Vicky Caroline Arndt


SOMA

Konzept für eine neue Wahrnehmung von Musik


Metainformation wird angezeigt durch Interesse an Musikstück [link 01]

Metainformation wird angezeigt durch Interesse an Musikstück

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Problemstellung:
Um zu einem Lösungsansatz zu kommen, habe ich Tendenzen unserer Zeit überspitzt dargestellt. Das "musical Fastfood", das uns umgibt, die immer einfacher erscheinenden "instant access" -Möglichkeiten reduzieren die Denkprozesse im menschlichen Gehirn und lassen uns Musik nur noch konsumieren, statt sie zu hinterfragen und zu verstehen. Die Entwicklung der MP3-Files führt zu einem unsensiblen und unkontrollierten Konsum von Musik und letztlich zur totalen Entfremdung vom Gesamtkonzept einer Musik.
Nicht die neuen Technologien sollen kritisiert werden, sondern der dadurch hervorgerufene Umgang mit ihnen. Mit Hilfe dieser Technologien soll ein Konzept entwickelt werden, das dem Menschen während des Musikhörens unterstützt und ihm als Bereicherung dient, statt ihn abstumpfen zu lassen. Die Wahrnehmung soll sensibilisiert und durch regelmäßige Anwendung stabilisiert werden.
Aus diesen Überlegungen hat sich eine Frage herausgebildet:
Wie kann man den Menschen für Musik sensibilisieren und wie schafft man die notwendigen Vorraussetzungen dafür, wie gewährleistet man gleichzeitig ein weites Spektrum des Musikhörens nach eigenen Wünschen?
Der Schlüssel zu der Antwort ist absolute Hingabe durch intensives, bewusstes und ganzheitliches Zuhören.
Idee
Mit Hilfe von neuen Technologien kann ich eine uns unbekannte Umgebung schaffen, die nicht von Dauerberieselung geprägt ist. Durch das Eintauchen in eine Klangwelt durch Virtual Reality schaffe ich einen Raum für eine absolute Hingabe für Musik, in der der Hörer nicht abgelenkt wird und sich auf die Musik konzentrieren kann.
Die Werte des Gesamtkonzeptes einer Musik sollen aufgezeigt und unterstützt werden. Hierbei spielen Wissen und der Wissensaustausch eine große Rolle. Für eine erweiterte Musikrezeption können neue kommunikative Maßnahmen genutzt werden, die durch Augmented Reality geschaffen werden.
Das Produkt umschreibt ein System, das neben den üblichen Tonträgern existiert. Es soll nicht die herkömmlichen Abspielgeräte ersetzen, sondern unsere Wahrnehmung erweitern. Neben dem Entertainmentbereich bietet das System einen Wissensbereich an, in dem man sich Wissen nebenbei aneignen kann.
Im Rahmen dieser Diplomarbeit sind verschiedene Studien entstanden.
1. Konzeption eines Systems "SOMA".
Die Softwarearchitektur zu "SOMA"
Hauptbereich (von drei) ist der Bereich "EXPERIENCE":
Hierbei ist der Anspruch, Musik in unserer gestressten Zeit sinnlicher zu erleben. Der User taucht in eine Art Klangkosmos ein, in dem die komprimierten Daten ein "Gesicht" in Raum und Zeit bekommen. Die Daten sind nun virtuelle Objekte, die angefasst werden können.
Der Raum kann wahlweise mit Virtual Reality oder Augmented Reality betreten werden. Durch Berührung mit der Hand werden diese Files aktiviert, durch loslassen deaktiviert. Da man nicht weiß, welches Musikstück sich hinter dem Objekt verbirgt, entsteht ein Überraschungsmoment, das für die Sensibilisierung genutzt wird. Der User muss sich zumindest einige Sekunden auf Rhythmus, Klangfarbe, Melodik, Harmonik und Gesang einlassen. Konzentriertes Hören, Sich-Hineinversetzen und ganzheitliches Nachvollziehen werden hervorgerufen.
Wird das Lichtobjekt an das Ohr gehalten impliziert man dem System, dass man den Song durchhören möchte und man erhält via virtuellem Display Metainformation.
2. Konzeption und Visualisierung einer Gesten-Navigation, um den Körper in das System miteinzubeziehen und die Navigation intuitiver zu gestalten.
3. Interfacegestaltung.
4. Fotostudie, um die Wirkung, Möglichkeiten und Sinnlichkeit zu verdeutlichen.
5.Theoretische Arbeit
6. Visualisierung der Ideen (Komprimierte Musikdateien sinnlicher gestalten) in Form von Quicktime-Movies mit Hilfe von Cinema 4D.
7. Möglichkeiten, die die Idee mit sich bringt:
Einsetzen solcher Systeme im urbanen Bereich (eine Stadt musikalisch entdecken) und für kommunikativen Zwecke im Freizeitbereich (Bars und Cafes, die mit solchen Systemen ausgestattet sind, bieten unbegrenzte Möglichkeiten in kommunikativer Hinsicht).

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Muthesius-Hochschule Kiel
Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt: Digitale Medien / Intermedie

URL der Hochschule

» http://www.muthesius.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Tom Duscher

Kommentar des Betreuers

Die Diplomarbeit "Soma- Eine neue Wahrnehmung von Musi" von Vicky Carlonie Arndt widmet sich dem sehr zeitgemäßen Phänomen des unreflektierten Konsums. Das faszinierende Konzept von Frau Arndt, durch teilvirtuelle Projektion den Erlebnischarakter von Musik und deren Inszenierung wieder in den Mittelpunkt der Wahrnehmung zu stellen, besticht durch ein Interface, welches über Handgestiken im realen Raum gesteuert wird. So schafft es die Arbeit, sich beschwingt von den gegenwärtig limitierenden technischen Faktoren abzuheben und auf zukunftstechnologische Entwicklungen zu verweisen, die durchaus eine musische Bereicherung bieten können.

Seminar / Kurzbeschreibung

Die Diplomarbeit entstand im Studienschwerpunkt Digitale Medien/Intermedia (DM/I), der im Studiengang Kommunikationsdesign an der Muthesius Hochschule für Kunst und Gestaltung angesiedelt ist.

Zuordnung Forschungsbereich

Digitale und Interaktive Medien, Augmented Reality Systems

  • › digital sparks 2003 [link 03]

» http://www.intosoma.de [link 04]

  • › 123 seitige Dokumentation (Herleitung/Konzeption/Entwurf) [PDF | 3 MB ] [link 05]
  • › Virtuelle Musikdateien [JPEG | 113 KB ] [link 06]
  • › Durch Berbrührung Musik hören. [JPEG | 185 KB ] [link 07]
  • › Photostudie [JPEG | 171 KB ] [link 08]
  • › Den Musikraum durch Gesten erkunden. [JPEG | 148 KB ] [link 09]
  • › Metainformation und assoziierte Suche. [JPEG | 188 KB ] [link 10]
  • › kl. Animation eines Musikobjektes. [42 KB ] [link 11]
  • › SOMA POSTER [JPEG | 447 KB ] [link 12]
  • › MOVIE zur Veranschauung [6 MB ] [link 13]