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http://netzspannung.org/database/91830/de | Last update: | 26.05.2003 | Date of print: | |
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Paul Schmidinger PapierrealHandwerk im Netzwerk |
[link 01] | Papierreal - Handwerk im Netzwerk |
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KurzdarstellungKurzbeschreibungPapierreal (http://papierreal.eigelb.at) transformiert ein Blatt Papier mit all seiner Einfachheit und der daraus resultierenden Vielzahl von Möglichkeiten in den digitalen Raum. Die plattformunabhängige Web-Applikation setzt lediglich einen Web-Browser mit Internetzugang voraus, so dass mit einem Minimum an Aufwand jeder Benutzer Informationen in einer Qualität und Unverfälschtheit kommunizieren kann, die andere Medien nicht bieten können. KünstlerInnen / AutorInnenMitarbeiterInnen- Christian Dorn, Betreuer, Fachhochschule Vorarlberg
- Colin Gregory-Moores, Zweitbetreuer, Fachhochschule Vorarlberg
EntstehungOesterreich, 2003 Eingabe des BeitragsPaul Schmidinger, 26.05.2003 Schlagworte- Themen:
- CSCW |
- Netzkunst |
- Kommunikation |
- Kollaboration |
- Groupware |
- Globalisierung |
- Community |
- Datenbank |
- öffentlicher Raum |
- Mobile Computing |
- Vernetzung |
- Internet |
- Interaktivität |
- Information
- Formate:
- Software |
- 2D |
- Text |
- ASCI |
- Telekonferenz |
- interaktiv |
- multi-user |
- Internet |
- vernetzt
- Technik:
- SMS |
- Java |
- Datenbank |
- HTML/ DHTML
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InhaltInhaltliche BeschreibungPapierreal transformiert ein Blatt Papier mit all seiner Einfachheit und der daraus resultierenden Vielzahl von Möglichkeiten in den digitalen Raum. Die plattformunabhängige Web-Applikation setzt nur einen Web-Browser mit Internetzugang voraus, so dass mit einem Minimum an Aufwand jeder Benutzer Informationen in einer Qualität und Unverfälschtheit kommunizieren kann, die andere Medien nicht bieten können. Durch die Flexibilität von Papierreal ist sowohl eine synchrone als auch asynchrone Kommunikation möglich, welche wiederum räumlich getrennt oder in einem gemeinsamen physikalischen Raum stattfinden kann. Andere Kommunikationsformen beschränken sich auf eine oder zwei dieser insgesamt vier Möglichkeiten - so kann ein schwarzes Brett nur asynchron und in einem einzigen Raum verwendet werden, und ein Telefon setzt zur sinnvollen Verwendung eine synchrone Kommunikation bei räumlicher Trennung voraus. Die Entstehungsgeschichte des Geschriebenen wird automatisch archiviert: Die gesamte Entstehungsgeschichte einer Seite, inklusive der Korrekturen eventueller Fehler, kann somit später nachvollzogen werden. Papierreal macht den zeitlichen Ablauf transparent und zeigt, wie Fehler korrigiert wurden, anstatt wie bei klassischen Dokumenten nur das Resultat eines Prozesses zu präsentieren, zu dem nähere Informationen weder direkt ersichtlich sind noch zuverlässig indirekt abgeleitet werden können. Durch die Berücksichtigung der Biophysik des Schreibens steht es dem Benutzer frei, seine Eingaben handschriftlich, in maschinengeschriebenem Text oder gar in der Form von Skizzen und Grafiken zu machen. Die freie Wahl der Eingabeart ermöglicht jedem Menschen - sei er Programmierer, Künstler oder gar jemand, der weder Tastatur noch Maus verwenden kann - sich seinen Möglichkeiten entsprechend visuell zu artikulieren, anstatt den Kreis der möglichen Benutzer durch die strenge Vorgabe technischer Anforderungen einzuschränken. Papierreal schöpft die Möglichkeiten der digitalen Reproduzierbarkeit voll aus und kann Informationen bei gleichem Aufwand einem Individuum oder Millionenpublikum anbieten. Eine Transformation auf das "reale Papier" kann durch die Exportfunktionalität in die geläufigen Dateiformate PDF und EPS erfolgen, welche problemlos gedruckt werden können. Zusammen mit der Möglichkeit der Einbettung von gescannten Bildern in Papierreal ist eine Konvertierung sowohl vom als auch in den analogen Raum möglich. Durch die Speicherung des zeitlichen Ablaufes, vor allem im Zusammenhang mit einer handschriftlichen Eingabe, wird ein Maximum an Information an den Empfänger weitergeleitet, der diese interpretieren und verarbeiten kann. Das ist bei einem gedruckten Text nur schwer möglich, vor allem wenn die Gestaltung mit dem Inhalt (absichtlich) nicht korreliert. Gleichzeitig wird der zur Informationserstellung nötige Aufwand minimiert, da sich die Attribute und Parameter der Schrift automatisch ergeben und nicht umständlich über Tastenkombinationen oder Schaltflächen wie für "fett" und "kursiv" eingegeben werden müssen. Somit wird eine neue Qualität von Kommunikation erreicht. Neben der Optimierung von bereits bestehenden kommunikativen Aufgaben eröffnet Papierreal zusätzlich neue Wege, wie beispielsweise das gleichzeitige Arbeiten von fünf Personen an einem virtuellen Gemälde oder das Versenden von handgeschriebenen E-Mails, die dem Empfänger animiert geschrieben werden. Papierreal kann sowohl für Individuen als auch für Gruppen beliebiger Größe oder die Öffentlichkeit verwendet werden, ohne dass sich dabei an der Art der Handhabung durch den einzelnen etwas ändert. |
TechnikTechnische BeschreibungUm die Software verwenden zu können, sind mindestens zwei Rechner nötig: ein Client und ein Server. Der Client ist der Rechner des Benutzers, auf welchem der Hauptteil der Software, das Java-Applet, läuft. Dieses synchronisiert sich in bestimmten Intervallen mit dem Server, auf dem die Eingaben des Benutzers mittels PHP in eine MySQL-Datenbank gespeichert werden. 1. Server Bei dem Server muss es sich um einen klassischen Webserver handeln, auf den über das World Wide Web zugegriffen werden kann. Bei der Entwicklung wurde ein sog. WAMP-System verwendet: Windows als Betriebssystem, Apache als Webserver, MySQL als Datenbank, PHP als serverseitige Sprache. Die Testversionen im Internet wurden hingegen auf einem LAMP-System installiert. Der einzige Unterschied dabei ist, dass das Betriebssystem Linux verwendet wird. 2. Client Beim Client handelt es sich um einen Rechner mit Internetzugang und Web-Browser, wobei letzterer über ein entsprechendes Java-Plugin verfügen muss. Die Idealkonfiguration, unter der die Software entwickelt und getestet wurde, ist ein Internet Explorer 4 oder neuer unter Windows mit einem aktuellen Java-Plugin der Firma Sun. 3. Datenmenge, Ladezeit 3.1 HTML-Seite Die HTML-Seite, die das Applet beinhaltet, hat prinzipiell lediglich eine Größe im Kilobyte-Bereich. Allerdings addieren sich die Daten für den Inhalt eines Papiers, da sie beim Aufruf des Applets diesem in der Form eines Parameters aus dem HTML-Code übergeben wird. 3.2 Java-Applet Durch die Kompression sämtlicher Klassendateien, die das Applet benötigt, in eine einzelne JAR-Datei beträgt die Größe der gesamten clientseitigen Software rund 50 Kilobyte, kann also mit einer durchschnittlichen Internetverbindung in wenigen Sekunden aus dem Netz geladen werden. Außerdem werden diese Daten bei modernen Browsern nur einmal geladen und bei mehrmaliger Verwendung von Papierreal automatisch wieder verwendet. 3.3 Skriptographische und typographische Daten Dieser Bereich benötigt bei umfangreichen Seiten am meisten Daten: Wirklich voll geschriebene Seiten, die auch schon mehrmals gelöscht und vollkommen ausradiert wurden, haben einen Platzbedarf von rund 100 Kilobyte bis 1 Megabyte. 3.4 Synchronisation Die Synchronisation übermittelt erstellte Elemente (Grafiken, getippter Text etc.) an den Server und empfängt gleichzeitig neue Elemente, die von anderen Benutzern in den letzten Sekunden erstellt wurden. Die Datenmenge, die für jede Synchronisation benötigt wird, bleibt im Rahmen von 20 Byte bis max. 1 Kilobyte (je nach Aktivität der Benutzer). 4. Sechs Sprachen Für die Erstellung und den Betrieb der Software wurden sechs Sprachen im (programmier)technischen Sinn benötigt. Grundsätzlich handelt es sich dabei um Konventionen zur digitalen Codierung von Daten und Abläufen oder, um die medienwissenschaftlichen Begriffe zu verwenden, von Medien und Prozessen. Diese Sprachen sind HTML, JavaScript, Java, MySQL, PHP und ein eigens entwickeltes Vektor-Dateiformat. Genau genommen handelt es sich bei EPS um eine 7. Sprache, die in diesem Fall aber nicht gezählt wird, da der EPS-Export nur eine optionale Zusatzfunktion darstellt, die nicht zum Kern der Software gehört. PDF zählt ebenfalls nicht als verwendete Sprache, da es sich auch dabei zum einen nur um eine Zusatzfunktion handelt, und weil zum anderen eine Programmbibliothek verwendet wurde, die konkrete Kenntnisse vom Aufbau eines PDF-Dokumentes überflüssig machen. Hardware / SoftwareSystemanforderungen: - Mindestens: Web-Browser mit Java-Plugin - Empfohlen: Windows, Internet Explorer 4+, aktuelles Java-Plugin von http://java.sun.com/getjava/index.html Verwendete Hardware: PC, Internetanbindung, 1 GB RAM, P4 mit 1.8 GHz, Grafiktablett Verwendete Software: Betriebssystem: Windows Webserver: Apache, PHP, MySQL-Datenbank Entwicklung: Java-Compiler von Sun, JCreator zum Programmieren, selbstentwickeltes CMS-System "Websolution" für die Webseite, HTML-Editor für HTML/PHP-Programmierung, Adobe Photoshop für die Bildbearbeitung, Adobe Indesign für den theoretischen Teil |
KontextHochschule / FachbereichFachhochschule Vorarlberg InterMedia URL der Hochschule» http://www.fh-vorarlberg.ac.at [link 02] Betreuer des ProjektsDr. Roland Alton-Scheidl Kommentar des BetreuersDas Projekt PapierReal (http://papierreal.eigelb.at) ist eine herausragende Arbeit von Paul Schmidinger, die auf innovative Weise Kreativität und gestalterisches Handeln mit perfekter technischer Umsetzung verbindet. Die Grundidee ist die Darstellung einer Graffitiwand im Internet, die von mehreren Personen gestaltet werden kann, unter Beibehaltung der zeitlichen Komponente. Das heißt, man kann die Entstehung einer solchen virtuellen Grafittiwand, die Farb-, Text- oder Bildkomponenten beinhalten kann, wie ein Video ablaufen lassen. PapierReal setzt Java Applets ein, die auf praktisch jedem Internet - Browser und sogar auf Mobiltelefonen oder PDAs funktionieren. Mittels eines modernen Client-Server Ansatzes sind Live-Updates und Chats möglich. Sowohl die Programmierung der Client Seite in Java sowie der Serverseite in PHP hat Paul Schmidinger eigenständig vorgenommen. Man beachte weiters die ausführliche Dokumentation und die Beispielsammlung, die den Service komplettiert. Paul Schmidinger ist derzeit InterMedia Student an der Fachhochschule Vorarlberg im Diplomsemester und reicht seine Arbeit PapierReal auch als Diplomarbeit ein. Seminar / KurzbeschreibungDiplomarbeit InterMedia - Ziel der Diplomarbeit ist die eigenständige Bearbeitung einer interdisziplinären Aufgabenstellung sowohl mit einem theoretischen als auch praktischen Umfeld, letztere unter Einbeziehung mehrerer Medien. Zuordnung ForschungsbereichInterMedia untersucht jene Schnittstellen, Reibungsflächen und Problembereiche, die bei parallelem, ergänzendem oder ausschließlichem Einsatz diverser Medien entstehen. Die Studierenden werden zu Universalisten ausgebildet, die mehrere Medien kreativ und transdisziplinär einsetzen können. In der Forschung werden intermediale Projekte mit Partnern aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen durchgeführt. Ziele des von uns geleiteten "Kompetenznetzwerk Mediengestaltung" sind die Theoriebildung in diesem Feld, die Bereitstellung eines öffentlich über das Internet zugänglichen Gestaltungsbaukastens sowie die Entwicklung von Beratungsmodulen. |
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