Michael Janoschek, Ruediger Schloemer


Actionist Respoke

Experimentelles Sound-Interface für ein Lied der Gruppe "Mouse On Mars"


Actionist Respoke [link 01]

Actionist Respoke

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Actionist Respoke ist der Versuch, ein visuelles, interaktives Pendant zu der Musik von "Mouse On Mars" zu finden, sowie einen musikalisch-visuellen Handlungsrahmen zu schaffen, in dem sich eine Eigendynamik entwickeln kann. Gleichzeitig sollten Prinzipien wie die vollständige Kontrolle über das Interface durch den Benutzer in Frage gestellt werden. Muss (ein) Musik(-Interface) immer entgegenkommend sein, oder darf der Rezipient mehr gefordert werden? Darf ein Programm / eine Anwendung destabilisierende Faktoren enthalten? Parasitäre Elemente wie der Buchstabenschwarm "stören" bzw. "hacken" zwar die eigentlich stabile Anwendung, formen damit aber gleichzeitig auch eine spannende Ästhetik der Störung / des Zufalls. Je kleiner das Aktionspotential des Benutzers, desto größer wächst der Buchstabenschwarm an, bis er schließlich das System kippt.
Bedienung: Grundsätzlich sind die Samples in Beat,
Instrumente/Vocals, und Sound-Fragmente aufgeteilt.
Die "Beat Engine" besteht aus einem Sequencer-Balken und daran befestigten Lesefenstern. Um ein Fenster zu laden, wird es über einen Beat-Soundkörper gezogen, wo es festschnappt. Sobald ein oder mehrere Lesefenster geladen sind, ertönen die enthaltenen Sounds. Die Fenster werden entsprechend ihrer Reihenfolge im Sequencer-Balken abgespielt, leere Fenster werden übersprungen. Um einen Sample zu loopen oder zu beschneiden, können Fenster horizontal skaliert werden. Das Ein- und Ausschalten der Beat-Engine erfolgt über die "X"-Taste. Die eingestellte Reihenfolge von Beats wird ständig geloopt. Weitere Samples (Instrumente, Vocals) werden mit den Tasten "A,S,D,F" ausgelöst. Der Buchstabenschwarm ist mit Sound-Fragmenten belegt und wächst im Verhältnis zur Aktivität des Benutzers. Als parasitäres Element spielt er seine Samples nur in aktiven Lesefenstern der "Beat Engine" ab. Bei zu großer Passivität des Benutzers kann der Schwarm die Anwendung zum Absturz bringen.

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Fachhochschule Aachen
fb design

URL der Hochschule

» http://www.design.fh-aachen.de/ [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Klaus Gasteier

Kommentar des Betreuers

Mit ihrer Arbeit haben Rüdiger Schlömer und Michael Janoschek auf besondere Weise gezeigt, dass man mit altbekannten Tools (Shockwave) und engen Vorgaben (Wettbewerb mit der Vorgabe, Musik eines Künstlers interaktiv zu interpretieren) das Medium immer wieder innovativ aufs Neue ausreizen kann, so dass die Grenze zum interaktiven Werkzeug fließend geworden ist, ohne mit wesentlich komplexeren, zweckorientierteren Online-Musiktools konkurrieren zu wollen (und zu müssen). Ich habe in diesem Genre lange keine (Shockwave-basierte) Arbeit mehr gesehen, die so viele Freiheitsgrade zulässt und dabei doch ein homogenes, audiovisuell interaktives Werk mit eigener künstlerischer Identität geblieben ist.

Seminar / Kurzbeschreibung

Die Arbeit "Actionist Respoke" entstand im Rahmen eines fächerübergreifenden iClip-Seminars im WS 2001/2002 und wurde, wie andere Arbeiten dieses Seminars auch, auf dem iClip-Wettbewerb 2001 erstmalig vorgestellt. Das Seminar war ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Professoren und von ihnen betreuter Studenten mit dem Ziel, innovative und medienadäquate Konzepte für interaktive audiovisuelle Musik-Clips, kurz iClips, im Zeitraum eines Semesters zu entwickeln und sich mit den Ergebnissen anderer Hochschulen im Rahmen eines von MTV ausgeschriebenen Wettbewerbs zu messen.

Zuordnung Forschungsbereich

Interaktive Medien

  • › digital sparks 2002 [link 03]
  • › Actionist Respoke ( für PC) [5 MB ] [link 04]
  • › Actionist Respoke gestufft (für Mac) [4 MB ] [link 05]