Frank Schöne, Elke Dietz, Kilian Hirt

timedeco

Narration im digitalen Zeitalter

Nominiert für den
Digital Sparks Award 2003

timedeco

timedeco

netzspannung.org

Kurzbeschreibung

Der Zuschauer nimmt auf einem Sessel Platz. Sein Blick ist auf eine Leinwand gerichtet. Zwischen ihm und der Leinwand, jedoch außerhalb seines Blickfeldes, befindet sich die eigentliche Maschine, ein Computer, der über eine Infrarotkamera die Blickrichtung des Zuschauers registriert. Nach einem kurzen Vorspann beginnt der Film Timecode (Mike Figgis, USA, 1999).
Der Kinofilm Timecode erzählt eine Geschichte in vier aufeinander bezogenen und sich räumlich begegnenden Strängen, die durch die Vierteilung der Leinwand (split-screen) gleichzeitig zu sehen sind. Die vier parallel ablaufenden Filme sind nicht geschnitten und laufen in Realzeit ab (15.00-16.30 Uhr), der Ton stammt immer nur von einem Bildquadrat, so dass über den Ton die Blickregie stattfindet.
Während der Film abläuft, erkennt unsere Maschine verzögerungsfrei, auf welchen der vier Handlungsstränge der Zuschauer seinen Blick richtet und liefert ihm den Originalton des jeweiligen Quadranten.
Bei timedeco betätigt der Zuschauer, während der Film projiziert wird, berührungslos mit seinen Augen das Schnittpult; Sehen und Produzieren fallen zusammen, unbewusste und bewusste Augenbewegungen lassen den individuellen Film entstehen.
Wie bei einer Überwachungsanlage kann der Zuschauer von timedeco selbständig zwischen getrennten und doch zusammenhängenden Räumen hin und her springen und erlebt gleichzeitig die Überwachung seines Blicks durch die eigenen Ohren.

KünstlerInnen / AutorInnen

Entstehung

Deutschland, 2002

Partner / Sponsoren

Philipp v. Hilgers, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik an der Humboldt-Universität zu Berlin

URL

» http://www.culture.h…erlin.de/fs/timedeco/

Eingabe des Beitrags

Frank Schöne, 29.06.2003

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