Alexis Dworsky, Joachim Kaiser


Pusteblume

Ein technisches Wunder der Natur


Pusteblume [link 01]

Pusteblume

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Auf einem Monitor ist das Foto einer Pusteblume zu sehen. Intuitiv bläst der Betrachter dagegen. Und im Bildschirm passiert tatsächlich exakt das, was man aus der Natur kennt: Die Samen schweben im Wind davon.
Wie kann es gelingen, dass durch diese einfache Installation die Aufmerksamkeit des Betrachters in hohem Maße gebunden wird?
Die Anordnung aus minimalen technischen und inhaltlichen Elementen lässt die Komplexität des Gesamtsystems nicht erahnen. Diese setzt sich zusammen aus einer vielfältigen poetischen Beziehung des Betrachters zum natürlichen Vorbild der virtuellen Handlung und aus der eigentlichen technischen Struktur der Installation.
Im Computer wird die Pusteblume zu einem poetisch-technischen Zwitterwesen: Sie löst ähnlich emotionale Reaktionen aus wie ihr natürliches Vorbild und zwingt den Betrachter gleichzeitig dazu, einen vermeintlich technisch komplizierten Zusammenhang zu erfassen.
Die Spannung beim Betrachter wird verstärkt durch seine Beobachtung, dass das System nicht linear funktioniert: Der Computer scheint die Interaktionen verschiedener Betrachter unterschiedlich zu bewerten.

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Akademie der bildenden Künste München
Kunst

URL der Hochschule

» http://adbk.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Res Ingold

Kommentar des Betreuers

Die Arbeit "Pusteblume" von Alexis Dworsky und Joachim Kaiser ist ein typisches Beispiel für die interdisziplinäre Arbeitsweise, wie sie in unserer Klasse an der Akademie der Bilden Künste in München praktiziert wird.
Künstlerisch bewegt sie sich im Bereich des "Trompe l'oeil", geht aber deutlich über den aus der Malerei oder Objektkunst bekannten Rahmen derartiger Augentäuschungen hinaus. Der Witz der Arbeit liegt nicht allein in der optischen "Täuschung", was aussieht und funktioniert wie eine konventionelle Interaktionsmaschine ist letztendlich ein Zaubertrick. Durch die formale Präsentation der Installation als Computerspiel wird ein Wahrnehmungskontext angesprochen, der konventionelle Reaktionsmuster provoziert, die charmant unterlaufen werden.
Die Behandlung der Schnittstelle Mensch / Maschine wird von den Studenten auf der Grundlage solider Kenntnisse in neuem, entspanntem Verhältnis zur Technik zum Ausdruck gebracht. Entscheidend ist dabei der performative "human touch", wobei das künstlerische Interesse auf der experimentellen Auslotung eines technischen Vorgangs in seiner Vermittlung angesiedelt ist.

Seminar / Kurzbeschreibung

Mensch-Maschine-Interaktion HCI

Zuordnung Forschungsbereich

Freie künstlerische Projektarbeit

  • › digital sparks 2002 [link 03]

» http://www.i-crew.org/digital-sparks/ [link 04]

  • › pusteblume.exe (flash, pc) [2 MB ] [link 05]
  • › Funkmaus [JPEG | 3 KB ] [link 06]
  • › Hütchenspiel [JPEG | 5 KB ] [link 07]
  • › pusteblume.exe (flash, pc) [2 MB ] [link 08]