Ralf Bähren


Interaktives Besucher- Informationssystems für Sammlungsmuseen

Konzeptstudie und Prototyp anhand eines exemplarischen Exponats des Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde(Köln)


interaktives 3D-Modul [link 01]

interaktives 3D-Modul

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Anhand eines exemplarischen Exponats - einem afrikanischen Königsthron – wurde ein Touchscreen-Prototyp entwickelt, mit dem sich Ausstellungsbesucher interaktiv mit dem Exponat und seinen vielfältigen Kontexten auseinandersetzen können. Anhand eines modular aufgebauten Interface und diversen Medien-Modulen kann das System für eine Vielzahl von Exponaten individuell und einfach angepasst werden.
Die entwickelten Module ermöglichen den einfachen Abruf von Text-, Bild- und Videomaterial, sowie eine interaktive Auseinandersetzung mit 3D-Animationen, Bildanalyse-Tools, Timelines, Verknüpfungen, etc. Darüber hinaus kann der Besucher eigene Kommentare abgeben, Quizfragen beantworten, sowie die abgerufene Information für spätere Zwecke in seinem Besucherprofil abspeichern. Die Modularität des Systems zielt darüberhinaus auf einfache Editierbarkeit durch das Museumspersonal.
Um in der komplexen Reizumgebung der Ausstellung die Bedienung sowie das Verständnis der Information zu erleichtern, wird eine dynamische Menüstruktur (Zoomable User Interface) eingesetzt.

Prägnante Fragen zum ausgestellten Objekt dienen dabei als kognitive Reize, die den neugierigen Besucher anregen, die dahinter liegende Information zu erkunden. Die Präsentation der Information ist darauf ausgerichtet, dass die Beschäftigung mit dem Exponat und dessen Analyse kontinuierlich aufrecht erhalten wird, wobei der Besucher die Detailtiefe der angebotenen Informationseinheiten durch seine Auswahl aktiv steuert.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Ralf Bähren, Diplomand, KISD - Köln International School of Design

Entstehung

Deutschland, 2004-2005

Partner / Sponsoren

Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, Köln

Eingabe des Beitrags

Ralf Bähren, 31.01.2006
rbaehren@kisd.de [link 02]

Kategorie

  • Bildung und Lernen

Schlagworte

  • Themen:
    • Interface |
    • Informationsarchitektur |
    • Raum |
    • Wissensräume
  • Formate:
    • interaktiv
  • Technik:
    • Flash

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Touchscreen

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Anhand eines exemplarischen Exponats - einem afrikanischen Königsthron – wurde ein Touchscreen-Prototyp entwickelt, mit dem sich Ausstellungsbesucher interaktiv mit dem Exponat und seinen vielfältigen Kontexten auseinandersetzen können. Anhand eines modular aufgebauten Interface und diversen Medien-Modulen kann das System für eine Vielzahl von Exponaten individuell und einfach angepasst werden.
Die entwickelten Module ermöglichen den einfachen Abruf von Text-, Bild- und Videomaterial, sowie eine interaktive Auseinandersetzung mit 3D-Animationen, Bildanalyse-Tools, Timelines, Verknüpfungen, etc.. Darüber hinaus kann der Besucher auch eigene Kommentare abgeben, Quizfragen beantworten, sowie die abgerufene Information für spätere Zwecke in seinem Besucherprofil abspeichern. Die inhaltliche Struktur der Terminals ist dabei so aufgebaut, dass lediglich die Inhalte der Module angepasst werden, ohne das Interface jedes Mal neu programmieren zu müssen. Die einzelnen Terminals können als System vernetzt und somit zentral gesteuert und aktualisiert werden.

Prägnante Fragen zum ausgestellten Objekt dienen dabei als kognitive Reize, die den neugierigen Besucher anregen, die dahinter liegende Information zu erkunden. Die Präsentation der Information ist gezielt darauf ausgerichtet, dass die Beschäftigung mit dem Exponat und dessen Analyse kontinuierlich aufrecht erhalten wird, wobei der Besucher die Detailtiefe der angebotenen Informationseinheiten durch seine Auswahl aktiv steuert. Somit werden insbesondere die unterschiedlichen Bedürfnisse des vielschichtigen Museumspublikums berücksichtigt (unterschiedliche Informationsniveaus, variable Tiefe).
Zur Aufbereitung und Auswahl der exemplarischen Inhalte des Prototypen wurde eine, auf Personas basierende Entwurfsmethode entwickelt, die einen zukünftigen inhaltlichen Arbeitsprozess anleitet und erleichtert.

Der gesamte Entwurf basiert auf einer theoretischen Analyse der Rezeptionssituation innerhalb der Ausstellung, sowie dem Prozess der Exponatwahrnehmung, wobei hierzu auf Erkenntnisse aus Kognitions- und Wahrnehmungspsychologie zurück gegriffen wird. Das Touchscreen-Interface wurde diesen Anforderungen angepasst und darüber hinaus auf spezifische Usability-Kriterien (z.B. Lesbarkeit von Text, eindeutige Kennzeichnung der Schaltflächen, etc.) hin erarbeitet.
Um in der komplexen Reizumgebung der Ausstellung die Bedienung sowie das Verständnis der Information zu erleichtern, wird eine dynamische Menüstruktur ähnlich der sog. Zoomable User Interfaces eingesetzt. Hierbei fokussiert das Menü jeweils den vom Benutzer ausgewählten Bereich in einer dynamischen Animation ohne visuelle Brüche. So erleichtert sich das mentale Mapping der Informationsstruktur, die sich innerhalb von Museumsausstellungen häufig 'im Vorbeigehen' und von einem vielschichtigen Publikum bedienen lassen muss.

Das Informationssystem entspricht dem Konzept einer 'analytischen Interaktion', die die Exponatwahrnehmung um interaktive Handlungselemente, sowie abstrakt-verbale Auseinandersetzung erweitert. Die Wechselwirkung und Kombination dieser drei Analysemodi ermöglicht eine variable Rezeption auf unterschiedlichen Lernkanälen und erzeugt somit eine umfassende Verankerung des aufgenommenen Wissens.

Technik

  • › Dokumentation Diplomarbeit - 123 S. [PDF | 7 MB ] [link 03]
  • › Vernetzungsaufbau und Szenarios [PDF | 88 KB ] [link 04]

Technische Beschreibung

Der Prototyp wurde in Flash MX programmiert.
Für eine reale Umsetzung im Museumskontext müsste die Anwendung selbst in eine Director-Umgebung mit zentraler Datenbank-Anbindung eingebettet werden. Ein zentraler Server verwaltet dabei die Medieninhalte, die am Terminal über ein Netzwerk abgerufen werden. Der modulare Aufbau des Interface ermöglicht einfache Wartung über ein Content-Management-System. Dies ermöglicht zudem eine Nutzung der angebotenen Inhalte auf der Museums-Webseite.
Eine, mit Barcode versehene Eintrittskarte, sowie Barcode-Scanner an den Terminals ermöglicht personalisierte Inhalte, die gespeichert, ausgedruckt oder online abgerufen werden können.

Hardware / Software

Touchscreen-Terminals, vernetzt (ggf. mit Barcode-Scanner). Client-Server-Architektur mit direkter Anbindung an Museumsdatenbanken.

  • › digital sparks 2006 [link 05]
  • › Dokumentation Diplomarbeit - 123 S. [PDF | 7 MB ] [link 06]
  • › Zoomable User Interface [JPEG | 115 KB ] [link 07]
  • › modularer Aufbau für Adaption und einfaches Editieren [JPEG | 67 KB ] [link 08]
  • › Fragen als inhaltlicher Einstieg [JPEG | 60 KB ] [link 09]
  • › interaktives Bild-Modul [JPEG | 126 KB ] [link 10]
  • › Video (Quicktime) [8 MB ] [link 11]
  • › Vernetzungsaufbau und Szenarios [PDF | 88 KB ] [link 12]