Statement
Anmerkungen zum Werk von Hansik Gebert
Die Malerei die seine Einstellung zur Kunst prägte, stellte sich in den Mittelpunkt der Weltsicht.Dennoch gab Gebert nach einigen Jahren intensiver Arbeit und zahlreichen Ausstellungen seiner Bilder, diese zunächst auf.
Eine Entscheidung die geprägt war von den politischen Umwälzungen der 60er Jahre, die auch die kulturellen Bedingun-
gen hinterfragte und zu einer mehr oder weniger revolutionären Haltung gegenüber dem Kunst- und Kulturbetrieb aufrief.
Eine Art Verweigerung gegenüber den traditionellen Medien, die den Markt bedienten und wenig kritisch auf die Bedürfnisse der „neuen Gesellschaft“ reagierten, führte Gebert hin zu konzeptionellen Arbeiten in denen Text/Bildbeziehungen hinterfragt wurden, oder die eigene Biographie nach Allgemeingültigem untersucht wurde.Die Resultate dieser Arbeiten, die sich dem Markt entzogen in dem sie lediglich die Bedingungen von Kunst und Leben untersuchten, und in Fotografien und Texten darstellten, wurden in zwei Publikationsreihen, die er gemeinsam mit Angelika Bliese herausbrachte, im Kunstbetrieb und dessen Umfeld veröffentlicht.
Diese Untersuchungen, die sich der Medien Fotografie und Sprache bedienten, mündeten dann in eine zweite wichtige Werkphase, den Inszenierungen.Hierbei handelte es sich um inszenierte Räume, deren Ausdruck am ehesten mit Theaterstücken ohne Worte und Akteure zu beschreiben ist.Hierbei kamen sowohl die Fotografie als auch plastische Arbeiten, Objekte / Skulpturen zum Einsatz, und auch die Malerei tauchte wieder auf.
Gebert sprach nun von seiner Arbeit, als einem „Ordnen der Bilder“.
Diese Inszenierungen, die in einer Ausstellungsreihe durch viele Museen Deutschlands wanderten, und auch in Österreich und Frankreich gezeigt wurden, waren der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung, die „das Bild an sich“ in den Mittelpunkt stellt und untersucht.Dabei wurde klar, daß es Gebert ebenso um photografische, wie um gemalte Bilder, um Sprachbilder genauso wie um bewegte Bilder, Filme ging.
Diese multimedialen Inszenierungen beinhalteten sowohl Film,Video,Texte,Bilder,Skulpturen,Zeichnungen und Objekte, stellten diese gleichberechtigt nebeneinander,als assoziationsgeladene Bildreihen die dem Betrachter eigene Mitarbeit abverlangten.
Damit waren für den Künstler die Grundlagen geschaffen, die seine Arbeit und sein Denken fortan bestimmen sollen.Ein wichtiger Arbeitsabschnitt war getan und Gebert wandte sich unerwartet einer umfangreichen literarischen Arbeit zu.Von 1982 bis 1985 arbeitete er an seinem Roman „Abraham“.Gleichzeitig entstanden zwei große Zyklen von Zeichnungen und 1985 setzte eine erneute, intensive Auseinandersetzung mit der Malerei ein.
Seither arbeitet Hansik Gebert an einem multimedialen Gesamtwerk, das sich in den letzten Jahren auch zunehmend der elektronischen Medien und des Computers bedient.Die Arbeiten sind immer komplexer und umfangreicher geworden, eignen sich immer weniger für kleinere Galerieausstellungen, sondern brauchen, um die Intentionen des Künstlers im Zusammenhang vorzuführen große Räume,sind auf andere Vermittlungsmethoden angewiesen, wie sie die interaktive CD-ROM oder das WWW erschließen.
Hier ist einmal unerwartet, angesichts eines Werkes, das aus traditionellen Medien, wie Malerei,Skulptur,Zeichnung und Wort hervorgeht, die Tatsache des virtuellen Raums, seiner Realität und der ihr eigene Zeitbegriff als philosophische Frage, von herausragender Bedeutung.
Theorie / Forschung
Hansik Gebert
1947 geb.
1972 Erste Einzelausstellung der Malerei im
Rheinischen Landesmuseum Bonn
Weiterhin zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen
1975 Beginn konzeptueller Arbeiten
1975/78 Veröffentlichung der Ergebnisse von Werkuntersuchungen,
Fotografischen Arbeiten (Bild / Textbeziehung) und Kommuni
kationsmodellen in zwei Publikationsreihen ‘Lifetime,
Nr. 0 - 4 und ‘Who’s who, Nr. l - 4 mit Angelika Bliese
1977 Frankreichstipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerks
Beginn der Arbeit an multimedialen Rauminszenierungen
Erste Ausstellung einer Inszenierung im CAPC, Bordeaux
und der Neuen Galerie Sammlung Ludwig, Aachen
1978 Arbeitsstipendium des Kultusministers NW
1979 Weitere Inszenierungen:
Rheinisches Landesmuseum Bonn
Kunstverein Hamburg
1980 Auftrag vom Bundesminister des Inneren für eine Studie
‘Animation und Kunstvermittlung durch den Künstler’
Stipendium des Kultusministers NW für die Cite des Arts, Paris
Beginn der Arbeit an einem Zyklus sich aufeinander
beziehender Rauminszenierungen unter dem Titel ‘SALZ’
Dazu Einzelausstellungen:
1982 Teil I, Badischer Kunstverein Karlsruhe
1983 Teil II, Städtisches Kunstmuseum Düsseldorf
Teil III, Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg
Teil IV, Neue Galerie Sammlung Luwig, Aachen
1982 Beginn des Romans ‘Abraham’ bis 1988
1985 Erneute intensive Auseinandersetzung mit der Malerei
1986 Stipendium im Kunstpreis der Stadt Bonn
1989 l. Preis für Malerei des Genossenschaftsverbands Rheinland
Erste Einzelausstelung der neuen Bilder und Zeichnungen
in der Galerie Jule Kewenig, Frechen
1990/96 Zuerst weitere Austellungstätigkeit-dann intensive Beschäftigun
mit neuen elektronischen Medien und Untersuchungen zu deren
Integration in das Gesamtwerk.
1995 Fertigstellung des der Romans „Die Arbeit des Steins“
1995/00 Es entstehen umfangreiche Werkserien die sich im 4.Werkblock
des Werkverzeichnis versammeln.
Lebt in Siegburg
Ausstellungen / Präsentationen
- Ausstellungen:
1968 Bonner Kunstverein im Rhein Landesmuseum •G/K
1969 Galerie COOM, Köln, •E
Bilder/Räume, Museum Siegburg •G/K
‘Jetzt’-Kunst in Deutschland heute, •G/K
Kunsthalle Köln
1971 Kunstmarkt Duisburg, Galerie Frenzel
1972 Galerie Hinrichs, Donrath •E
Galerie Walther, Düsseldorf •G
Intern Kunstm IKI Galerie Walther, D’dorf
Galerie Schneider, Karlsruhe •G
Galerie Kessler, Bad Godesberg •E
Galerie Frenzel, Bonn •E
1973 Bonner Kunstverein im Rhein Landesmuseum •E/K
Kunstverein Augsburg •E/K
Deutsche Zeichnungen und Collagen mit
Antes, Gebert, Krieg, Bormann u a,
Lüttich, Rotterdam, Brüssel
Intern Kunstmesse Düsseldorf, Galerie Walther,
Galerie Hinrichs
1974 Galerie Hinrichs, Donrath •E
Westdeutscher Künstlerbund, Hagen •G/K
Große Kunstausst Haus der Kunst München •G/K
Deutscher Künstlerbund, Mainz •G/K
1975 Forum Junger Kunst, •G/K
Kunsthalle Baden-Baden,
Kunsthalle Recklinghausen
Deutscher Künstlerbund, Recklinghausen, •G/K
Helsinkji
Große Kunstausst Haus der Kunst München •G/K
1977 Musee des Beaux Arts, Bordeaux - Ergebnis •G/K
eines Deutsch/Französ Symposiums,
Neue Galerie Sammlung Ludwig, Aachen
Forum Junger Kunst •G/K
Städt Museum Bochum,
Städt Galerie Wolfsburg
Galerie NRA, Paris •G/K
Das Sofortbild/Polaroid, Aktionsgalerie Bern, •G/K
Galerie Stadler, Paris
Galerie AK, Frankfurt
Intern Mail Art, Zwolle, Niederlande •G/K
1978 Galerie Hennemann, Microsalon, Bonn •G
Kunst-Künstlich, Galerie Bottinelli, Kassel •G
Scheede - Itenerante et Ephemere, •G
Museum Gent, Ecole Nationale Superieure
d’Architecture et Arts Visuelle, Brüssel
1979 Schlaglichter, eine Bestandsaufnahme •G/K
aktueller Kunst im Rheinland Rhein Landesmuseum, Bonn
1980 Freunde-Amis ? Rhein Landesmuseum Bonn, •G/K
Kunsthalle Recklinghausen
Exploration of a medium
Die Sofortbildfotografie, •G
Rheinisches Landesmuseum Bonn,
Frankfurter Kunstverein
Galerie Porsch, Düsseldorf •E/K
1981 ‘Villa Massimo’, Kunstverein Hamburg •G /K
‘Trigon’, Intern Biennale, Neue Galerie •G /K
am Landesmuseum Joanneum, Graz
1982 Badischer Kunstverein, Karlsruhe •E/K
‘Villa Romana’, Museum Witten •G
Forum Gesamthochschule Wuppertal •E
1983 Städt Kunstmuseum Düsseldorf •E/K
Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg •E/K
Neue Galerie Sammlung Ludwig, Aachen •E/K
1984 Egal, Hauptsache gut!, Galerie Klein, Bonn •G/K
Qu’importe, si c’est bien !, Marseille
Neuerwerbungen der Sammlung, •G
Neue Galerie Sammlung Ludwig, Aachen
1985 Raum für Kunst, Siegburg •E
Das sich verselbständigende Möbel, •G/K
von der Heydt Museum,Wuppertal
‘Workshop: 5 Deutsche /5 Franzosen’ •G
Galerie Falazik, Neunkirchen
1986 Kunstpreis der Stadt Bonn, die Preisträger, •G
Städtisches Kunstmuseum Bonn
1987 Vorgabe, Kunsthalle am Hochstadenring, Bonn •G/K
1988 Augen - Blicke, •G/K
Kölnisches Stadtmuseum,
Villa Stuck, München,
Kulturhistorisches Museum Osnabrück,
hedendaagse kunst Utrecht
Pyramiden, Galerie Jule Kewenig, Frechen •G
1989 GalerieJule Kewenig •E/K
1990 Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung •G/K
der Schöpfung, Wehr-Öflingen
1991 Malerei, Stadtmuseum Siegburg •E/K
Intern Bildhauerzeichnungen, •G/K
Wilh Lehmbruck Museum, Duisburg
1993 Basementgallery,Siegburg E
1996 „Recherche/Plädoyer’ , Stadt Troisdorf G
E - Einzelausst, G - Gruppenausst, K - KATALOG
» http://hppt.www.hansikgebert.de - Inszenierungen 1976 Musee CAPC, Bordeaux Neue Galerie Sammlung Ludwig, Aachen 1979 Rheinisches Landesmuseum, Bonn 1980 Kunsthalle Recklinghausen Kunstverein Hamburg Rhein. Landesmuseum Bonn Galerie Porsch, Düsseldorf 1981 ‘Trigon’, Biennale, Graz, Galerie am Landesmuseum, Graz 1982 Badischer Kunstverein, Karlsruhe Ges. Hochschule Wuppertal 1983 Kunstmuseum Düsseldorf Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg Neue Galerie Sammlung Ludwig, Aachen 1985 von der Heydt Museum,Wuppertal Kunstverein Neunkirchen, Galerie Falazik 1986 Städtisches Kunstmuseum Bonn 1987 Kunsthalle am Hochstadenring, Bonn
Anwendungen
- Publikationen
‘LIFETIME’, Nr. 0-4/1975-76, Publikationsreihe in fünf Nummern
‘WHO’S WHO’, Nr. 1-4/1977/78, Publikationsreihe in vier Nummern
Hersg. von H. Gebert und A. Bliese by I.R.C. Siegburg
‘Bilder, Dinge, Sprache’, Galerie Brigitte Porsch, Düsseldorf 1980
‘Hansik Gebert-Installationen’, Badischer Kunstverein Karlsruhe 1982
‘Salz - ein Werkbuch zu den Inszenierungen’, Düsseldorf, Duisburg, Aachen 1983
‘Das Salz und die Archäologie des Massengrabs’, Siegburg 1984
Hansik Gebert, Ausstellungskatalog, Galerie Jule Kewenig, Frechen Bachem
Hansik Gebert,Ausstellungskatalog,Stadtmuseum Siegburg 1991,Rheinlandia Verlag
» http://hppt.//www.hansikgebert.de
Veröffentlichungen
- Bibliographie
G.J. Lischka (Hrsg.) Das Sofortbild Polaroid, p. 96-100, Bern 1977
Wolfgang Becker in + - 0 /Nr.19, Brüssel 1977
Fred Forest (Hersg.), Art Soziologique 10/18-Nr. 1188, Union Generale d’Editions, p. 275-276, Paris 1977
S.D. Sauerbier in Kunstforum Int. Nr. 3/78-27, p. 52-55+67, Mainz 1978
Jacque Clayssen in ‘Depot’, o.p., Bordeaux 1977/78
Walter Grasskamp in Kunstforum Int. Nr. 5/79-35, p. 162-164, Köln 1979
G.F. Schwarzbauer in Kunstforum Int. Nr. 24/6-77, p. 209, Mainz 1977
Annelie Pohlen in ‘Katalog Schlaglichter, eine Bestandsaufnahme aktueller Kunst im Rheinland’, p. 263-264, Rheinland Verl., Rhein. Landesmuseum Bonn 1979
Renate Heidt, p. 324-325, op. cit.
Thomas Hesterberg, p. 334, op. cit.
G.F. Schwarzbauer, p. 104, op. cit.
H.Gebert, p. 139, op. cit.
Gabriele Honnef-Harling in ‘Bilder Dinge Sprache’,
Ausstellungskatalog Hansik Gebert, o.p., Galerie Porsch, Düsseldorf 1980
Klaus Honnef in ‘Trigon 81 - Regionalismus’, Ausstellungskatalog der Biennale Graz, o.p., Graz 1981
Michael Schwarz in ‘Hansik Gebert-Installationen’, Austellungskat. Bad. Kunstverein, o.p., Karlsruhe 1982
Michael Hübel in Kunstforum Int. Nr. 52/6-82, p.153, Köln 1982
Rainer Braxmaier in ‘Das Kunstwerk’, Nr. 4 XXXV, p. 90, Stuttgart 1982
Rainer Braxmaier in ‘Salz’, ein Werkbuch zu den Inszenierungen von H.G.
Gabriele Honnef-Harling, op. cit.
Klaus Honnef, op. cit.
Georg F. Schwarzbauer, op. cit.
Renate Heidt in Duisburger Journal 7/83, p. 8, Duisburg 1983
Der Spiegel, Nachrichtenmagazin Nr. 15/85, p. 189, Hamburg 1985
Die sich verselbständigenden Möbel, Ausstellungskatalog, von der Heydt Museum, p. 59-60, Wuppertal 1985
Christiane Vielhaber, Augen-Blicke, by Vista-Point Verlag Köln, p. 17, 1988
G.J. Lischka, Performance und Performance Art, Kunstforum Int. Band 96/1988, p. 143, Köln 1988
Christiane Vielhaber, Köln Kunst Nr. 4/89, p. 27-30, Köln 1989
Christiane Vielhaber, Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung,
Hersg. K.Ch. Epting/Paul Gräb, Hans Thoma Verl. Karlsruhe, p. 90-91, 1990
Gerard Goodrow, ‘STEINHAUSMANN’, Ausstellungskatalog Hansik Gebert Malerei, o.p., Stadtmuseum Siegburg, Rheinlandia Verlag, Siegburg 1991
Andreas Denk,Kunstforum International,1991
Andeas Denk,Hansik Gebert und die neuen Medien, (Audio), Stadt Troisdorf,1996/7
» http://hppt://www.hansikgebert.de