| URL: | http://netzspannung.org/database/53056/de |
| Last update: | 14.05.2002 |
| Date of print: |
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voodoo interactive |
Kurzdarstellung
Kurzbeschreibung
Voodoo interactive umfasst nicht die vielleicht erwartete digitale Steuerung von Nadeln, die durch die Gliedmaßen einer Voodoopuppe schießen. Voodoo interactive beleuchtet vielmehr die unaufhaltsame Vernetzung der Menschen, das Wachstum ihrer vernetzten Intelligenz und ihres kollektiven Wissens. Die rationalen und emotionalen Wechselwirkungen dieser Vernetzung bestimmen letztendlich auch unseren Alltag. Sie beeinflussen die kulturellen und rituellen Umgangsformen unserer Generation.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Carina Bach
Entstehung
Deutschland, 2001-2002
Eingabe des Beitrags
carina_bach@gmx.de, 14.05.2002
Schlagworte
- Themen:
- Mensch-Maschine-Interaktion HCI |
- Kommunikation |
- Konzeptuelle Arbeit |
- Abstraktion |
- Community |
- Knowledge Management |
- Design |
- Internet |
- Vernetzung |
- Performance Kunst |
- Wissensräume |
- Interaktivität |
- Information
- Formate:
- Installation |
- Projektion |
- Audio |
- Video
- Technik:
- Flash |
- Quicktime
Ergänzungen zur Schlagwortliste
- Theoretische Forschungsarbeit
Inhalt
Inhaltliche Beschreibung
Die Ursprünge des Voodookultes liegen sehr weit in der Vergangenheit, dennoch gibt es zahlreiche Verbindungen zu unserer Gesellschaft an der Schwelle zur Wissensgesellschaft. Das Netz des Wissens zeigt Parallelen im System der interaktiven Vernetzung zu diesen alten Kulturen und kosmologischen Modellen.
In diesem Zusammenhang beschreibt "voodoo interactive" die Beziehung zwischen Mensch und Wissen. Wenn vollkommenes Wissen als absolut und göttlich betrachtet wird, muss die Anhäufung von Wissen in diesem Zusammenhang als Ritual beschrieben werden, das Streben nach Wissen als Streben nach Göttlichkeit. Seine wichtigste Übertragung in den neuen Medien findet dieser Prozess in der Entwicklung von Wissensdatenbanken und innovativen Navigationssystemen.
Die Arbeit "voodoo interactive" besteht aus zwei Teilen. Beim ersten Teil handelt es sich um eine theoretische Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Kult und Ritual, beziehungsweise von Zeit und Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft auf dem Weg in die Wissensgesellschaft. Es ergeben sich hier konkrete Auswirkungen für zukünftige Schnittstellen der vernetzten Intelligenz. Die kommenden Human Interfaces fordern ein hohes Maß an Methode und Sensibilität für die Bedürfnisse der Anwender. Im Gegenzug verlangen sie vom User das Opfer der Aufmerksamkeit und der Konzentration.
Darauf aufbauend befasste ich mich mit der experimentellen, künstlerischen Gestaltung einer solchen Schnittstelle, die Schnittstelle zum absoluten Wissen der vernetzten Intelligenz. Hier beginnt die Steigerung der rein technologischen Vernetzung zu einer mental vernetzten Intelligenz.
Technik
Technische Beschreibung
Der theoretische Teil der Arbeit besteht in einem PDF-Dokument.
Der experimentelle, künstlerische Teil besteht in einem Altar aus Metall und Glas (Breite: 2,70m | Höhe: 2,50m | Tiefe: 0,90m). In die Tischflächen sind zwei Requisitenschaukästen eingelassen. Hier zollen die rationalen und emotionalen Begleitopfer dem Gott des Wissens Tribut. Hinter dem Tisch des Altars befindet sich eine Projektionsfläche, auf deren Leinwand per Knopfdruck eine Animation abgespielt wird.
Hardware / Software
Apple Macintosh G3
Freehand
Photoshop
Flash
After Effects
Final Cut
Kontext
Hochschule / Fachbereich
Fachhochschule Mannheim
Gestaltung
URL der Hochschule
» http://www.gestaltung.fh-mannheim.de
Betreuer des Projekts
Prof. Kai Beiderwellen
Kommentar des Betreuers
Diese hervorragende Diplomarbeit befasst sich theoretisch und künstlerisch mit der Bedeutung von Kult und Ritual auf unserem Weg in die Wissensgesellschaft. "Voodoo interactive" beleuchtet die Vernetzung des Menschen, sowie das Wachstum der vernetzten Intelligenz und des kollektiven Wissens. Die Arbeit beschreibt das Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Wissen. Wenn vollkommenes Wissen als absolut und göttlich betrachtet wird, muss die Anhäufung von Wissen als Ritual beschrieben werden.
Frau Bach beschreibt die Anforderungen an zukünftige Interfaces als Funktionen mit einem hohen Maß an Sensibilität für die Bedürfnisse der Anwender. Der User bringt dafür das Opfer seiner kostbarsten Resource - die der Aufmerksamkeit. In ihrer künstlerischen Umsetzung gestaltete Frau Bach ein solches Interface in Form eines Altars auf dem eben diese Resource geopfert wird und sich der User in einen Zustand der mentalen Vernetzung versetzen kann.
Die hohe Qualität der vorliegenden Arbeit findet sich in der gelungenen Kombination aus theoretischer Annäherung und künstlerischer Umsetzung. Sie liefert einen interessanten Beitrag zur Diskussion über die Beziehung zwischen Mensch und Wissen in einer vernetzten Gesellschaft.
Seminar / Kurzbeschreibung
Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen einer Diplomarbeit entstanden. Als Betreuer und Prüfer fungierten Prof. K. Beiderwellen und Prof. S. Braemer.
Zuordnung Forschungsbereich
Die Arbeit ist dem Institut für interaktive Medien (IAM) zuzuordnen. Hier fällt sie in den Bereich Human Interface Design.
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