Inhaltliche Beschreibung
Marionetten die an Fäden an einem Kreuz aufgehängt sind haben die Eigenschaft durch ein Minimum an "Eingabeparametern", im einfachsten Fall schon die Bewegung des Kreuzes, eine Vielzahl an Positionen einnehmen und Bewegungen vollziehen zu können.
Ziel dieser Arbeit war es, zu untersuchen wie sich diese Art der Steuerung auf die Bewegung und Kontrolle von digitalen Puppen übertragen lässt.
Ergebnis (bis jetzt) ist eine Installation mit Display und Kasten über den der Benutzer eine Pappkarte hält mit der er (fast) völlige Kontrolle über das rote Männchen im Display erhält. Man muss sich vorstellen das Männchen hängt mit seinem Kopf an der Unterseite der Pappkarte. Es folgt somit direkt jeder Bewegung die der Benutzer macht. Der Rest des Männchens ist physikalisiert, hat somit Masse und Volumen und kann damit auf seine Umwelt einwirken und umgekehrt. Diese Physikalisierung gibt der Puppe auch eine gewisse Eigendynamik, die nicht direkt kontrollierbar ist und damit auch eine gewisse Art von Lebendigkeit, vor allem aber Realismus erhält.
Diese Spannung zwischen direkter Kontrolle und der Notwendigkeit physikalische Eigenschaften ausnutzen zu müssen, um das Männchen irgendetwas tun zu lassen, ist es am Ende was den Prototypen zum Spiel macht. Es ist ein Spielzeug und der Benutzer sucht sich selbst eine Aufgabe und freut sich wenn er es schafft oder das Männchen einfach auf dem Weg dahin unbeholfene, manchmal bizarre Haltungen einnimmt.