Julia Kamann

Sommersdorf 49°12' 10°35' Teil 2

Rauminstallation

Nominee of the digital sparks award 2002

Sommersdorf 49°12' 10°35', Rauminstallation

Sommersdorf 49°12' 10°35', Rauminstallation

Content Description

"Was mich begeisterte war der Raum! (...) Wenn die Maschinen an sind, und deine Finger auf der Tastatur, dann bist du in Verbindung mit einem Raum hinter dem Monitor. Und dieser Raum ist nur da, wenn die Maschinen an sind. (...) "
Bob Adrian X im Gespräch mit Tilman Baumgärtel

Die Arbeit setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem theoretischen Teil "Der Raum in elektronischen Medien", der den Raumbegriff, sein Verständnis und seine Veränderung in und durch elektronische Medien untersucht, und zwei praktischen Arbeiten. Einer in Flash erstellten Online-Anwendung und einer Rauminstallation, beides unter dem Titel "Sommersdorf 49 12' 10 35'", die einen Ort/Raum, das Dorf Sommersdorf, thematisieren.
Die Flashanwendung macht diesen Ort durch eine Navigation aus räumlich-horizontal und zeitlich-vertikal ineinander greifenden Achsen, die eine direkte Auswahl dokumentarischen Bildmaterials ermöglichen, erfahrbar.
In der Rauminstallation findet eine Übertragung in die Dreidimensionalität statt. Die Bewegung einer Person im Raum ändert den Ausschnitt eines projizierten Panoramas und schafft eine Verbindung zwischen Real- und Bildraum. Die Schnittstelle besteht aus Scanner und Rechner, die die Position des Betrachters erfassen, und spezieller Programmierung (Microsoft Visual Basic, DirectX), die das Bild steuert. Maus und Tastatur werden durch die Bewegung des Körpers im Raum ersetzt. Bewegt sich die Person zum Bild nach rechts, bewegt sich auch die Projektion in diese Richtung, bewegt sie sich nach links, wird das Panorama dasselbe tun. Beim Nähertreten vergrößert sich der sichtbare Bereich des Bildes, beim Entfernen verkleinert er sich, entsprechend dem Blick durch ein reales Fenster.
Alle Panoramen wurden in Sommersdorf, einem kleinen Ort nahe Ansbach in Mittelfranken aufgenommen. Dieser Ort nimmt seit einiger Zeit eine zentrale Position in meiner Arbeit ein.
Meinen Dank an Firma Leuze electronic, die mir den Raumscanner RS4 zur Verfügung gestellt hat, Nicolas Uhl, der für mich die Programmierung entwickelte und Dirk Scholz für Flash und Actionscripting.