Florian Piltz, Florian Brandt, Anja Osterloh, …

aegina

Installation aus dem "sensoric garden"

Aegina (real und virtuell)

Aegina (real und virtuell)

Inhaltliche Beschreibung

Die Installation "Aegina" war Teil des studentischen Projektes "sensoric garden" aus dem Studiengang Medieninformatik (SS01 - SS02).
Innerhalb des Projektes wurden verschiedene Multimedia-Installationen geschaffen, um an einem Wochenende im Sommer den Besuchern des Theaterberges in den Wallanlagen in Bremen eine Welt zwischen Realität und Virtualität erfahrbar zu machen. Sieben verschiedene interaktive Installationen forderten die Besucher auf, mittels der unkonventionellen Interfaces die Grenzen der realen und der virtuellen Realität verschwimmen zu lassen.
Auf dem Theaterberg, dem Schauplatz dieser Installation, gibt es eine Statue einer liegenden Frau, die Aegina. Es entstand die Idee, die reale Statue virtuell auferstehen zu lassen und eine zweite, fantasievolle Welt zu schaffen, die wiederum in Bezug zur realen Welt steht.
Am Abend der Installation wurde vor der realen Statue eine Leinwand aufgestellt, auf die nun eine virtuelle, interaktive Statue projiziert wurde. Es wurden zwei Scheinwerfer so aufgestellt, dass die reale Statue beleuchtet werden konnte, so dass ihre Konturen durch die Leinwand sichtbar wurden und sich die virtuelle und die reale Statue auf der Leinwand überlagerten.
Etwa im Abstand von 5m wurde vor der Leinwand eine mit Tritt-Sensoren ausgerüstete Fußmatte ausgelegt, welche die Interaktion zwischen den Zuschauern und der Statue ermöglichte.
Im Ausgangsstadium wurde auf die Leinwand ein 3D-Modell der tatsächlichen Statue projiziert. Sobald ein Zuschauer die Tritt-Sensoren betätigt, beginnt die virtuelle Statue aufzustehen. Der zunächst schwarze Hintergrund offenbart nun die Welt, in der sich die Figur befindet: ein kleiner Planet (fast so wie beim "kleinen Prinz").
So, wie die Gäste an diesem Abend verschiedene Installationen auf dem Theaterberg ausprobieren konnten, befinden sich auch auf diesem virtuellen Planeten diverse Installationen, die von der Figur angesteuert und ausprobiert werden konnten.
Sogar einige Denkmäler, die sich real in den Bremer Wallanlagen befinden, existierten ebenfalls virtuell auf dem dargestellten Planeten. Während es den virtuellen Kunstwerken natürlich an Haptik mangelte, boten sie dafür eine Funktionalität, die ihre realen Pendants nicht aufbringen konnten, wie beispielsweise eine Blumen versprühende Vase.
In der virtuellen Welt stand an einer Stelle ein Tisch, auf dem sich ein Modell des Theaterbergs befand (also die Umgebung, in der das Event auch real stattfand). Wenn die Gäste die virtuelle Aegina in die Nähe des Theaterbergmodells steuerten, wurde eine Kamerafahrt über diesen Theaterberg gezeigt, die schließlich an einer virtuell aufgebauten Leinwand vor einer Statue endete. Die Gäste sahen nun eine virtuelle Statue hinter einer virtuellen Leinwand, auf welche virtuell eine Statue projiziert wurde - das ganze auf einer realen Leinwand vor einer realen Statue.
Verwirrend, oder?
Auf diese Weise wurden existenzielle Fragen wie "Bin ich ein Mensch, der träumt, ein Schmetterling zu sein, oder ein Schmetterling, der träumt, ein Mensch zu sein?" oder die Theorie von Mikro- und Makrokosmos (Ist unser Sonnensystem selbst nur ein Atom?) in den Kontext der digitalen Verwirrung gestellt - virtuell. real. vireal.
Die interaktive Projektion kann unter: http://www.piltz.info/aegina/aegina.zip heruntergeladen werden (ca. 60 MB). Allerdings fehlt in diesem Fall natürlich der Bezug zur realen Umgebung des Bremer Theaterbergs.