Sigurd Könker


Komposition in D

Konzeption und Entwurf von audiovisuellen Kompositionen zu den Geräuschlandschaften einer Stadt


Komposition in D [link 01]

Komposition in D

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

„Komposition in D“ ist das Modell eines Programmes, das Eindrücke einer Stadt transformiert und so die Wahrnehmung von Stadt nachhaltig verändert. Das Programm lässt sich auf jedem handels-üblichen Heimcomputer installieren und zeichnet sich durch eine einfache Bedienbarkeit aus.

Einmal installiert, kann der Anwender Bilder und Klänge der Landeshauptstadt Düsseldorf frei mit-einander verknüpfen, alltägliche Kausalzusammenhänge von Bild und Ton durchbrechen und trans-reale Situationen schaffen. „Komposition in D“ ist der Versuch, Momenten eines konkreten raum-zeitlichen Erlebens von Stadt, eine audiovisuell neue Dauer zu verleihen. Zufall und Systematik bilden die Strukturelemente der Komposition und sind in der Programmierung des Systems verankert. Die interaktive Verknüpfung durch den Anwender transportiert Bilder und Töne eines konkreten und alltäglichen Kontextes in einen audiovisuellen Kunstraum. Visuelles und Akustisches erhält dort neue Bezüge. Dieser Kontextwandel verursacht einen Wandel der Gestalt von Alltagseindrücken.

Der freie Umgang mit Bild und Klang ist Grundprinzip jeder Medienkunst. Durch „Komposition in D“ wird das Experimentieren mit audiovisuellen Elementen für jeden zugänglich. Ganz im Beuysschen Sinne der sozialen Skulptur, wird die „Komposition in D“ in den Alltag eines jeden auf den Bildschirm des Heimcomputers gebracht.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Sigurd Könker, Konzept und Entwurf

MitarbeiterInnen

  • Malte Jehmlich, Programmierung

Entstehung

Deutschland, 2004-2005

Eingabe des Beitrags

Sigurd Könker, 26.01.2006

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Netzkunst |
    • Wahrnehmung |
    • Medienkunst |
    • Klang
  • Formate:
    • interaktiv |
    • Hypermedia
  • Technik:
    • Flash

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Komposition |
  • Alltagsgeräusche |
  • Zufall

Inhalt

  • › Screenshot » Spurauswahl [JPEG | 261 KB ] [link 02]
  • › Screenshot » Spurkomposition [JPEG | 159 KB ] [link 03]
  • › Screenshot » Spuren setzen [JPEG | 360 KB ] [link 04]
  • › Screenshot » Komposition läuft [JPEG | 564 KB ] [link 05]
  • › Analyse & Konzeption der Diplomarbeit [PDF | 949 KB ] [link 06]

Inhaltliche Beschreibung

Die Beschäftigung mit der Verbindung von Ton und Bild war der Kerngedanke meiner Diplomarbeit. Bestimmte Geräusche hängen mit den Bildern ihrer Verursacher untrennbar zusammen, andere Klänge nimmt man wahr, ohne ihre Erzeuger visuell ausmachen zu können. Beispielsweise wird das Rauschen eines Autos direkt mit dem visuellen Reiz des Wagens verbunden, hingegen kann das Zwitschern eines Vogels wahrgenommen werden, ohne ein Bild von ihm zu haben. Ausgehend vom Klang, der mich umgibt, wollte ich nach einer Methode suchen, die diese beiden Wahrnehmungsebenen zu immer neuen, nicht vorhersehbaren Ergebnissen kombiniert. Ein Konzept wurde definiert, das eine Ebene schafft, auf der ein Ausloten und Ausprobieren von verschiedensten Möglichkeiten der Kombination (Komposition) von audiovisuellen Elementen ermöglicht wird. Als Grundlage für diese Untersuchung stehen Tonaufnahmen und Fotografien aus Düsseldorf zur Verfügung. Zwei Aspekte sind für mich bei diesem Experiment wichtig: Zum einen sollen Bild und Ton kongenial komponiert werden, zum anderen soll der Versuch unternommen werden, den Moment einer erlebten Situation in die Unendlichkeit zu zerdehnen.

KOMPONIEREN VON BILD UND TON
Eine Anwendung wurde entwickelt, die Ton- und Bildelemente neu kombiniert und nach einer bestimmten Systematik komponiert und darstellt. Der Zufall und das nicht Vorhersehbare sind wichtige Gesichtspunkte des Komponierens. Die Bild- und Tonelemente sollen als gleichrangig verstanden werden. Komponist, Interpret und Zuhörer sollen durch meine Anwendung zu einer Person werden, die durch Komposition, Improvisation und Variation immer neue Formen der Darstellung von gesammeltem Material zusammensetzen kann.

DIE PARTITUR
Die Partitur wurde so gestaltet, dass wenig Zeichen und Anweisungen erlernt und beachtet werden müssen. Es soll nach dem ersten Verständnis darum gehen, die Erscheinungsform des organisierten Materials im Ablauf des Werkes festzulegen. Die Bestimmung der Längen von Formteilen, die Auswahl der Klänge und ihre Kombination miteinander soll in immer neue Variationen gebracht werden können. Das Regelwerk und die losen Anweisungen, sowie das Material bekommt der „Komponist“, der „Anwender“, als Programm gestellt. Das Letztere kann von ihm in immer neuen Kompositionen modifiziert werden. Die Partitur ist nicht mehr ausschließlich zur Aufzeichnung der Anweisungen an den Interpreten gerichtet, sie ist das Stück selbst. Die Partitur bringt sich selbst zum Klingen.

ZUSAMMENFÜHRUNG VON MOMENT, ZEIT UND RAUM
Ziel der Arbeit ist das Erfassen erlebter Wirklichkeit, also der Versuch den Moment mit all seinen visuellen und akustischen Facetten einzufangen und darzustellen. Die Aufeinanderfolge in der Dauer und das Nebeneinander im Raum werden gleichermaßen berücksichtigt. Beabsichtigt ist dabei die Überlagerung verschiedener Zeiten an einem Ort, also in gleichbleibenden Räumen. Vergangenheit als Erinnerung in Bildern wird zur spontan abrufbaren und beliebig kombinierbaren Spur der Zeit. Die Dauer des vergangenen Eindrucks wird wiederholt, verlängert und verschoben und schafft somit den Sprung in die Gegenwart.

Technik

  • › Bedienungsanleitung [PDF | 188 KB ] [link 07]

Technische Beschreibung

"Komposition in D" wurde in Flash mit ActionScript programmiert.

Eine Komposition entsteht, indem drei Masken bearbeitet werden (Spurauswahl/Spurkomposition/Spuren setzen). Danach läuft die Komposition in Schleife, solange bis sie vom Komponisten (Anwender) gestoppt wird, ab.

Genauere Informationen zum Ablauf der Anwendung ist in der angehängten Bedienungsanleitung (PDF) zu finden.

Die Komposition in D_Lite Version (siehe Kurzdarstellung) enthält nur ein Beispiel einer Geräuschlandschaft, deshalb wird die Spurauswahl übersprungen.

Hardware / Software

CD-ROM für PC und Mac
System: ab Pentium III-800 bzw. PowerMac G3.

  • › digital sparks 2006 [link 08]
  • › Geräuschlandschaft » Flomarkt_MPEG1 QTime [5 MB ] [link 09]
  • › Komposition in D_Lite Version (Zip-Datei: Inhalt Flash Projektor für MAC und PC) [21 MB ] [link 10]
  • › Screenshot » Spurauswahl [JPEG | 261 KB ] [link 11]
  • › Screenshot » Spurkomposition [JPEG | 159 KB ] [link 12]
  • › Screenshot » Spuren setzen [JPEG | 360 KB ] [link 13]
  • › Screenshot » Komposition läuft [JPEG | 564 KB ] [link 14]
  • › Analyse & Konzeption der Diplomarbeit [PDF | 949 KB ] [link 15]
  • › Bedienungsanleitung [PDF | 188 KB ] [link 16]