert um sie wie Videosequenzen behandeln zu können. Weiters wurden Morph-Sequenzen und die animierte Träneimportiert.

-Schnitt
Um bestimmte Szenen, in denen von einem Bandmitglied auf einen anderen geschnitten wird, und eben nicht auf den ClayCharakter, wurden Weißüberblendungen benützt, um den Zuseher nicht mit unnötig aufwendigen Schnitteffekten zu überfordern.


-Effekte
Es wurden nur Effekte zum Ein- und Ausblenden verwendet. Ziel war es, dies im Takt der Musik zu kreieren.
Das weiße Ein- und Ausblenden zieht sich als Stil durch das ganze Video und wird auch zwischen schnellen Schnitten verwendet.

-Morphing
Die Übergang zwischen Stop-Motion und Filmmaterial wurde mittels Mophing im Popimas Animator 1.0 gelöst.

Hardware / Software

Nikon D70s
Sony HDR-HC1E

Nikon Capture Camera Control
Eyeon Digital Fusion 4.0
Alias Maya 7.0
PopIMS Animator 1.0
Adobe After Effects 6.0
Avid Xpress Pro HD 5.2.1

  • › digital sparks 2006 [link 05]
  • › Where the story takes place... [JPEG | 13 KB ] [link 06]
  • › ... and tells us about "The Legend of the Sanddollar" [JPEG | 107 KB ] [link 07]
  • › The origin of a character... [JPEG | 117 KB ] [link 08]
  • › ...where he discovers another world. [JPEG | 97 KB ] [link 09]
  • › Hopeless and doubtfully... [JPEG | 72 KB ] [link 10]
  • › ... discovering signs in the sand. [JPEG | 123 KB ] [link 11]
  • › The Legend of the Sanddollar [27 MB ] [link 12]
  • › Nach der Entwicklung der Geschichte wurde ein Storyboard gezeichnet. [JPEG | 78 KB ] [link 13]
  • › Lyrics zum Song [1 KB ] [link 14]
  • › Film-Set [JPEG | 54 KB ] [link 15]
  • › Selbstgebautes Skelett für die Stop-Motion Animation [JPEG | 47 KB ] [link 16]
  • › Bühne der Stop-Motion-Animation [JPEG | 74 KB ] [link 17]
  • › Schnitt im Avid Xpress Pro HD 5.2.1. [JPEG | 57 KB ] [link 18]