Thomas Junk

Die Antwortmaschine

Eine interaktive Installation

Eine Ansicht der Antwortmaschine.

Eine Ansicht der Antwortmaschine.

Hochschule / Fachbereich

Bergische Universität Wuppertal
Kommunikationsdesign

URL der Hochschule

» http://www2.uni-wupp…tal.de/FB5/muehlmann/

Betreuer des Projekts

Prof. Ursula Wevers und Prof. Dr. Heiner Mühlmann

Kommentar des Betreuers

1. Prof. Ursula Wevers
Die Antwortmaschine schafft einen neuen narrativen Raum. Ihre Aussage beschränkt sich nicht auf die Grenzen des Bildschirms, sondern lässt durch die gesamte Inszenierung die Schnittstellen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Durch diese medientheoretische Besonderheit erhält die gestellte Frage eine Einordnung in ihren kulturellen Kontext. Das vorgegebene Gitter von Placebo-Sinn-Fragmenten (Impulse) wird ohne bewusste Steuerung vom Fragenden gefüllt und als die Leistung der Maschine wahrgenommen.
Die modularisierte Vorgehensweise zitiert althergebrachte Methoden der Zukunftsbeschreibung und Ratgebung. Beginnend bei Kultstätten - wie dem Orakel von Delphi - scheint der Wunsch des Menschen mehr über sich und seine Situation zu erfahren in Sancen, Sitzungen mit Wahrsagern und Psychoanalytikern bis hin zu den Horoskopen sehr stark unsere Kultur zu durchwirken. Die heutigen unumstrittenen Prognosetechniken basieren wahrscheinlich auf den Erfahrungen und Experimenten der damaligen Sterndeuter, Zukunftsforscher und Medien.
2. Prof. Dr. Heiner Mühlmann
Der dieser Arbeit zugrunde liegende theoretische Ansatz geht auf zwei Überlegungen zurück. Die erste zielt auf Veränderungen, die sich im Repräsentationsbereich manifestieren, sobald Manipulationen an den Präsentationstechniken vorgenommen werden. Die zweite Überlegung zielt auf die Intensivierung der episodischen Umstände und deren Auswirkung auf die Merkfähigkeit.
Die Manipulation der Repräsentation durch die Präsentation hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Dekonstruktionsmethode. Die submediale Schicht tritt in Erscheinung und die Semantik einer Medienproduktion kann sich verändern bis zur Erzeugung einer semantischen Leerstelle (le vide s mantique).
Das Interesse an der Aktivierung des episodischen Gedächtnisses steht im Zusammenhang mit der Gedächtnisforschung, die an unserem Lehrstuhl in Kooperation mit Neurobiologen durchgeführt wird. Dabei geht es um die Erzeugung von mnemoaktiven Objekten oder mnemoaktiven Ereignissen. Es wird davon ausgegangen, dass der kulturelle Erfolg eines Artefakts oder einer Inszenierung immer an einen Gedächtniserfolg gekoppelt ist.

Seminar / Kurzbeschreibung

Zuordnung Forschungsbereich