Janina Riske

Grundlage zur Gestaltung modularer Interfaces

Navigationsexperimente

Nominee of the digital sparks award 2001

Content Description

Übersicht der Komplexitätsstufen zur Gestaltung eines Interfaces (Abbildung 1). Der Ansatz, ein Interface modular über die Eigenschaften der Objekte aufzubauen, wurde bei der Erarbeitung der Übersicht über den Prozeß der Interfacegestaltung entwickelt. Es galt, eine Übersicht zu finden, die die Zusammenhänge in einem Interface aufzeigt, vom einfachsten Grundbaustein, bis hin zum kompletten Interface. Aus dieser Struktur galt es, die Elemente herauszufiltern, die in fast allen Ebenen wiederkehren. Die von mir entwickelte Struktur ist das Ergebnis und die Zusammenfassung von vielen erarbeiteten Übersichten, die den modularen Aufbau eines Interfaces aufzeigen: Sie zeigt die Zusammenhänge in einem Interface, vom einfachsten Grundbaustein bis zum kompletten Interface, auf. Dieser Struktur (Abbildung 1) liegen die später folgenden Experimente zu Grunde. Sie zeigt 10 Ebenen, vom kleinsten Baustein eines Interfaces, dem Objekt, bis hin zum komplexesten Baustein der Navigation. Die Kompexität steigert sich von links nach rechts. Die Ebenen sind in drei Stufen eingeteilt. Die erste Stufe beinhaltet die Basiselemente: Objekt, Ort, Eigenschaften, Interaktion und Verhalten. In der zweiten Stufe, der Objektmenge, werden die Basiselemente auf eine Vielzahl von Objekten angewendet. Die dritte Stufe beinhaltet Punkte, die helfen, den Datenpool zu strukturieren und für den User erfaßbar zu machen. Als Verhalten sind die Änderungen der Grundeigenschaften bei Interaktion definiert. Daher ist diese Experimentengruppe auch nach Eigenschaften sortiert, die jeweils die Eigenschaft des Objektes darstellen, die sich bei Interaktion ändert. In der Plattform wird ebenfalls eine Matrix mit den Eigenschaften gezeigt. Aus den Grundlagenexperimenten für Eigenschaften, Interaktion und Verhalten entsteht die 2. Stufe, die der Objektmenge. Dort wird die jeweilige Eigenschaft oder das Verhaltensmuster auf eine Vielzahl von Objekten angewendet, um den Effekt in der Menge zu untersuchen. Die dritte und komplexeste Ebene der Experimente ist die Navigation. Hier wird aus der ersten und zweiten Stufe das herausgezogen, was für die Benutzerführung geeignet erscheint. Die verschiedenen Navigationsprinzipien werden durch das Navigieren durch das Zitat von Aristoteles untersucht. "Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile." (Aristoteles) Die Vervollständigung dieses Satzes ist das Interaktionsziel in den Navigationsexperimenten. Navigiert der User richtig, führt also die richtigen Interaktionen aus, kann er das Zitat von Aristoteles vervollständigen, oder es aus einem Datenpool herausfiltern. Das Navigieren durch diesen Satz kann sowohl linear, also von Buchstabe zu Buchstabe und Wort zu Wort geschehen, als auch Hierarchisch, wobei immer der erste Teil des Zitates die Haupthierarchieebene darstellt und je weiter man in der Hierarchieebene herabgeht, kann man erst das Zitat richtig vervollständigen. Diese Diplomarbeit zeigt, welche Fülle an Möglichkeiten für die Gestaltung eines Interfaces zur Verfügung stehen. Arbeit ist nur ein erster kleiner Schritt, ein erster Ansatz, für die systematische Untersuchung dieser Möglichkeiten. Durch die in dieser Diplomarbeit entwickelte, erweiterbare Plattform ist der Rahmen für weitere Experimente und Untersuchungen gegeben. Das Gegenüberstellen der Eigenschaftskomponenten in einer Matrix kann den User dazu anregen, die fehlenden Kombinationen selbst zu untersuchen, oder sie zu durchdenken. Die durchgeführten Experimente aus der Plattform zeigen neue Ansätze für die Gestaltung von Interfaces. Sie dienen als Basis und Anregung, für den Designer, neue Wege einzuschlagen.