Andrea Hentschel

copia

Ein interaktives Projekt- und Arbeitsarchiv

Nominiert für den
Digital Sparks Award 2001

Inhaltliche Beschreibung

"copia" wurde innerhalb von sechs Monaten als Diplomprojekt für das Intranet des Studienganges Kommunikationsdesign an der FHTW Berlin entwickelt. Dieses umfangreiche Content-Management-System ermöglicht die Sammlung, Verwaltung und Präsentation von Studienergebnissen. Die Struktur "copias" entspricht der Struktur des Studiums, d.h., innerhalb von 3 Systembereichen sind konkrete Inhalte und Informationen entsprechend der Studienschwerpunkte Multimedia, Print, Foto/Video und Ausstellungsdesign geordnet. Im Bereich "Experten" findet der Teilnehmer Diplom-, Semester- und externe Projekte. Im Bereich "Extrakte" werden ihm Arbeitsblätter und Skripte und theoretische Abhandlungen (Referate/Hausarbeiten) zur Verfügung gestellt. Der Bereich "exlibris" bietet Fachbuch- und Linkempfehlungen an. Die strukturelle Besonderheit "copias" besteht in der Verknüpfung der Inhalte dieser drei Bereiche. Neben der Eingabe eines konkreten Projekts kann der Autor oder das Autorenteam dazugehörige theoretische Arbeiten, wie Konzept, Referate etc. eingeben und darüber hinaus wichtige Quellen oder Vorbilder in Form von Buch- und Linkempfehlungen angeben. In der Datenausgabe finden sich dann dementsprechende Hinweise zu verknüpften Daten. Dem Benutzer werden somit neben den konkret von ihm aufgerufenen Informationen, ähnliche oder bezugnehmende Informationen angeboten. Damit werden neben Designergebnissen gestalterische Zusammenhänge, konzeptionelle Arbeitsweisen, gesamte Arbeitsprozesse transparent. copia wird somit zu einem Werkzeug zur Wissensvernetzung und zur Ergänzung und Förderung interner Kommunikation über Gestaltung. Folgende Funktionen und Interaktionsmöglichkeiten vervollständigen den Anspruch an copia als ein Informations-, Kommunikations- und Autorensystem: - "copias" ermöglicht die Erstellung und den Ausdruck individueller Literaturlisten aus dem Angebot an Buch- und Linkempfehlungen. Darüber hinaus wird eine weiterführende Recherche über Verlinkungen zu Bibliotheks- datenbanken und Suchmaschinen im Internet angeboten. - Die direkte Kontaktaufnahme per E-Mail zwischen Benutzer und Autor des jeweils angezeigten Eintrages wird über den "copiamailer" realisiert. - Projekte, theoretische Arbeiten und Arbeitsblätter können entweder in Form von PDF-Dokumenten upgeloadet oder als eigenständige Websites verlinkt werden. - Jeder Eintrag in copia kann individuell illustriert werden. Eine Bildupload-Funktion (gif/jpg) machts möglich. - Jeder Teilnehmer kann an verschiedenen Stellen im System die von ihm eingegeben Daten bearbeiten und löschen. Im Eingabemodus erhält der Teilnehmer eine Übersicht über die von ihm eingegebenen Daten im jeweils ausgewählten Bereich. - Eine Volltextsuche erleichtert den Zugriff auf konkrete Informationen. - Die Gestaltung der copia-Hilfe ist an das dramaturgische Prinzip der "errotetic narration" angelehnt und versucht auf diese Weise, konkrete Benutzerfragen zu klären. Die gestalterischen Anforderungen an das Screen- und Interfacedesign sind vorrangig geprägt von der Notwendigkeit des schnellen Zugriffs auf Informationen und einer effektiven, frustrationsarmen Benutzerführung. Dem Teilnehmer wird über die Gliederung des Screens, die Aufbereitung der Inhalte in Linklisten und tabellarischen Übersichten ein mentales Modell angeboten, das durch die Anlehnung an bekannte Metaphern (Kataloge, Suchmaschinen) den Zugang zum System und die Erlernbarkeit der unterschiedlichen Funktionen erleichtert. Sehr innovative und exprimentelle Lösungen bietet die Gestaltung von animierten Menüs und Eingabeformularen. Diese Bedienelemente kommen in ihrer Beweglichkeit dem Benutzer entgegen. Das Zugangs- wie auch das Navigationsmenü öffnen sich per Mouseover-Action, allein die endgültige Auswahl erfordert den Mousekclick. Das Navigationsmenü "merkt sich" die jeweils aktuelle Auswahl, somit bleibt der Zusammenhang von angezeigtem Content und ausgewähltem Menüpunkt erhalten. Die Entscheidung, Eingabeformulare zu animieren, birgt die Idee, die starre, an Papierformulare angelehnte Gestaltung aufzulösen und eine dem Medium entsprechendere Lösung zu finden. Auch der kontrastreiche Einsatz von Farbe und die illustrierenden Bilder sind Gestaltungsentscheidungen, die auf eine lebendige Visualisierung der überwiegend textlastigen Inhalte des Systems zielen.