Jan Jessen

Kennwort Sirene

Das Monster im Moor - Ein Crossmedia Detektivabenteuer für Kinder

Kennwort Sirene

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Hochschule / Fachbereich

Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Mediengestaltung

URL der Hochschule

» http://www.hbk-bs.de

Betreuer des Projekts

Prof. Eku Wand › Biografie

Kommentar des Betreuers

Jan Jessen hat mit seinem crossmedialen Medienkonzept sowohl auf gestalterischer und technischer Ebene eine quantitativ und qualitativ beindruckende Arbeit vorgelegt. Ihm ist es gelungen, den Terminus Multimedia nicht ausschliesslich der digitalen Rezeption zu überlassen, sondern er vereint kongenial reale und virtuelle Erlebnisebenen. Sein Spielkonzept überzeugt vor dem Hintergrund seiner Recherchen, vor allem durch die Integration von Online-, Offline- und Print-Medien in einer bisher nicht dargewesenen Konsequenz. Hierbei werden auch die häuslichen und schulischen Lebensbereiche der Spieler mit einbezogen. Er hat nicht nur die Charaktere der Mitspieler profiliert, sondern darüber hinaus auch die Szenarien und Abenteuer kreiert. Somit hat er eine Plattform geschaffen, um neue und bekannte Rätsel-Spiele zu verbinden.
Mit seiner herausragenden Diplomarbeit zeigt sich Jan Jessen auf allen Disziplinen äusserst kompetent und professionell. Er weist sich so als talentierter und einfühlsamer Autor, Konzeptionist, Designer und Regisseur, der kreativ und experimentell die neuen elektronischen Medien einsetzt, ohne sich von der Technologie beherrschen zu lassen.

Seminar / Kurzbeschreibung

Bei der vorgestellten Arbeit handelt es sich um eine vom Studenten selbständig konzipierte und realisierte Diplomarbeit. Daher gibt es keine Seminar-Vorgabe.

Zuordnung Forschungsbereich

Interactive Storytelling - dieser Begriff erscheint paradox. Impliziert er doch das Verschmelzen vermeintlicher Gegensätze: Der Narration, als Kunst des Zuhörer-Fesselns durch gutes Erzählen, mit der Interaktivität, als Kunst des Nutzer-Entfesselns durch gute Gestaltung der Maschine-Mensch-Wechselbeziehung.
Doch: würde die Erzählkunst nicht am Ende veröden, wenn ihr die Rezipienten durch restlose Passivität das Wasser der Inspiration verweigerten? Eine Macht inne haben und Wirkung erzielen die Erzähler seit je her nicht nur Kraft ihres Talents sondern auch Kraft aktiver Rückkopplungen mit dem Publikum. Aber: das vermeintliche Paradoxon Interactive Storytelling löst man nicht durch den Rollentausch von Erzähler und Zuhörer auf, dies führte bestenfalls zu narrativem Smalltalk.
Interaktives Geschichten erzählen meint viel mehr die Verlängerung und Erweiterung gelernter, tradierter und bewährter Erzählstrukturen und Rezeptionsgewohnheiten, hinein in mehr und vielgestaltigere Erzählräume. Interaktive Eingriffsmöglichkeiten, realisiert über eine audio-visuelle Benutzerschnittstelle, stellen innerhalb eines vordefinierten Handlungsrahmens, der zwar aufgebrochen, aber keineswegs grenzenlos oder beliebig wird, ein ebenso neuartiges wie vielseitiges Stilmittel dar. Es ist ein kunsthandwerkliches Stilmittel, das die ursprüngliche, auf Interaktion basierende Narration auf einer neuen Stufe wiederbelebt und die Herausbildung eines eigenen Genres begründet.