Dominik Pietsch

epattern

Ansätze zu einem selbstorganisatorischen Interface

Nominiert für den
Digital Sparks Award 2001

Inhaltliche Beschreibung

Projektbeschreibung der Diplomarbeit "e-pattern"
"epattern" trägt zu einer neuen Entwicklung der interaktiven Medien bei. Ziel ist eine assoziative Mensch-Maschine-Verständigung. Diese wird durch eine Kopplung elektronischer Verhaltensmuster an virtuelle Informationsbausteine ermöglicht. Die unmittelbare Kommunikationsform erweitert das Vermittlungsvermögen des Mediums. Sie bringt es dem natürlichen Wahrnehmungsapparat des Menschen näher, welcher auf der Gleichzeitigkeit und Parallelität von Signalen und Reizen beruht. Dem Benutzer wird die Möglichkeit eröffnet, allein durch seinen Erfahrungswert ein Verhalten zu interpretieren und Rückschlüsse auf die in Rede stehende Botschaft zu ziehen. "epattern" hebt die bisherige Beziehungslosigkeit der Datenobjekte auf und macht aus dem passiven Medium einen selbstorganisatorischen "Partner".

Funktions- und Informationsebenen
Das Exploratorium "epattern" ist in einen experimentellen und einen erläuternden Bereich aufgeteilt. Das "Szenarium" beinhaltet die Bühne, auf der sich Datenobjekte befinden, die verschiedenste Inhalte, wie z.B. Programme, Informations- oder Funktionselemente, repräsentieren. Unter der Bühne befinden sich die Einstellungsmöglichkeiten der Verhaltensmuster. Der Bereich "System" stellt den erläuternden Bereich des Projektes dar, der jeweils Bezug zu den Verhaltensmustern nimmt und diese aus einer systemtheoretischen, sowie aus einer wahrnehmungsphänomenologischen Sicht erklärt. Jede "Situation" kann mit ihren Einstellungen gesichert und jederzeit wieder aufgerufen werden.

Informationsorientierte Manipulation
An dem aus Objektsymbolen bestehenden Regler kann der Benutzer die Anzahl der Informationsobjekte verändern. Jedes Objekt besitzt einen editierbaren "Code". Während der Codeansicht können die Objekte mit gedrückter Shift-Taste verschoben werden.

Umweltorientierte Manipulation
Unter "Netz" werden die Affinitätsnetze sichtbar. Das"Raster ", das die Objekte in ihrem Freiheitsgrad einschränkt, kann in seiner Weite verstellt werden. Durch das Ziehen oder Doppelklicken des Ikons, das sich in der rechten unteren Bühnenecke befindet, wird die Bühne in ihrer Größe verändert, und unter "3d" in den dreidimensionalen Raum versetzt. Das ausgewählte Objekt wird vom Mittelpunkt der Bühne, der Stelle des höchsten Aufmerksamkeitsgrades, angezogen.

Selektionsorientierte Manipulation
Unterhalb der Bühne befinden sich die Einstellungen, mit denen den Objekten verschiedene Verhaltensmuster zugewiesen werden. Sie können getrennt voneinander oder in Kombination eingestellt werden. Der Intensitätsregler gibt die Ausprägung des Verhaltens an. Der Toleranzregler bestimmt, wie viele Objekte im Umkreis des ausgewählten Objektes auf den ausgelösten Reiz reagieren sollen. Das Verhalten richtet sich immer nach einem bestimmten auswählbaren "Kriterium". Der Code des ausgewählten Objektes kann unter "Präferenz" oder durch die Objektauswahl mit gedrückter Ctrl-Taste eingestellt werden.