Dr. Irena Kulka

Instant Gain in Grace

An interactive tool fusing dance performance and visual media

Labdance

Labdance

University / department

ETHZ und FHBB
Hyperwerk

University URL

» http://www.hyperwerk.ch

Project supervisor

Prof. Jürg Gutknecht

Supervisor commentary

Projektziele aus der Sicht des Kommentators:
Auslotung neuer Formen der interaktiven Improvisation im darstellenden Bereich.
Nutzung Neuer Medien zur Steigerung der Erlebnisqualität in darstellerischen Produktionen.
Kurzbeschreibung aus der Sicht des Kommentators:
Erforschung von Möglichkeiten zur Erkennung, Interpretation und visuellen Umsetzung von Wahrnehmungen und Empfindungen einer Butoh-Tänzerin.
Implementation eines exemplarischen Systems unter Verwendung neuester Hardware- und Software-Technologie, insbesondere von Bewegungssensoren, Wearable Devices, Bluetooth Datenkommunikation sowie einer speziell entwickelten Graphikarchitektur.
Argumente zur Förderungswürdigkeit dieser Arbeit:
Die Arbeit fordert die Interdisziplinarität auf hohem Niveau heraus. Gestalterisch verfolgt diese Arbeit ein anspruchsvolles Konzept, das nur mit hoher Sensibilität für ästhetische und kontextuelle Zusammenhänge realisierbar ist.
Psychologisch erfordert die Arbeit das Betreten von Neuland in der Erforschung und Formalisierung des menschlichen Empfindungs- bzw. Wahrnehmungsraumes.
Algorithmisch muss das Problem der Übersetzung in Echtzeit eines Datenstromes der Bewegungssensoren (Motion Tracking) in eine Folge von Ereignissen angegangen und gelöst werden.
Technisch stellt die Arbeit höchste Ansprüche in folgenden Belangen:
Reibungsloses und effizientes Zusammenspiel unterschiedlichster, teilweise nichtkommerzieller Hardware- und Softwarekomponenten wie Bewegungssensoren, Kontroller, Wearable Device, Interpretations- und Visualisierungscomputer
Hochleistungs-Grafiksystem mit der Möglichkeit, durch Skripting gesteuerte Animationen mit Echtzeitereignissen zu synchronisieren und (zu einer neuen Form von Generativer Grafik) zu kombinieren. Die Arbeit verleiht der Medienkunst eine spürbare Inhaltlichkeit. Die Arbeit bemüht sich um die Einbindung interaktiver Prozesse bereits auf der Entwurfsstufe technologischer Entwicklungen. Die Arbeit vereinigt technisch-/wissenschaftliche Forschungsarbeit mit künstlerischen Inhalten zu einer herausfordernden und spannenden, gemeinsamen Produktion. Die Arbeit vereinigt gewinnbringend die beiden Themen Medienkunst und Computertechnologie.
Die Arbeit geht das Thema der interaktiven Improvisation im darstellenden Bereich des Tanzes auf innovative und ambitiöse Art an, in Form einer mehrstufigen Übersetzungskette, welche einerseits eine Improvisationsstruktur intuitiv vorzeichnet, andererseits dank gestalterisch freiem Einsatz von Tanzaktionen schöpferischen Interaktionsprinzipien genügend Raum lässt. Die Arbeit bringt die Tanzsprache und die bildende Sprache auf ihre gemeinsame Wurzel und setzt so neue Impulse im Kontaktbereich von Tanzkunst und Performancemedien. Die Arbeit passt zum Kontext CODE der diesjährigen Ars Electronica (Software and digital codes will be the centerpiece of this year's Ars Electronica entitled "CODE" the Language of our Time. Software as the law code prevailing in cyberspace, digital codes as basic elements of media art, and the convergence of information technology and biotech are the three thematic focal points that crystallize into the formula Code=Law, Code=Art und Code=Life.) Die Arbeit bearbeitet und reflektiert verschiedene, nonverbale Wahrnehmungscodes und ihre formalen Notationen quer durch unterschiedliche Medien. Die Arbeit umfasst den langen Prozess, angefangen mit Aspekten der Empfindung über die Erkennung relevanter Ereignisse im Empfindungsraum bis zu Formalismen der Steuerung visueller Software und, via die menschliche Gabe der Improvisation, wieder zurück zur Empfindung.

Course abstract

Das Projekt wird im Rahmen einer Diplomarbeit am Hyperwerk Basel (Satellit der Fachhochschule Beider Basel) ausgeführt. Diplomarbeiten am Hyperwerk werden typischerweise in Zusammenarbeit mit einem internen Team und mit externen Partnern realisiert.
Das Projekt bezieht teilweise synergetische Leistungen aus dem an der ETH Zürich laufenden Projekt 2WEAR im Rahmen des EU Programms "Disappearing Computer". Insbesondere kommen Prototypen von im genannten Projekt entwickelten Wearable Devices sowie eine speziell entwickelte Systemsoftware zum Einsatz.

Relation to the research area

Forschungsschwerpunkte der Diplomandin:
Interaktionsforschung im Feld von künstlerischen Prozessen und interdisziplinärer Kommunikation zwischen Kunst und Technologie. Konzeptentwicklung und Produktion im Bereich interaktiver Medienkunst.
Forschungsschwerpunkte der ETH Partner:
Entwicklung von Hardware und Systemsoftware für Wearable Devices. Entwicklung eines umfassenden Interoperabilitätsmodells für hochgradig inhomogene Systeme. Entwicklung eines Hochleistungsgrafiksystems mit der Möglichkeit der Kombination von skriptgesteuerter Animation und Umsetzung von Echtzeitereignissen in Form von Effekten.