Tamas Szakal


DIALTONE

Tele-interaktive Netz-Audio-Installation


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Technik

Technische Beschreibung

Drei Anrufbeantworter sind auf einem Pult aufgestellt, die an das Telefonnetz angeschlossen und somit jeweils über eine Telefonnummer zu erreichen sind. Diese sind mit einem Audiomixer verbunden, wobei alle 3 Kanäle offen sind, d.h., dass alle reinkommenden Anrufe, bzw. Klänge über eine Anlage im Raum zu hören sind. Von oben werden die digitalen Displays und die Bedienoberflächen der Anrufbeantworter mit einer Videokamera eingefangen und hinter dem Pult an die Wand projiziert. So können Besucher durch rot blinkende Zahlen sehen, was gerade auf den Anrufbeantwortern geschieht. Dieses Videosignal und die live aufgespeilten Sounds werden über einen Computer und per RealVideoStream in Echtzeit ins Netz gesendet, worüber aktive Teilnehmer von aussen mitverfolgen können was mit ihren "Samples" passiert und hören, was andere in das System einspielen. Zur Interaktion besteht die Möglichkeit auch vor Ort. In einem anderen Raum oder in einer ausgelagerten Station sind auf einem Tisch ein CD-Player, ein Lautsprecher, und ein Telefon aufgestellt. Mit diesen Geräten können Besucher einen Sample auswählen, eine der drei Nummern wählen und den Sound über das Telefon in das System einspielen. Hier kann man mit einem an das Internet angeschlossenen Computer die übertragene Anrufbeantworter- Displays und über Kopfhörer den Weg des gerade eingespielten Sounds im Netz mitverfolgen.

Hardware / Software

- 3 anrufbeantworter - 1 audiomixer - 3 kameramodule - 2 videomixer - 1 videobeamer - 1 bildtelefon - 1 windows pc mit video- oder tv-karte ---------------- - win98 - Real Media Producer ---------------- 4 analoge telefonleitungen 1 isdn leitung

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Fachbereich Medienkunst

Betreuer des Projekts

Prof. Helmut Mark
Fachbereich Medienkunst

» http://www.hgb-leipzig.de/ [link 02]

Kommentar des Betreuers

Diese von Tamas Szakal realisierte Net-Audio-Installation kann als exemplarische Arbeit der Verschmelzung verschiedener Kommunikationsmittel angesehen werden. Internet, Anrufbeantworter, Telefon und ein realer Ausstellungsraum sind die "Tools" mit denen ein interaktives Hörerlebnis generiert wird. Die Verfügbarkeit dieser Tools für Jedermann/Frau ermöglicht einen weltweiten Zugriff als Hörer einerseits, sowie als Beiträge liefernder Teilnehmer dieser elektronischen "Klang-Skulptur". DIALTONE knüpft an die frühen Telekommunikationsprojekte der 70er und 80er Jahre an, in denen Künstler versuchten, mit jederzeit zugänglichen Kommunikationsmitteln, den "Elektonischen Raum" als interaktives weltumspannendes Bild- und Tonmedium zu nutzen.

Seminar / Kurzbeschreibung

Das hier vorgestellte Projekt wurde im Rahmen der regulären Ausbildung im Studiengang Medienkunst an der Kunsthochschule Leipzig realisiert. Themenwahl und Realisation erfolgten durch den Studenten - in Kooperation mit dem Rechenzentrum der Hochschule und weiteren Hochschulprofessoren.

Zuordnung Forschungsbereich

Ein wesentlicher Aspekt der künstlerischen Ausbildung in der Klasse für Medienkunst ist die "künstlerische Reflexion" individuell gewählter Themenkreise. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Auseinandersetzung mit medienspezifischen Phänomenen in unserer Gesellschaft, insbesondere im Bereich der Kommunikationsmedien. Der daraus resultierende "künstlerische Diskurs", sowie das Erlangen von Kompetenz stehen dabei im Vordergrund. Die Realisation von Internet-Projekten sind somit bestimmender Bestandteil der Lehre in unserem Fachbereich.

  • › digital sparks 2001 [link 03]

» http://dial.tone.hu [link 04]

  • › Videodokumentation (1 min. 40 sec.) [528 KB ] [link 05]
  • › Technischer Plan, leider etwas unsauber [12 KB ] [link 06]