Mirko Kubein

losing a highway

a streaming film - made for fullscreen

Nominiert für den
Digital Sparks Award 2002

Ein Kommen und/oder Gehen

Ein Kommen und/oder Gehen

Inhaltliche Beschreibung

Die formalen Eigenschaften des StreamingLoops wurden bei Losing A Highway in die Geschichte eines Mannes übersetzt, der ein Ziel hat, es aber nicht erreichen kann, es aber dennoch probiert, bevor er merkt, dass er es tatsächlich nicht schafft und deshalb wieder umkehrt, um es anschließend erneut zu versuchen. Er bewegt sich in einem Loop, nicht jedoch wirklich im Kreis, denn durch die ständige Wiederholung der augenscheinlich gleichen Handlung verändert sich diese von Mal zu Mal. Der Wunsch, sein Ziel zu erreichen, wird für ihn durch das ständige Versuchen und immer wieder Scheitern zu einer Obsession. Diese beherrscht ihn irgendwann so sehr, dass er das eigentliche Ziel seines Wunsches vollkommen aus den Augen verliert und schließlich sich selbst in dem Strudel verliert. Der Mann löst sich auf und übrig bleibt allein seine Obsession.

Beschleunigt wird dieser Prozess, indem bei Losing A Highway der Versuch und das Scheitern ab einem bestimmten Zeitpunkt übereinander gelegt werden, das Scheitern im Versuch also schon inbegriffen ist, der Mann also ständig am Versuchen ist und gleichzeitig auch ständig am Scheitern. Er widerspricht seinen eigenen Worten und handelt sich zu wider - eine doppelte und doppelte und doppelte Tragödie.

Ästhetische und stilistische Annäherungen sollten an den Film Noir erfolgen. Auch da geht es um Wege die jemand verfolgt, von denen jemand abkommt, Geheimnisse denen jemand auf der Spur ist und Geheimnisse, die am Ende gar nicht mehr so wichtig sind.

Losing A Highway ist 52 Minuten lang. Der Betrachter muss den langen Weg des Mannes quasi mitverfolgen, selbst diesen Weg gehen, selbst mürbe werden und sich selbst auch auflösen, um zu sehen wo er am Ende, was gar kein Ende ist, herauskommt.