Sven Bauer


LIQUID

Generative Psychoacoustic Environments


LIQUID [link 01]

LIQUID

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

LIQUID ist ein einfach bedienbarer Klangerzeuger, der die Generierung komplexer, sich immer wieder neu definierender Klangtexturen übernimmt und Ambient Music damit zu einem dynamischen, endlos fließenden Gestaltungselement im künstlichen Raum macht.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Sven Bauer

Entstehung

Deutschland, 2002

Eingabe des Beitrags

Sven Bauer, 30.06.2003

Kategorie

  • Forschungsprojekt

Schlagworte

  • Themen:
    • Visual Effects |
    • Raum |
    • Musik |
    • Audio |
    • Medienkunst |
    • Design |
    • Graphische Benutzeroberfläche GUI |
    • Interaktivität |
    • Klang
  • Formate:
    • Software |
    • CD-ROM |
    • interaktiv |
    • Enviroment |
    • Audio
  • Technik:
    • Macromedia Director

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Environments |
  • Psychoacoustic |
  • Generative

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Ambient Music nach dem Baukastenprinzip

LIQUID ist eine Software, die speziell zur Gestaltung selbstgenerativer musikalischer Texturen entwickelt wurde. Eine modular aufgebaute Programmoberfläche erlaubt individuelles Sounddesign mit nahezu grenzenlosen Variationsmöglichkeiten.
Die von LIQUID erzeugte Musik basiert nicht auf der Wiedergabe vorkomponierter Phrasen oder Sequenzen, sondern ist das Resultat aktiver Prozesse, die über eine Reihe variabler Parameter gesteuert werden. Der Benutzer legt lediglich fest, in welchem Rahmen sich die Klanggenerierung bewegt, den Rest erledigt die Software. LIQUID erzeugt endlose Melodien, pulsierende Flächen oder statisch anmutende Tonfolgen, ganz nach den Wünschen des Anwenders. Praktische Funktionen helfen dabei, die einzelnen Bestandteile der musikalischen Landschaft zu formen. Spezielle Algorithmen sorgen dafür, dass melodische Elemente nicht das unkontrollierbare Ergebnis von Chaos oder Zufall sind sondern sich intelligent in einen harmonischen Rahmen einpassen, ohne dabei an Dynamik und Originalität zu verlieren.
Eine übersichtliche step-by-step Struktur führt den Benutzer sicher durch das Programm und hält so die Anzahl gleichzeitig zugänglicher relevanter Parameter zu jeder Zeit in einem überschaubaren Rahmen. Dafür sorgt auch die klare Gliederung in einzelne Themenpakete, den "Environments".
Um den Unterhaltungswert der Software noch zu steigern, bietet LIQUID neben der Erzeugung von Klangtexturen auch die Möglichkeit, diese durch den integrierten Echtzeit-Videosynthesizer in ein faszinierendes Lichtspiel umsetzen zu lassen. Auf diese Weise werden die eigenen musikalischen Kreationen auch zum visuellen Erlebnis.
Anmerkung:
Bei der eingereichten Arbeit handelt es sich um eine Software, die sich noch im Entwicklungsstadium befindet.
LIQUID ist zwar bereits voll funktions- und somit einsatzfähig, die bis zum jetzigen Zeitpunkt implementierten Module sind jedoch nur als eine Art Grundausstattung zu betrachten, die der Veranschaulichung der konzeptionellen Idee dient. Der modulare Aufbau des Programms erlaubt eine nahezu grenzenlose Erweiterbarkeit. Zusätzliche Environments, neue Emittertypen und die Integration einer komplexen Datenbankstruktur zum Archivieren eigener Kreationen, sind nur einige der vielen möglichen Bestandteile zukünftiger LIQUID-Versionen.

Technik

Technische Beschreibung

Software für Macintosh (Mac OS 9.x)

Hardware / Software

Empfohlen:
Apple Macintosh ab G4 450 MHz
128 MB RAM
Mac OS 9.x
Externe Lautsprecher

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Fachhochschule Mainz
Design

URL der Hochschule

» http://ww.fh-mainz.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Tjark Ihmels › Biografie [link 03]

Kommentar des Betreuers

Sven Bauer widmete sich mit 'Liquid' der akustischen Gestaltung von Räumen. Er entwickelte dafür ein Programm, das es erlaubt, experimentelle Klanglandschaften zu generieren. Die erzeugten Töne werden darüber hinaus mittels eines Echtzeit-Videosynthesizers visualisiert.
In ausführlicher theoretischer Vorarbeit hat sich der Diplomand mit Ambient-Music auseinandergesetzt. Als Resümee seiner Untersuchungen arbeitete er Psychoakustik als sein wesentliches Stilmittel heraus. Die im Rechner erzeugte Musik folgt dabei nicht zwangsläufig bekannten kompositorischen Schemata, sondern kann sich ganz auf die psychoakustische Gestaltung reduzieren. Das Fließen der Klänge und Töne kann dabei so reglementiert werden, dass ein emotional wirkungsvolles Klangbild entsteht.
Sven Bauer realisierte mit 'Liquid' ein komplexes, differenziertes Klangprogramm. Dem Titel (Flüssig) entsprechend, fließen dynamische, musikalische Einzelprozesse - die vom Benutzer jederzeit gesteuert werden können - in einen großen tonalen Fluss. Sven Bauer ist es gelungen, systematische Rubriken zu erarbeiten, die die jeweilige Interaktion überschaubar werden lassen. Nach Auswahl einer klangatmosphärischen Zuordnung (Polaris, Jungle, Industrial, etc.) wird es möglich, fünf zunächst leere Modulschächte mit einer gegebenen Auswahl von Emitter-Typen zu bestücken.
Emitter sind unterschiedliche Tongeneratoren, wie beispielsweise ein mehrstimmiger Flächengenerator, ein Grundtongenerator sowie ein Zufallsgenerator für wahrscheinlichkeitsgesteuerte Tonfolgen. Die einzelnen Generatoren wiederum steuern den Sound (Klangfarbe), Scaling (Skalierung), Tuning (Stimmung), Dynamics (Dynamische Varianz), Volume (Lautstärke), Cycles (Zyklen), Offset (Zusatz), Cluster Cycles (Gruppierungszyklen), Cluster Offset (Gruppierungszusatz), Resizing (Neudefinierung der Größe) und Average Clustersize (Durchschnittliche Gruppierungsgröße). Jeder dieser Parameter lässt sich in differenzierter Weise einstellen und verändern. Die daraus resultierende musikalische Variante ist ohne zeitliche Verzögerung sofort nachvollziehbar.
Die theoretische Durchdringung des Komplexes Musik und Interaktivität führten Sven Bauer zu einer überzeugenden Konzeption. Eine solide Programmierung, durchdachte und einfache Benutzerführung, eine überzeugende Gestaltung und ein bemerkenswertes musik-theoretisches Grundwissen ließen diese Anwendung zu einer außergewöhnlichen Abschlussarbeit reifen.

Seminar / Kurzbeschreibung

Zuordnung Forschungsbereich

Prof. Tjark Ihmels
Institut für Mediengestaltung
FH Mainz

  • › digital sparks 2003 [link 04]
  • › Einführung [PDF | 49 KB ] [link 05]
  • › Anleitung [PDF | 157 KB ] [link 06]
  • › Beurteilung [Microsoft® Word | 22 KB ] [link 07]