Olaf Val

Motel

Zwischen Impuls und Display: Der Autor und der Betrachter als Player

Nominee of the digital sparks award 2003

Layout der Installation Motel (ohne Antennen)

Layout der Installation Motel (ohne Antennen)

Technical Description

Motel
Hardware:
Die Arbeit "Motel" ist als kompakte Wandinstallation konzipiert, die mit einer Stromversorgung auskommt. Der Rechner ist in einer Kiste untergebracht, die an der Wand hängt. An diesem Gehäuse wiederum ist der Flachbildschirm moniert, so dass er die Technik verdeckt. An den Rändern des Bildschirms sind rechts und links jeweils eine Theremin-Antenne befestigt.
(Die Antennen wurden von Martin Nawrath entwickelt und beruhen auf dem ATMEL Mikrokontroller AT90S2313.)
(Die Daten werden über den Serial Port über das SerialXtra an Director gesendet.)
Interaktion:
Nähert sich ein Betrachter der Arbeit, so werden von den Antennen die Abstände vom linken und rechten Rand zu seinem Körper gemessen. Anhand dieser Daten wird eine Cursorposition berechnet. Dieser Cursor läst sich nun steuern, indem man sich mit dem eigenen Körper vor dem Bildschirm bewegt. Bei einem Schritt nach rechts misst die rechte Antenne einen höheren Wert als die linke und der Cursor folgt, indem er ebenfalls nach rechts wandert. Da es für den Benutzer zu umständlich wäre, seinen Körper vertikal zu bewegen, arbeitet "Motel" nur mit einem eindimensionalen Kursor, also einer vertikalen Linie.
Software:
Der TWML (TwoWayMovieLinker) arbeitet mit komprimierten Quicktime Videos (Cinepack 800 x 600). Diese werden beim Import in die Applikation manuell klassifiziert. Die Software generiert Werte für alltägliche Bedürfnisse wie Ernährung, Fitness, Hygiene usw., welche der Klassifizierung des Videomaterials entsprechen. Anhand dieser Daten sucht der TWML am Ende einer Filmsequenz nach Verknüpfungen zu weiterführenden Videos. Innerhalb der gefundenen Links kann der Betrachter wählen und somit den Verlauf des Filmes steuern. Da das gesamte Videomaterial zweimal gedreht wurde, einmal mit Kostüm und einmal ohne, springt der TWML permanent zwischen beiden Ebenen hin und her. Vergleichbar mit dem Prinzip des Wechselschnitts hat der Betrachter auf diese Weise die Möglichkeit, zwei Erzählungen zu monieren. Der Cursorbalken, die Menüs so wie eine Visualisierung der Sensordaten werden als graphischen Interfaces über das Videobild eingeblendet.

Hardware / Software

Theremin Sensoren
Flachbildschirm
Holzgehäuse
Zugespielt werden inszenierte Videosequenzen mit Hilfe eines Computers (PC, WinXP 2MHZ), programmiert mit Macromedia Director.