Inhaltliche Beschreibung
Während meiner Diplomarbeit über J2ME (Java 2 Micro Edition) entstand eine Applikation für Javafähige Mobiltelefone. Java ist eine Plattformunabhängige Programmiersprache und ermöglicht es, eine Applikation auf unterschiedlichen Hardware- und Betriebssystemplattformen ablaufen zu lassen. Alle modernen Handys unterstützen mittlerweile Java.
Einsatzbereich der Applikation ist die Suche von Personen mit bestimmten Merkmalen im direkten Umfeld via Bluetooth sowie die Herstellung einer direkten Verbindung zwischen zwei Personen bzw. deren Endgeräten und die Übertragung von Multimediadaten.
Dabei bietet die Applikation zwei grundsätzliche Suchmodi - zum einen die Suche über Kennwörter, welche individuell festgelegt werden können, zum anderen die Partnersuche über ein persönliches Profil, welches aus Merkmalen wie Alter, Größe, Geschlecht, persönlichen Interessen, sowie persönlichen und optischen Merkmalen besteht.
Angelehnt an die bekannten Internet-Partnerbörsen werden zwei Profile miteinander verglichen, welche zuvor direkt am Endgerät konfiguriert werden können. Ein persönliches Profil zur Beschreibung der eigenen Person, zum anderen ein Partnerprofil, das definiert welche Anforderungen der potentielle Partner erfüllen muss, beziehungsweise welche Eigenschaften unwichtig sind. Zusätzlich kann ein Übereinstimmungsprozentsatz definiert werden, den das Profil des potentiellen Partners erfüllen muss, also wie viele der gewünschten Eigenschaften der Partner aufweisen muss, damit das Profil akzeptiert wird.
Bei der Suche über Partnerprofile müssen beide Profile, auf beiden Endgeräten, zum jeweils individuell eingestellten Prozentsatz übereinstimmen, damit eine Kommunikation stattfindet. Falls nur ein Profil nicht passt, gehen beide Geräte ohne Rückmeldung an den Benutzer wieder auf die Suche nach anderen Geräten. Dabei werden die Geräte, mit denen bereits kommuniziert wurde, bei späteren Suchvorgängen nicht mehr berücksichtigt um unnötigen Datenverkehr zu vermeiden.
Die Profile werden nicht wie bei Internet-Partnerbörsen an einen zentralen Server geschickt, welcher die weitere Auswertung und Darstellung übernimmt, sondern per Bluetooth zwischen Mobiltelefonen ausgetauscht. Dafür wird auf jedem Endgerät ein Server gestartet, mit dem sich ein Client verbinden kann. Gleichzeitig sucht jedes Gerät in einem einstellbaren Intervall nach anderen Geräten mit aktiviertem Server um sich mit diesem als Client zu verbinden. Vorteil einer mobilen Partnersucheapplikation gegenüber den Internet-Partnerbörsen ist die örtliche Begrenztheit der Übertragung, potentielle Partner sind also nicht hunderte von Kilometern entfernt, sondern befinden sich innerhalb der Bluetooth-Reichweite, also maximal 10 – 100 Meter entfernt. Natürlich ist auch der „Erlebniswert“ der Applikation wesentlich höher als bei Internet-Plattformen, da die Personen unmittelbar und persönlich miteinander in Kontakt treten können.
Als zweiten Suchmodus bietet die Applikation die Personensuche über Kennwörter an, da auch eine Identifizierung von Personen mit gemeinsamen Interessen oder bestimmten anderen Eigenschaften ein interessantes Einsatzgebiet darstellt. Durch einfache Kennwörter oder komplexere Zeichenfolgen können so zahllose andere Anwendungsbereiche universell abgedeckt werden.
Die Suchfunktion über Kennwörter erlaubt die Eingabe von zwei Strings, zum einen das persönliche Kennwort, ein Begriff oder eine Zeichenfolge, unter der man selbst gefunden werden will, zum anderen das Partnerkennwort, ein Begriff oder eine Zeichenfolge nach der gesucht wird und welche zu findende Person als persönliches Kennwort definiert hat.
Beispielsweise können Käufer einer Gruppen-Fahrkarte am Bahnhof als persönliches Kennwort „Suche Mitfahrer“ eingeben, wenn sie mit Ihrem Ticket noch weitere Personen mitnehmen können, welche sich dann z. B. am Fahrpreis beteiligen.
Personen, die auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit sind, geben als persönliches Kennwort „Suche Karte“ an. Damit man nicht nur gefunden werden kann, sondern selbst aktiv in der Umgebung sucht, muss das jeweilige Partnerkennwort eingegeben werden. Der Kartensuchende gibt also „Suche Mitfahrer“ als Partnerkennwort ein, da er nach Personen sucht, die „Suche Mitfahrer“ als persönliches Kennwort angegeben haben. Damit auch der Besitzer der Fahrkarte aktiv nach Mitfahrern suchen kann, gibt er als Partnerkennwort „Suche Karte“ ein, er sucht schließlich nach Personen die auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit / Karte sind.
Weitere Szenarien für die Anwendung wären zum Beispiel Automärkte, Festivals oder Konzerte, die Suche nach Personen mit ähnlichen Hobbys oder eine Identifizierung, wenn man sich zuvor noch nie gesehen hat, über ein Passwort oder eine UID. Die zu verwendenden Strings müssen natürlich vorher vereinbart werden.
Wie häufig die Applikation nach anderen Geräten in der Umgebung sucht, legt Bewegungsprofil fest. Es sind drei Profile vordefiniert – „Sitzen“, „Gehen“ und „Joggen“, wobei die Applikation bei dem Profil „Joggen“ alle 20 Sekunden nach anderen Geräten sucht, da sich der Benutzer schnell fortbewegt. Das Profil „Gehen“ nimmt an, dass sich der Benutzer mit normaler Schrittgeschwindigkeit fortbewegt, die Suche nach anderen Geräten findet einmal pro Minute statt – beim Profil „Sitzen“ nur alle 5 Minuten. Der Benutzer hat die Möglichkeit ein bestimmtes Profil als Vorgabe zu Speichern, zudem kann das Profil auf dem Hauptbildschirm jederzeit temporär geändert werden.
Der Verlauf nach Abschluss der Suche ist bei beiden Suchvarianten gleich. Wenn ein Kommunikationspartner gefunden wurde (also ein Endgerät mit installierter und aktivierter n3po-Software), werden die Profile bzw. die Kennwörter verglichen.
Passen die Profile nicht zusammen, wechseln die Geräte wieder in den Suchmodus und halten nach anderen Geräten Ausschau, um mit diesen zu kommunizieren. Passen die Profile zusammen, wird ein Infopaket über die eigene Person an den Kommunikationspartner geschickt, welches neben Name, Profil/Kennwort und Informationstext auch ein Foto enthält, welches die Suche nach der jeweiligen Person im direkten Umfeld erleichtert. Das Foto kann entweder mittels der internen Kamera des Endgeräts direkt aufgenommen werden oder über das Filesystem eingelesen werden.
Nachdem beide Infopakete an den jeweiligen Kommunikationspartner verschickt wurden, wird der Benutzer durch Vibration, Aufleuchten der Hintergrundbeleuchtung des Displays sowie Abspielen einer Melodie benachrichtigt. Auf dem Display wird das Foto sowie Name und Infotext auf dem Endgerät angezeigt, ebenso ist eine textuelle Auswertung des Profils bzw. das Kennwort der anderen Person abrufbar. Nun besteht eine direkte Bluetooth-Verbindung zwischen beiden Mobiltelefonen, falls keine Sichtverbindung besteht oder man den anderen in einer Menschenmenge nicht findet, bietet "n3po" die Möglichkeit, mit dem anderen Benutzer kostenlos via Bluetooth Textnachrichten auszutauschen, also zu Chatten.
Über die Funktion "Voice Chat" ist es möglich, ähnlich wie bei den neuen Push-to-Talk Diensten, Audiodaten über Bluetooth zu verschicken, welche nach dem Empfang auf dem anderen Endgerät abgespielt werden. Die Benutzer können per Bluetooth kostenlos miteinander sprechen, die Audiodatei wird über das interne Mikrofon des Telefons aufgenommen und gespeichert, danach an den Kommunikationspartner übertragen. Dass die Nachricht den Kommunikationspartner erreicht hat, wird durch einen Bestätigungston signalisiert, falls während der Übertragung ein Fehler aufgetreten ist, informiert ein tieferer Ton den Benutzer.
Falls man sich durch den Kommunikationspartner gestört fühlt, kann man die Bluetooth-MAC-Adresse des anderen Geräts in einer Blacklist permanent speichern, Geräte deren MAC auf der Blacklist stehen, werden als Kommunikationspartner in Zukunft generell abgelehnt.
Da Bluetooth–Verbindungen aufgrund ihrer beschränkten Reichweite recht instabil sind, versuchen die Geräte nach einem ungewünschten Verbindungsabbruch automatisch wieder, die Verbindung zum anderen Endgerät aufzubauen. Wenn die Kommunikation durch einen Benutzer bewusst abgebrochen wird, wird der Kommunikationspartner darüber informiert. Die Geräte versuchen dann nicht, sich erneut zu verbinden.
Um dem hypothetischen Anbieter der Applikation ein Bezahlmodell zu bieten, wird die Applikation bei der Installation für die Dauer von 7 Tagen freigeschaltet - nach Ablauf dieser Zeitspanne muss über die Funktion „Abo verlängern“ weiteres Zeitkontingent gekauft werden, damit die Applikation weiterhin aktivierbar ist. Diese Funktion schickt eine SMS an eine kostenpflichtige, voreingestellte Nummer unter der „Abocenter“ erreichbar ist, welches die SMS mit einer Textnachricht beantwortet, die den Freischaltungscode für einen Monat enthält.
Wenn das Abo abgelaufen ist, ist es dem Benutzer zwar noch möglich das Programm zu starten, jedoch ist die Bluetoothfunktionalität nicht mehr aktivierbar, bis das Abo verlängert wurde.