Andreas Siefert

left 2 dimensions behind

Video Installation mit 5.1 Dolby Surround Sound

Gewinner Digital Sparks Award 2002

left 2dimensions behind

left 2dimensions behind

Inhaltliche Beschreibung

left 2 dimensions behind ist eine Videoinstallation die mit dem gewöhnlichen Sehverhalten eines Betrachters spielt. Ein Monitor/Video Bild wird als dreidimensionales räumliches Abbild der Realität interpretiert, obwohl tatsächlich nur ein zweidimensionales Bild dargestellt wird. Der Betrachter adaptiert unterbewusst an Hand von Schatten, Fluchtlinien, etc. vom gesehenen, zweidimensionalen Bild in die dritte Dimension. Treten Abweichungen auf, die physikalisch unmöglich sind, wird das Bild sofort als "falsch" empfunden, obwohl auch hier keinerlei räumliche Information enthalten ist. Das Auge hat sich diesem Vorgang angepasst und sieht/interpretiert Räumlichkeit, obwohl sie nicht dargestellt wird. Ein Videobild, welches im Hochformat auf die Glasscheibe eines alten Fernsehers projiziert wird, zeigt eine Hand die flüssige Farben ausschüttet. Die Hand kommt von links oder rechts in das Bild und schüttet die Farben in einen kleinen Eimer. Manche Aufnahmen zeigen die herabstürzende Farbe von unten gefilmt.
Es entsteht der Eindruck, dass die Farbe dem Betrachter entgegen stürzt und auf die Innenscheibe des Fernsehers "klatscht". Veränderungen, die am Videobild vorgenommen wurden, sehen so aus, als ob ab und zu die herab-
stürzenden Farben, entgegen jeglicher physikalischer Kenntnis, in einem 90 Grad Bogen fliessen. Somit also nicht von oben nach unten stürzen, sondern von oben und dann auf einmal rechts oder links im 90 Grad Bogen aus dem Bild wieder verschwinden. Eine grüne Farbe wird Anfangs von oben ausgeschüttet. In der Mitte des Bildes macht sie jedoch einen Knick und stürzt auf einmal dem Betrachter entgegen. Die räumlichen Achsen wurden hier vertauscht. Der Klang bewegt sich jeweils immer im Raum dazu. Am Ende des ca. 5 minütigen Loops wird Farbe ausgeschüttet, die dann aus dem Fernseher heraus in Richtung Fußboden fließt. Dies wird erreicht, indem nun die weiße Sockelfläche, auf dem der Fernseher steht, als Projektionsfläche mit einbezogen wird.