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Sexual Intelligence

Vom Sinn der Sinne, or how far can sex go?

the chair

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University / department

Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich, Schweiz
Neue Medien

University URL

» http://www.hgkz.ch

Project supervisor

Prof. Christian Hübler

Supervisor commentary

Das gewichtigste Argument, das man für diese Arbeit, ein Bioadapter mit Augenzwinkern, einbringen kann, ist, dass diese Arbeit in all ihren technologischen, imaginativen und sozialen Dimensionen absolut für sich selbst und auf direkteste Weise mit dem sexual intelligence Probanden spricht.
So when one thinks about technic and erotism, one should not just think of instruments, machines and media but of body techniques, social clockworks and mental machines such as language and imagination." Florian Rötzer 'Von der Lust, vernetzt zu sein'.

Course abstract

"Durch Veränderung der Umwelt rufen Medien in uns einzigartige Beziehungsverhältnisse zwischen den Sinneswahrnehmungen hervor. Die Erweiterung irgendeines Sinnes verändert die Art und Weise, wie wir denken und handeln - die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Wenn diese Verhältnisse sich ändern, dann ändern sich auch die Menschen." Marshall McLuhan, Understanding Media. The Extension of Man.
Dieses Zitat beschreibt die Bandbreite des diessemestrigen Angebotes innerhalb des Lehrangebots Interfacestrategien, denn es erweitert die klassische Interfacingproblematik von Maschine - Mensch zu einer offenen Wirkungskette >Mensch - Maschine hoch n<. Sowohl die technologischen, wie auch die kulturellen, sozialen, ökonomischen und naturwissenschaftlichen* Kriterien, die zur Herausbildung und Etablierung eines Verständnisses und einer Anwendung des "Computers als Medium" führen und geführt haben, sollen thematisiert werden.
Anhand von exemplarischen Medienprojekten werden die interdisziplinären Verflechtungen zwischen Kunst, Wissenschaft und Industrie in der Entwicklung und Etablierung von veränderten und erweiterten Interfacestrategien erarbeitet. Es werden parallel zwei Säulenbereiche geführt:
A) die Technoschiene: hier werden konzeptionelle und technische Grundlagen im Bereich maschinische Schnittstellen ( -> 1. Hardware-Hardware Schnittelle, -> 2. Software Hardware, -> 3. Software Software Schnittstelle) vermittelt. Das beinhaltet: Aufbau von Rechner-Architekturen / Arbeiten mit einem Logiksimulator / Hardware-Schnittstellen und Protokolle / Devices Konzept / Betriebsysteme / Verständnis von Software-Netzprotokollen.
B) die Medienkulturschiene: Das Interface ist das Objekt und das Thema der medienkünstlerischen Projekte. Hierzu werden nach dem Prinzip "Kunst als Methode" das Interface selbst als Handlungsort definiert, indem bewusst bekannte Interaktionsanlagen und -schemata sowohl technisch, wie auch konzeptuell durch das Projekt selbst thematisiert, analysiert, in Frage gestellt und erweitert werden. Es hat sich während der 80er und frühen 90er Jahre eine unvergleichbare produktive Wechselwirkung zwischen (Natur)Wissenschaft und Kunst im Bereich der Interfaceentwicklung eingestellt.
Heute wächst die Einsicht, dass sowohl Wissenschaft und Kunst produktiven Charakter haben und Welten erzeugen. Wissenschaftliches Tun wird nicht mehr als reines Erkennen sondern als ein Unternehmen der Wirklichkeitserzeugung (wie Kunst) begriffen. Wissenschaft ist selbst imaginativ geworden. Kunst wiederum ist weder Oppositions- noch Kompensationsprogramm zur Wissenschaft, sondern ebenfalls ein Erkenntnissystem mit - und das ist ihr entscheidender Unterschied zur Wissenschaft - latenter Rationalität. (Jean Odermatt in: Kunstforum 152)
Doch durch die zunehmende Immaterialisierung der Schnittstellen, von der individuellen, hardwareorientierten Interfaceanlage hin zur sozialen, softwareorientierte Interfaceanlage, verlagert sich auch die Interdisziplinarität von der Naturwissenschaft zu den Geisteswissenschaften. Die Kommunikationswissenschaften, die Disziplinen der Kunsttheorie und Ästhetik und des Design, der Ökonomie, der Politik und der Soziologie werden zunehmend in den medienkunstrelevanten Diskurs integriert.

Relation to the research area

Die Schnittstelle als Aktionsfeld war im Bereich der Kunst immer präsent (Stichworte: Kunst ohne Werk, Kunst als Lebensform etc.) und kreierte ehemals eigenständige, heute integrierte Kunstformen, wie Performance, Aktionskunst und Happenings. Heute geben technologische Medien mit ihren Qualitäten wie Multidimensionalität, Multipräsenz, Polyperspektivität etc. wieder gänzlich eigenständige Möglichkeiten, Kunst als Erkenntnis- und Erfahrungsmodell einzusetzen und auszuführen. Komplex angelegte Medienkunstprojekte orientieren sich an immateriellen Interfaceproblematiken und öffnen sich zu vernetzten, verteilten, multiuser- Anlagen.
Professor Christian Hübler, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, HGKZ Studienbereichsleitung Neue Medien Postfach, Ausstellungsstr. 60 CH-8031 Zürich http://www.snm-hgkz.ch http://www.hgkz.ch/neue-medien