Christine Funk, Sandra  Funk, Julia  Hafner, …


Ansichtssachen

Webcams auf privaten Homepages


Das Tübinger Webcam-Projekt: Ansichtssachen - Webcams auf privaten Homepages [link 01]

Das Tübinger Webcam-Projekt: Ansichtssachen - Webcams auf privaten Homepages

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Das Tübinger Webcam-Projekt
Tatsache ist, dass Webcams eine populäre Computertechnik sind und viele Homepagebetreiber sich eine solche kleine Kamera an ihren PCs installieren.
Ansichtssache ist, was man damit macht: die einen lassen sich beim surfen im Internet beobachten oder gewähren einen kleinen Einblick in private Zimmer, andere nutzen die Kamera um sexuelle Dienste anzubieten; wieder andere halten Videokonferenzen mit Hilfe der Webcams ab und nicht zuletzt wird mit den kleinen Geräten Kunst produziert. Ansichtssache ist auch, ob man hier souveräne User am Werk sieht, die sich einen neuen technischen Wissensträger aneignen, oder ob man die Nutzer und Betreiber der Webcams als Opfer einer mediendominierten und medienkontrollierten Gesellschaft versteht.
Eigene Ansichten zum Thema Webcam entwickelte die elfköpfige Projektgruppe des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft um Susanne Regener. Die Studierenden haben sich in Arbeitsgruppen organisiert, um Hypertexte verschiedener Größe zu ihren Themenfeldern (Entwicklung, Privat, Schaulust, Art, Kontext, Bild und Überwachung) zu verfassen. Sie surften zwei Semester lang durch das World Wide Web, befragten die spärlich vorhandene Sekundärliteratur zum Thema und interviewten User, sowie Expertinnen und Experten. Die Ergebnisse wurden auf der Website www.webcam-projekt.de veröffentlicht.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Christine Funk
  • Sandra  Funk
  • Julia  Hafner
  • Ralf  Hollinger
  • Ophelia  Huber
  • Tom  Huemer
  • Rudi Maier
  • Meike  Niepelt
  • Nina  Stengel
  • Claudia  Tillmann
  • Jan  Trutzel

Entstehung

Deutschland, 2002-2003

Eingabe des Beitrags

jan trutzel, 26.05.2003

Kategorie

  • Forschungsprojekt

Schlagworte

  • Themen:
    • Repräsentation |
    • Informationsarchitektur |
    • Soziale Systeme |
    • Medientheorie |
    • Interaktivität |
    • Wissensräume |
    • Virtuelle Realität |
    • Datenraum |
    • Information |
    • Kulturelles Erbe |
    • Netzkunst |
    • Fiktion |
    • Datenschutz |
    • Geschichte |
    • E-Learning |
    • Cultural Studies |
    • Kommunikation |
    • Wahrnehmung |
    • Globalisierung |
    • Körper |
    • Überwachung |
    • Kulturvermittlung |
    • Mensch-Maschine-Interaktion HCI |
    • öffentlicher Raum |
    • Identität |
    • Internet |
    • Sicherheit
  • Formate:
    • Text |
    • Hypertext |
    • interaktiv |
    • Internet |
    • vernetzt
  • Technik:
    • Flash |
    • HTML/ DHTML

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Webcam |
  • Gender |
  • Kommunikationstheorien |
  • Internetgeschichte |
  • Bildmaschine |
  • Voyeurismus |
  • Privat-Öffentlich |
  • Exhibitionismus |
  • cam.art |
  • Bildproduktion

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Die Website "Ansichtssachen- Webcams auf privaten Homepages" beinhaltet sieben kulturwissenschaftliche Beiträge rund um das Thema "Webcam". Die Studierenden haben sich von ganz unterschiedlichen Seiten dem Medium angenähert und ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in Hypertexten verarbeitet. Im Zentrum der Projekts stehen die Geschichte der Webcam, ihr Einsatz, ihr Konsum, ihre Ästhetik und ihre Symbolik.
Da die Webcams es den Usern ermöglichen, aktiv an der Netzwelt Teil zu haben, geht es den Studierenden zunächst um eine Analyse der Netzkultur. Sie widmen sich der Bedeutung von Bildern und neuartiger Kommunikation in unserer mediendominierten Gesellschaft. Dabei interessiert auch der kritische und künstlerische Einsatz der Kameras. Nicht zuletzt stellen die sieben Studentinnen und vier Studenten eine Verbindung her zwischen den privaten Webcams und den öffentlichen Überwachungskameras.
CamENTWICKLUNG interessiert sich besonders für die Computer- und Internetgeschichte und erläutert die Entwicklung der Computertechnologie bis hin zur Webcam.
CamPRIVAT stellt die Frage, was Menschen dazu bewegt, sich via Webcam der digitalen Öffentlichkeit zu präsentieren. Ist der Wunsch nach dem "Gesehen-Werden" Ausdruck einer spezifischen Selbstpräsentation oder exhibitionistischen Veranlagung?
CamSCHAULUST untersucht das Motiv für einen Klick auf eine Webcam unter historischen, geschlechtsspezifischen, philosophischen und psychoanalytischen Aspekten. Dabei spielt nicht zuletzt das Stichwort Voyeurismus eine zentrale Rolle.
camART hat sich unter Berücksichtigung der Cultural Studies mit der kritischen und künstlerischen Aneignung des Mediums Webcam befasst.
camKONTEXT befasst sich mit bereits bestehenden Theorien zur Kommunikation und untersucht die Webcam als zusätzliches Kommunikationsmedium im Internet.
CamBILD fragt nach dem Zusammenhang von Bildmaschine Fernsehen und der Bildmaschine Webcam, sowie der Bildproduktion im 3. Jahrtausend.
CamÜBERWACHUNG bietet eine Verbindung zwischen privaten Webcams und öffentlichen Überwachungskameras.
Das Tübinger Webcam-Projekt ist ein studentisches Forschungsprojekt im Rahmen des Magisterstudiums der Empirischen Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen
Dauer: Sommersemester 2002 und Wintersemester 2002/2003
Abschluss: 10. Februar 2003
Weitere Informationen sind auf der Eingangsseite und in den Synopsen zu den einzelnen Beiträgen zu finden.
Am Ende jedes Beitrags stehen Kontaktadressen zu den AutorInnen.

Technik

Technische Beschreibung

(Keine Vorschläge) (Website mit Hypertexten)

Hardware / Software

Internetexplorer, Flash-planer von Macromedia

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Ludwig Uhland Institut für Empirische Kulturwissenschaft

URL der Hochschule

» http://www.uni-tuebingen.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Dr. Susanne Regener

Kommentar des Betreuers

Das Tübinger Webcam-Projekt ist Ergebnis einer elfköpfigen Gruppenarbeit, die sich über insgesamt ein Jahr erstreckte. Das ist eine lange Zeit für Studierende, die in Tübingen nicht nur während des Semesters, sondern auch während der Semesterferien an einer für das kulturwissenschaftliche Studium relevanten Fragestellung arbeiten müssen. Die TeilnehmerInnen dieses Studienprojektes haben erstmalig am Institut für Empirische Kulturwissenschaft nicht nur wissenschaftlich über Bild- und Kommunikationsformen des Internets geforscht, sondern auch ihre Ergebnisse im Internet präsentiert und das in einer dem Medium adäquaten Präsentation. Wenn man bedenkt, dass nur ein Drittel der TeilnehmerInnen mit Vorkenntnissen über Arbeitsformen mit dem Computer in dieses Seminar kam (was durchaus dem Stand der Studierenden in den Geisteswissenschaften entspricht), dann ist die Leistung dieser Gruppe inhaltlich wie formal sehr beachtlich. Empirisch wie theoretisch mussten die Studierenden vielfach Neuland betreten; besonders innovativ war die Gruppe dort, wo sie versucht hat, künstlerische Bildwelten zum Thema Webcam in die kulturwissenschaftliche Analyse miteinzubeziehen. Hier wurde ein neuer Begriff geprägt: cam.art

Seminar / Kurzbeschreibung

Das Projekt-Seminar hatte zum Ziel, eine wissenschaftliche Recherche (traditionell und online) mit exemplarischen empirischen Untersuchungen zu verbinden und das Ergebnis für ein Publikum aufzubereiten. Ausgangspunkt waren private Homepages, die eine Webcam installiert haben. Dieses banale Objekt der Bilderproduktion wurde in einen größeren gesellschaftlichen, kulturellen, sozialen Zusammenhang mit historischer Perspektive gebracht. Leitbegriffe sind Überwachung, Voyeurismus und freiwillige Selbstüberwachung. Aufgabe war es, die verschiedenen Kontexte der Repräsentation von Webcam-Bildern zu erforschen, über das Verhältnis von öffentlich und privat nachzudenken und das Phänomen Webcam als Teil von Popularkultur zu bestimmen.
Diese Erforschung eines Internet-Objektes habe ich an neue Lernformen (E-Learning) und neue Lernumgebungen (Virtuelle Universität) geknüpft. Zugleich wurde auch eine neue Kulturtechnik - Erstellung von Hypertexten - geübt. Die Veröffentlichung der Ergebnisse auf einer eigenen Homepage war ein Teil des Lernzieles, der andere bestand in der performativen Präsentation des Projektes für ein universitäres Publikum und vorbereitender Pressearbeit. Es gab längere Besprechungen in regionalen Tageszeitungen und Beiträge im SWR.

Zuordnung Forschungsbereich

Das Projektseminar ist in Tübingen für Hauptfachstudierende nach der Zwischenprüfung gedacht. Am Institut für Empirische Kulturwissenschaft ist es integrativer Teil eines kulturwissenschaftlichen Studiums, das auf eine Verbindung von Theorie und Praxis dringt. Ich bin Kulturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Medien und Visuelle Kultur und war ein Jahr lang Vertretungsprofessorin an diesem Institut.

  • › digital sparks 2003 [link 03]

» http://www.webcam-projekt.de [link 04]

  • › Medium einer Voyeuristischen Gesellschaft (GEA) [Microsoft® Word | 27 KB ] [link 05]
  • ›  [MP3 | 2 MB ] [link 06]