Francis Hunger


fOrwardpunk

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Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

"fOrwardpunk" besteht aus 11 E-Mail-Adressen, von denen jede ihre Mail an die nächste sendet, ohne zu wissen, was vorher geschah und wohin die Reise anschließend geht. Auf diese Weise ergibt sich eine Schleife. Jedes der Mail-Systeme tut, was es tun muss. Stellen Sie sich "fOrwardpunk" als eine Skulptur vor. Es setzt sich aus Vektoren zusammen, die durch die Konfiguration des Computers, des Betriebssystems, der Zeit und der Zeitzone sowie durch die geografischen Koordinaten bestimmt werden. "fOrwardpunk" ist nicht interaktiv.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Francis Hunger

Entstehung

Deutschland, 1999

Eingabe des Beitrags

francis hunger, 30.06.2001

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Kommunikation |
    • Soziale Systeme
  • Formate:
    • Internet

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Siehe URL Projektbeschreibung, dort liegt eine ausführliche Dokumentation.

Technik

Technische Beschreibung

originaltext siehe obige url --Although this text may give the opposite feeling, F0RWARDPUNK ist not high technology. It is based on the lowest internet-tech You can ever imagine. It could have been realized ten years ago and is open to future as well. It is fully based on ascii and the e-mail-services. On the net Youíll find a lot of ëfreeí services that finance their offers by advertisement. One of those is a forward-service that will pick up Your mail and automaticly resend it to another adress. You just have to leave Your adress and other personal data for "statistical reasons" than You can configure the system and everything that for example is send to the adress andy.w@schweiz.org is forwarded to student2@hgb-leipzig.de. F0RWARDPUNK is consisting of 11 mail-adresses, and each will send itís mail to the next one, without knowing what happened before and where it will be sent after. A loop has developed. Each of the mail-systems is doing what it has to do. E-mails consist of the body, including the message and the header, that is written by the sendmail-programs. Headerlines can look like this: Received: from zebra.marketsite.ru (zebra.marketsite.ru [194.226.198.90]) by linux167.dn.net (8.9.1/8.9.1) with ESMTP id NAA31994 for ; Fri, 4 Jun 1999 13:30:14 -0400 While a mail is in the loop, headerlines will repeat, except the time, that alters. While a mail is in the loop, it will enlarge as much as headerlines are added. The transport information is bigger than the message that shall be transported. This way also the file-size is growing. If the mail has reached a significant size by circling e.g. 10000 byte, it is forced by a small script at student2@hgb-leipzig.de to leave the loop. It is send to another (outside) adress to be later saved on harddisk. CRASH Saturday June, 19th this has crashed the HGB-mailserver. After leaving the loop, the mail was sent by the script to a given outside-mailadress (francis@geocities.com), that should save it for documentation reasons. This adress didnít work and replied the mail automaticly to student2@hgb-leipzig.de with "user unknown"-error . There the script decided that this mail is bigger than 10000 byte and sent it once again to francis@geocities.com and so on. Each time headerlines where added and failure-messages copied into the body. After 5 hours the sendmail-program had no swap/temp-space and stopped working. These are the three last lines of the sendmails error-log: Jun 19 10:59:44 media18 sendmail[17487]: KAA17484: to=francis@geocities.com, ctladdr=student2 (1007/100), delay=00:00:06, xdelay=00:00:01, mailer=esmtp, relay=mail.geocities.com. [209.1.224.138], stat=User unknown Jun 19 10:59:45 media18 sendmail[17475]: KAA17475: SYSERR(student2): putbody: write error: No space left on device Jun 19 10:59:45 media18 sendmail[17475]: KAA17475: SYSERR(student2): savemail: cannot save rejected email anywhere Think of F0RWARDPUNK as a sculpture. It is formed by vectors, which are described by the computers configuration, operating-system, time and timezone as well as itís geographical coordinates. F0RWARDPUNK is not interactive.

Hardware / Software

Linuxserver, Sendmail, diverse kommerzielle Webmail-Provider

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Fachbereich Medienkunst

Betreuer des Projekts

Prof. Helmut Mark
Fachbereich Medienkunst

» http://www.hgb-leipzig.de/ [link 02]

Kommentar des Betreuers

Der 19. Juni 1999 war ein sonniger Tag in Leipzig. Im Laufe des Tages trübte sich die Stimmung unter den Mitgliedern der Kunsthochschule infolge eines Totalausfalls des Mail-Servers. Nichts ging mehr. Nach langen bangen Stunden " und nachdem der Mailverkehr wieder funktionierte " sickerten erste Gerüchte durch. Ein Student habe den Ausfall zu verantworten. "F0rwardpunk" , ein Internetprojekt von Francis Hunger versuchte die Grenzen des E-Mail-Transportes auszuloten. Eine Mail wurde auf die Reise geschickt. "Transportiert" über insgesamt 11 ausgewählte Stationen, die schliesslich einen Loop bildeten. Zentraler Inhalt der im Kreis rotierenden Mail: der Header. Jene vom Server-Programm mitgelieferte Information, die Auskunft über Sender, Empfänger und Transportroute gibt, wuchs von Station zu Station, d.h. die Mail vergrösserte sich mit jedem Abschnitt der Reise. Plötzlich wird der Loop durch die Disfunktion einer für die Dokumentation des Projekts eingerichteten Mail-Adresse unterbrochen und zwischen dieser nicht erreichbaren Adresse und dem Hochschulserver ensteht eine unheilvolle Kommunikation. Diese führte schliesslich zum "GAU" und damit zum Ausfall des gesamten Hochschul-Mail-Verkehrs... Die Folgen des Projektes waren in dieser Form nicht vorhersehbar und doch lag dem Projekt eine "subversive" Absicht zugrunde. Nach wie vor ärgern wir uns über das Missverhältnis von "Content" und "Header" mancher Mailaussendungen. Die Thematik dieses Ärgernisses und das Aufzeigen möglicher Folgen wurde uns durch diese Arbeit eindrucksvoll und ironisch demonstriert.

Seminar / Kurzbeschreibung

Das hier vorgestellte Projekt wurde im Rahmen der regulären Ausbildung im Studiengang Medienkunst an der Kunsthochschule Leipzig realisiert. Themenwahl und Realisation erfolgten durch den Studenten - in Kooperation mit dem Rechenzentrum der Hochschule und weiteren Hochschulprofessoren.

Zuordnung Forschungsbereich

Ein wesentlicher Aspekt der künstlerischen Ausbildung in der Klasse für Medienkunst ist die "künstlerische Reflexion" individuell gewählter Themenkreise. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Auseinandersetzung mit medienspezifischen Phänomenen in unserer Gesellschaft, insbesondere im Bereich der Kommunikationsmedien. Der daraus resultierende "künstlerische Diskurs", sowie das Erlangen von Kompetenz stehen dabei im Vordergrund. Die Realisation von Internet-Projekten sind somit bestimmender Bestandteil der Lehre in unserem Fachbereich.

  • › digital sparks 2001 [link 03]

» http://www.hgb-leipz…cis/f0rwardpunk/1.htm [link 04]

  • ›  [JPEG | 30 KB ] [link 05]