Stefan Baumberger


ima flue (k) Hybrid Lifeforms

Wechselwirkungen zwischen Robotik und Virtualität, Pflanzen-Wachstum und menschlichem Handeln.


ima flue (k) Hybrid Lifeforms [link 01]

ima flue (k) Hybrid Lifeforms

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

-

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Medien

URL der Hochschule

» http://www.uni-weimar.de [link 02]

Betreuer des Projekts

 Nicole Heidtke

Kommentar des Betreuers

ima flue (k): an der Zimmerdecke ist ein Roboterarm angebracht. An seinem Ende ein Screen befestigt. Wie der Kopf eines Wesens ragt er in den Raum hinein. Beweglich.
Im Raum hängen Orchideen. Gehe ich auf eine zu, reagiert das Wesen und neigt sich mir entgegen. Kommt immer näher und stellt sich mir dar. Ich sehe auf dem Screen, zunächst klein und schemenhaft, ein virtuelles -das eigentliche- Wesen aus Farben, Flächen und Transparenzen. Noch näher: ein wunderschönes, vogelartiges Gebilde, ein Kolibri. Noch besser will ich es sehen, bleibe bei der gewählten Orchidee. Noch näher kommt der Screen, nein: der Kolibri. Doch zunehmend löst er sich auf, in seine schönen farbig-illuminierten-durchscheinenden Einzelteile, aus denen er besteht. Verliert das Wesenhafte in der Nähe.
Andere Betrachter gesellen sich zu anderen Orchideen. Konkurrieren mit mir um die Aufmerksamkeit des Kolibris. Er zögert und wendet sich von mir ab, einem anderen Betrachter zu.
Schließlich ziehen wir uns zurück - und so auch der Kolibri-Screen. Der Kolibri verflüchtigt sich in seinen virtuellen Raum und wird kleiner. Der Raum dunkel.
Die Installation ima flue (k) setzt die Sphären von Robotik, virtueller Lebensform ( Kolibri auf dem Screen), biologischer Lebensform (Pflanze) und Mensch in Wechselbeziehung. Durch die Betrachteraktion (Nähe zur Orchidee und Versorgung der Orchidee) kommt die Wechselbeziehung zum Tragen: Der Kolibri nimmt Nahrung(Nektar) auf, scheinbar ohne Berührung. Wie im Schwirrflug des Kolibris vor der Blüte, löst sich die Gestalt auf und setzt sich wieder zusammen. Fragil und empfindlich.
Ima flue (k) ist die gelungene Inszenierung eines poetischen Moments. Die Leistung dieser Arbeit ist es, diesen Moment gefunden und nicht illustrativ-zerstört, sondern in einer äußerst komplexen Gesamtkonstruktion erhalten und erfahrbar gemacht zu haben.
"Der ästhetische Augenblick in der Kunst ist jener flüchtige Augenblick (...) wenn der Beschauer sich eins fühlt mit dem Kunstwerk, das er betrachtet. (...) Es wird aus beiden eine Einheit. Zeit und Raum sind aufgehoben, und der Beschauer ist besessen von seiner Wahrnehmung..." (Hermann Sturm: Der ästhetische Augenblick).

Seminar / Kurzbeschreibung

ima flue (k): ist eine Diplomarbeit von Stefan Baumberger in der Betreuung des Lehrstuhls Multimediales Erzählen (Prof. Walter Bauer-Wabnegg) der Fakultät Medien und des Lehrstuhls Freie Kunst (Frau Prof. Liz Bachhuber) der Fakultät Gestaltung der Bauhaus Universität Weimar.

Zuordnung Forschungsbereich

Das Lehrgebiet "multimediales Erzählen" beschäftigt sich mit dem Erzählen unter den Bedingungen des möglichen Benutzereingriffs in digitalen Medien, mit der Gestaltung multilinearer Dramaturgien und Navigation. Das Erzählen in einem zeitlichen Nacheinander wandelt sich in eine räumlich organisierte Struktur. Dies betrifft Fiktionen, Spiele wie auch Lernumgebungen bis hin zur Softwaregestaltung. Die Frage ist: Wie können Aufmerksamkeitssteuerung, Zugriff, Vermittlung und Aufbereitung von Inhalten gestaltet werden? Geschichten ermöglichen den Zugang und Orientierung.
ima flue (k) ist eine interaktive Medienkunst-Installation, die die Sphären von Robotik, virtueller Lebensform (screen-Kolibri) biologischer Lebensform (Pflanze) und Mensch in Wechselbeziehung gebracht und als Gesamtausdruck, als Welt, formuliert hat. Jeder Teil beeinflusst alle anderen Teile. Der aktive Betrachter ist Teil der Installation (der Welt), er erfährt den poetischen Moment durch (An)Teilnahme. Er ist Teil einer Erzählung.

  • › digital sparks 2003 [link 03]

» http://www.habeko.net/ima_flue [link 04]

  • › Final Thesis ima flue (k) [PDF | 2 MB ] [link 05]
  • › QTVR ima flue (k) Weißer Saal Schloß Ettersburg 2002 [5 MB ] [link 06]
  • › Wasser/Licht-Unit über dem robotischen Tragarm und den Pflanzen [461 KB ] [link 07]
  • › Detail robotischer Tragarm [517 KB ] [link 08]